Die Gemeinde Oberharmersbach trägt der sich verändernden Trauerkultur Rechnung und erweitert ihr Grabstättenangebot. Bald kann man sich auf dem Friedhof auch in einem gärtnerisch gepflegten Grabfeld beerdigen lassen. Nahe dem Brandenkopf entsteht außerdem ein Ruhewald. Die Nach frage nach anderen Grabformen als den traditionellen steigt.
Der Beschluss für ein gärtnergepflegtes Grabfeld auf dem Friedhof fiel in der Gemeinderatssitzung am Montag einstimmig. Oberharmersbach setzt es in Kooperation mit der Genossenschaft Badischer Friedhofsgärtner um. Dafür schließt Oberharmersbach einen Pachtvertrag mit der Friedhofsgärtner-Genossenschaft aus Karlsruhe auf die Dauer von 25 Jahre. Die Gemeinde übernimmt den Wegebau und kümmert sich darum, dass genug Wasser zum Gießen fließt. Die Genossenschaft kommt für die Planung und die Kosten für das Anlegen der Grabfelder auf. Noch bestehende Gräber in dem Bereich, wo das Grabfeld entstehen wird, zieht die Genossenschaft in die Planung ein. Zu einem Pflegevertrag verpflichtet werden können die Inhaber aber nicht.
Gärtnergepflegtes Grabfeld – so funktioniert‘s
Parkähnliche Strukturen schaffen, Ruheinseln etablieren und das strenge Raster alter Friedhöfe aufbrechen. Das will man gestalterisch mit gärtnergepflegten Grabfeldern erreichen. Der Vorteil für die Angehörigen: Die Grabpflege ist durch den Abschluss eines treuhänderischen Grabpflegevertrags mit der Genossenschaft Badischer Friedhofsgärtner für die Laufzeit garantiert. Und anders als in einem Sammelgrabfeld entscheidet man selbst über das Grabmal.
Die Genossenschaft finanziert das Angebot über Pflegeverträge, die Gärtnereien, die der Genossenschaft angehören, übernehmen. In Oberharmersbach ist das die Gärtnerei Golla-Lang. Sollte sie ausfallen, sorgt die Genossenschaft für Ersatz. Die Grabvergabe (Urnen = 15 Jahre, Erdgräber = 25 Jahre) läuft über Bestatter, die Kommune oder die Gärtnerei. Die Vermittler erhalten zwei Prozent Provision. Wer gerne vorsorgt, kann das mit einer Grabstätte in einem solchen gärtnergepflegten Grabfeld tun. Es ist möglich, schon zu Lebzeiten alles im eigenen Sinn zu regeln.
Bürger wünschen es sich
Der Wunsch nach einem gärtnerisch gepflegten Grabfeld sei von Einwohnern an die Gemeinde herangetragen worden, erläuterte Hauptamtsleiterin Dominika Hättig, die Bilder aus Zell mitgebracht hatte, wo sich die Kooperation mit der Genossenschaft Badischer Friedhofsgärtner bereits bewährt.
Den kompletten Bericht finden Sie in der Print-Ausgabe der Schwarzwälder-Post.