Der „Ruhewald am Brandenkopf“ bietet ab März 2025 eine naturnahe Alternative zu traditionellen Friedhöfen. Mit 44 Grabstätten-Bäumen, einer schlichten Andachtsfläche und einer Ergänzung mit klimafesten Bäumen ist das Projekt fast abgeschlossen.
Der „Ruhewald am Brandenkopf“ nähert sich seiner Fertigstellung. Mit der bevorstehenden Eröffnung – geplant für den 29. März 2025 – bietet sich den Bewohnern der Region eine Alternative zu traditionellen Friedhöfen.
Hauptamtsleiterin Dominika Hättig ist zuständig für das Projekt. Sie berichtete in der jüngs ten Gemeinderatssitzung, dass die Arbeiten nahezu abgeschlossen seien. Das Waldstück wurde hergerichtet, durchforstet und mit Parkplätzen ausgestattet. Von den 44 nummerierten Bäumen wird jeder etwa zehn Grabstätten umfassen, wobei jede Urne im Abstand von einem Meter um den Baum beigesetzt wird. Zur Auswahl stehen überwiegend Buchen, Tannen und Fichten.
Die aktuelle Planung sieht vor, dass anstelle des angedachten Pavillons zunächst eine schlichte Andachtsfläche eingerichtet wird, ähnlich wie es im vergleichbaren Projekt in Fußbach zum Start gehandhabt wurde. Dies sei vor allem aus Kostengründen entschieden worden, erklärte Hättig. Weiterhin werden zwei Informationstafeln aufgestellt, deren Kosten die Waldservice Ortenau eG (WSO) trägt, während die Gemeinde für die Aufstellung verantwortlich ist.
Ein wichtiger Aspekt des Projekts ist die Anpassung an klimatische Bedingungen: So müssen hitzebeständige Bäume im Waldstück gepflanzt werden, um den Bestimmungen der Baugenehmigung gerecht zu werden. Die Grabarbeiten bei Bestattungen übernimmt das Gengenbacher Bestattungshaus Timo Merkle.
Am Montag beschloss der Gemeinderat einstimmig, einen Pachtvertrag mit der Waldservice Ortenau eG über den „Ruhewald am Brandenkopf“ mit einer Laufzeit von 99 Jahren zu schließen. Ebenso wurden die Friedhofssatzung und die Entgeltordnung, die sich an den Gebühren in Gengenbach orientieren, verabschiedet. Ein Nutzungsrecht an einem Einzelplatzbaum für 20 Jahre kostet 600 Euro, für 40 Jahre 1.000 Euro. Ein ganzer Familien- oder Freundschaftsbaum kann für den Zeitraum für 60 Jahre zum Preis von 8.000 Euro gekauft werden. Die Beisetzungskosten sind auf 375 Euro festgelegt, samstags kostet es 100 Euro mehr.
Bürgermeister Richard Weith betonte dabei, dass die Bestattung eine hoheitliche Aufgabe bleibt, die nicht vollständig auf die WSO übertragen werden kann.