Nachdem im vergangenen Jahr der Josefstag wegen Corona und Lockdown ausfiel, wird in diesem am Freitag, 19. März, in der Zeller Wallfahrtskirche Maria zu den Ketten der Josefstag wieder als großer Wallfahrtstag gefeiert.
Die Kapuziner des Klosters laden herzlich zu den Gottesdiensten um 7.30 Uhr, 11 Uhr und 19 Uhr ein. Um 9.30 Uhr wird das Hochamt gehalten. Festprediger wird Bruder Diakon Pirmin Heppner sein. Er wird auf das Leben des heiligen Josef eingehen und seine Bedeutung für die heutige Zeit erklären.
Um 14.30 Uhr ist Rosenkranz und um 15 Uhr Andacht mit sakramentalem Segen. Beichtgelegenheiten sind von 7 Uhr bis 11 Uhr zwischen den Messen und von 18.30 Uhr bis 19 Uhr vor der Abendmesse. Andachtsgegenstände werden jeweils im Hochamt und in der Andacht am Nachmittag gesegnet. Leider kann in diesem Jahr wegen Corona-Vorschriften kein Treffen mit den Josef*innen mit Umtrunk nach dem Hauptgottesdienst stattfinden. »Aber«, so hofft Wallfahrtsseelsorger Bruder Berthold fest:,»Wir hoffen auf das Jahr 2022, dass es da wieder klappt und wir zusammensitzen können.«
Zu den Gottesdiensten – so die Kapuziner – sind alle herzlich willkommen. Platz wird auch für alle sein. Es geht ohne Anmeldung, jedoch müssen die entsprechenden Hygienevorschriften Mundschutz, Abstand, Händewaschen beachtet werden.
Schutzpatron der Katholischen Kirche
Die besondere Verehrung des heiligen Josef entwickelte sich schon früh um 800 und er ist in zahlreichen Schriften, die den Evangelien vorausgingen, ausführlich beschrieben und genannt. Der heilige Josef stammt in gerade Linie von König David ab und wird als Nährvater von Jesus bezeichnet. Bereits im 12. Jahrhundert findet sich im römischen Kalender der Kirche der 19. März als Namens- und Festtag für den heiligen Josef. Im Jahr 1870 erklärte Papst Pius IX. den heiligen Josef zum Schutzpatron der ganzen Kirche.
Der heilige Josef ist nach seinem aus der Bibel überlieferten Beruf als Zimmermann auch der Patron der Arbeiter und der Handwerker, Zimmermänner und Schreiner. Zudem gilt er als Schutzpatron der jungfräulichen Menschen, der Ehe und Familie. Meistens ist er als Zimmermann abgebildet mit dem Jesuskind, das ihm hilft. Auf dem linken Seitenaltar ist der heilige Josef von einem unbekannten Künstler dargestellt. Hier ist er ein gut gekleideter Mann mit dem Jesuskind mit der Weltkugel auf dem rechten Arm. In der linken Hand hält er einen Lilienstrauß als Zeichen der Reinheit und Keuschheit von Maria. Die Statue trägt die Jahreszahl 1686. Die Popularität des Heiligen ist bis heute ungebrochen. Papst Franziskus hat 2021 zum Jahr des heiligen Josef ausgerufen.
So war es beim Josefstag in den 1950er-Jahren in Zell
Der Josefstag ist heute noch ein tief verwurzelter, traditioneller Feiertag. In ganz Baden war er sogar bis 1969 ein gesetzlicher, arbeitsfreier Festtag. Es war die Zeit, als noch 15 bis 20 Busse aus ganz Baden am Josefstag mit Pilgern nach Zell fuhren, die in der Wallfahrtskirche die Gottesdienste mitfeierten und zwischendurch in den Talgaststätten Mittag aßen. Das war mühelos möglich, denn in Zell gab es zu den heute noch vorhandenen Wirtschaften und Hotels noch weitere Gasthöfe und Hotels: den Raben am Stadteingang, den Badischen Hof, den Schwanen, den Bären, den Sternen, die Linde, die Blume, den Hechten, das Cafe Burger und die Hotels Hirsch und Löwen und in Unterharmersbach Engel, Laube, Rössle, Schützen. Nach dem Essen ging es zur Kirche zum Rosenkranz und zur Schlussandacht und dann wieder nach Hause.