Der Gemeinderat hat den Kindergartenbedarfsplan beschlossen. Aktuell kann die Stadt über alle Einrichtungen gesehen den Bedarf decken.
„Der Waldkindergarten und die Waldspielgruppe wirtschaften sehr gut“, sag- te Hauptamtsleiterin Saskia Oschwald in der Gemeinderatssitzung am vergangenen Montag.
In der Kindergartengruppe werden 20 Kinder betreut, sie erhält einen Zuschuss von 140.000 Euro. In der Waldspielgruppe (Kinder unter 3 Jahre) wurden fünf neue Plätze geschaffen (jetzt 15), sie erhält 90.000 Euro. Die Mehraufwendungen entstehen durch die Personalkosten.
Auf Nachfrage erklärte Oschwald, dass die AWO zwar Trägerin der Einrichtung ist, aber nicht für die Kosten aufkomme. Bürgermeister Pfundstein ergänzte: „Die AWO macht die Verwaltung, vor allem die Personalverwaltung ist sehr aufwändig. Wir sind sehr froh, dies nicht selbst tun zu müssen.“
Die Nachfrage nach Plätzen ist sehr hoch. In der Kindergartengruppe sind alle Plätze belegt und freie Plätze gibt es erst wieder im Kindergartenjahr 2025/2026. Der Gemeinderat nahm die Zahlen als Beschluss-entwurf zur Kenntnis.
Vorstellung des Kindergartenbedarfsplans
Im Kindergartenjahr 2023/ 2024 stehen in den Zeller Kindergärten 325 Plätze zur Ver fügung. Den Rechtsanspruch auf einen Platz im Kindergarten für Kinder über 3 Jahre bis zum Schuleintritt kann die Stadt grundsätzlich decken. Plätze können in der Regel sofort oder mit maximal drei Monaten Wartezeit zur Verfü -gung gestellt werden. Klar wurde aber auch, dass viele Familien erhöhten Bedarf für ver längerte Öffnungszeiten anmelden, also Betreuung ihrer Kinder bis 13.30 Uhr oder 14.30 Uhr. Auch Ganztagesplätze werden immer wieder angefragt und können teilweise nicht bedient werden.
Vier freie U3-Plätze
Für Kleinkinder zwischen 1 und 3 Jahren besteht ein Rechtsanspruch auf eine bedarfsgerechte Betreuung. Insgesamt stehen hierfür 75 Betreuungsplätze zur Verfügung, 54 Plätze sind belegt. Es liegen jedoch für die nächste Zeit Anmeldungen vor, so dass de facto nur noch vier Plätze im Kindergarten Sternschnuppe frei sind.
Hauptamtsleiterin Saskia Oschwald ging im Detail auf jeden Kindergarten ein. Sie informierte über Regelgruppen, zeitgemischte Gruppen mit verlängerter Öffnung, Mittagessen angebot, Schlafmöglichkeit, Räumlichkeiten und vieles mehr.
Kleine Wolke wird größer
Bauliche Veränderungen stehen in den nächsten Jahren im Kindergarten Kleine Wolke an. Der genaue Zeitplan steht noch nicht fest. Bei der Planung wird eine zusätzliche Gruppe eingeplant, so dass auch mittelfristig in Zell ausreichend Kinder-plätze zur Verfügung stehen werden. Dabei soll der Fokus vor allem auf dem Ausbau der Betreuungsplätze mit verlängerter Öffnungszeit, der Ganztagesbetreuung und der Betreuung im U3-Bereich liegen. Die Nachfrage dafür kann in Unterharmersbach aktuell nicht bedient werden. In diesem Zusammenhang werden auch die Voraussetzungen zur Versorgung mit Mittagessen geschaffen, sodass künftig auch in einer dritten Einrichtung dieses Angebot besteht.
Bitte um Flexibilität
Das Fazit der Ausführungen: Die Stadt Zell kann den Bedarf an Kindergartenplätzen decken. Es ist jedoch nicht möglich, für jeden Elternwunsch eine eigene Betreuungszeit festzulegen. Der bürokratische Aufwand dafür ist viel zu hoch und auch die Personalplanung stößt an ihre Grenzen.
„Wir sind der Meinung, dass es in Zell mehr als zumutbar ist, nicht das passende Angebot im gewünschten Kindergarten vorzufinden“, erklärte Oschwald. Sofern Eltern auswärts arbeiten und das Kind mit dem Auto in die Einrichtung fahren, ist es ohne Schwierigkeiten möglich, das Kind in die Einrichtung zu fahren, die das passende Angebot hinsichtlich der Betreuungszeiten bieten kann.
Der Gemeinderat hat den Kindergartenbedarfsplan einstimmig beschlossen.