Oberharmersbach wird Teil eines großen Forschungsprojekts zur kommunalen Wasserversorgung in Zeiten des Klimawandels.
Auf den ersten Blick ist der Schwarzwald wasserreich. Quellen sprudeln, Bäche plätschern, und Regen gibt es im Vergleich zu anderen Regionen Deutschlands meist genug. Doch dieser Eindruck beginnt zu täuschen. Selbst im Schwarzwald wird das Wasser knapper, was weniger mit aktuellen Wetterlagen zu tun hat als mit einem langfristigen Trend. Der Klimawandel verändert, wieviel Regen wann wo fällt und was davon wirklich in den Quellen und später in den Leitungen landet.
Baden-Württemberg rechnet mit Trinkwasserproblemen
Die Landesregierung sieht den Trend ebenfalls: Laut einer neuen Zwischenbilanz zum „Masterplan Wasserversorgung“ könnte mehr als jede zweite Kommune in Baden-Württemberg bis 2050 Schwierigkeiten bekommen, an heißen Tagen genug Trinkwasser bereitzustellen. Bereits heute bestünden erste Defizite, auch in Regionen wie dem Schwarzwald. Sinkende Grundwasserstände und schwankende Quellschüttungen seien kein Einzelfall mehr.
Forschung für die Wasserversorgung von morgen
Deshalb macht Oberharmersbach jetzt bei einem bundesweiten Forschungsprojekt mit. Es trägt den sperrigen Namen „Zukunftsfähiges Wassermanagement kommunaler Wasserversorger in Zeiten des Klimawandels“, kurz „ZuKoWa“. Die Forscher suchen nach konkreten Lösungen, wie kleinere Gemeinden auch bei Extremwetterlagen zuverlässig mit Trinkwasser versorgt werden können.
ZuKoWa startet in fünf Schwarzwaldgemeinden
Oberharmersbach bezieht sein Trinkwasser vollständig aus Quellen in der unmittelbaren Umgebung, aber: „Wir merken seit ein paar Jahren, dass die Quellschüttungen schwanken“, sagt Bürgermeister Richard Weith. „Dass das Wasser in guter Qualität einfach immer zuverlässig kommt, ist keine Selbstverständlichkeit mehr.“ Bisher sei Oberharmersbach noch gut versorgt. Doch was, wenn eine langanhaltende Trockenphase das ändert?
ZuKoWa setzt genau an diesem Punkt an. In den fünf Schwarzwaldgemeinden Zell am Harmersbach, Nordrach, Oberharmersbach, Bad Peterstal-Griesbach und Biberach wird in den kommenden drei Jahren ein Konzept entwickelt, das zeigt, mit welchen Mitteln die Versorgung trotz Klimawandel stabil bleiben kann. Ansatzpunkte sind etwa, wie Wasserspeicher helfen können, wie mehr Wasser in der Landschaft zurückgehalten werden kann und auch wie man besser mit Brauchwasser umgehen könnte.
Die wissenschaftliche Leitung liegt beim Karlsruher Institut für Technologie (KIT) und der Universität Potsdam. Finanziert wird das Projekt vom Bundesforschungsministerium mit rund zwei Millionen Euro.
Den kompletten Bericht finden Sie in der Print-Ausgabe der Schwarzwälder-Post.





