Bei der Mitgliederversammlung des Deutschen Roten Kreuz Zell a. H. ist es in diesem Jahr um mehr als nur Berichte und Zahlen gegangen. Auf Neuwahlen wurde verzichtet. Stattdessen diskutiert man über die Zukunft und erwägt die Möglichkeit einer Fusion mit einem anderen DRK-Ortsverein.
Am Geld liegt es nicht. Der DRK Ortsverein Zell steht finanziell grundsolide da. Aber die hoch aktiven Leistungsträger wollen kürzertreten. Die Suche nach Nachfolgern bleibt seit Jahren ohne Ergebnis.
Was ist los beim DRK?
Letztes Jahr hatte die allzeit aktive Margit Wohlgethan angekündet, ihren Job als Bereitschaftsleiterin an den Nagel hängen zu wollen. Kassiererin Klaudia Grafmüller will ihr Amt ebenfalls gerne abgeben. Viele Dienstjahre hat auch Bereitschaftsärztin Dr. Anna Niederberger auf dem Buckel. Sie würde mit über 80 Jahren ihr Ehrenamt gerne in jüngere Hände geben. Aus einer Nachfolgelösung, die sich 2022 abzuzeichnen schien, wurde nichts.
So könnte der Weg in die Zukunft aussehen
Die Zahl aktiver Mitglieder werde immer geringer, stellte der 1. Vorsitzende Günter Pfundstein fest, damit sei es immer schwieriger Ämter und Positionen neu zu besetzen. Man habe das Gespräch gesucht, ob man sich nicht vorstellen könnte, mit einem anderen DRK-Ortsverein zu fusionieren. Die Idee habe „keine Welle des Entsetzen“ ausgelöst, sondern sei als Weg in die Zukunft auf positive Resonanz gestoßen. Jetzt gehe es darum den Gesprächsfaden in die benachbarten Ortsvereine aufzugreifen. Richtung Ober-/ Unterharmersbach gerichtet meinte Pfundstein, es bestehe grundsätzliche Gesprächsbereitschaft. Auch der Kreisverband hat Unterstützung zugesagt, wenn er helfen kann.
Auf Grundlage dieser Aussichten hätten Neuwahlen wenig Sinn machen. Deshalb beschloss die Mitgliederversammlung, die Amtsträger des Ortsvereins kommissarisch im Amt zu belassen, bis sich die Dinge klären, und hofft auf weiterhin großen Zuspruch bei der anstehenden Straßensammlung.
In eine Fusion würde der Ortverein Zell 326 passive und 23 aktive Mitglieder sowie eine solide Kasse und Vermögensgegenstände einbringen.
„Jeder ist wertvoll“
Wohlgethan richtete den Dank an Blutspender und an alle, die das DRK unterstützen: „Jeder ist wertvoll für den Verein. Egal ob aktiv, passiv, als Blutspender, im Vorstand oder Geldgeber.“
2.600 Stunden ehrenamtlich für das Gemeinwohl im Einsatz
Der Tätigkeitsbericht der Bereitschaftsleiterin Margit Wohlgethan ist für die geringe Zahl an aktiven Mitgliedern beeindruckend lang. Auf mehr als vier eng bedruckten Seiten steht, was sie in 2.600 Stunden ehrenamtlich für das Gemeinwohl geleistet haben. 2.600 Stunden würden im Arbeitsleben etwa 1,5 Vollzeitkräften entsprechen.
Den kompletten Bericht finden Sie in der Print-Ausgabe der Schwarzwälder-Post.