Zu den im Volk tief verwurzelten Marienfesttagen zählt schon seit dem 7. Jahrhundert nach Christus Mariä Lichtmess, auch »Darstellung des Herrn« genannt. Der 2. Februar galt früher als Ende der Weihnachtszeit, und als Beginn des Bauernjahres. Rund um Lichtmess gibt es viele Bräuche und Wetterregeln.
In den USA ist der 2. Februar Murmeltiertag. Und noch etwas, was ganz wichtig war.
Schon über 2000 Jahre feiern Christen Jahr für Jahr Mariä Lichtmess, früher hieß der Tag auch Maria Reinigung. Mariä Lichtmess wird genau 40 Tage nach Weih nachten gefeiert. An diesem Tag endete bis zum zweiten vatikanischen Konzil traditionell die Weihnachtszeit, In vielen Kirchen und Häusern blieben daher auch die Krippe und der Christbaum nach alter Tradition bis zum 2. Februar stehen.
Und am 2. Februar ging den jüdischen Gesetzen entsprechend Maria nach 40 Tagen wieder in den Tempel, um ihr Opfer darzubringen. Da Jesus ihr erster Sohn war, galt er als Eigentum Gottes und musste von seinen Eltern im Tempel ausgelöst werden. Dazu musste er zum Rabbi gebracht und vor Gott »dargestellt« werden. Deshalb wird Mariä Lichtmess auch »Fest der Darstellung des Herrn« genannt.
Im Tempel warteten schon Prophetin Hanna und der greise Simeon, der ergriffen ausruft: »Jetzt habe ich meinen Herrn gesehen und kann in Frieden scheiden«. Das Gesetz Mose schrieb damals nämlich den Juden vor, einen Neugeborenen innerhalb einer bestimmten Frist in den Tempel zu bringen.
Wie der Evangelist Lukas schreibt, sollte die männliche Erstgeburt dem Herrn geweiht werden und die Mutter zur ihrer Reinigung ein Schaf und eine Taube dem Priester übergeben.
Frauen galten nach dem jüdischen Gesetz 40 Tage nach der Geburt eines Jungen und 80 Tage nach der Geburt eines Mädchens als unrein. Am 40. Tag nach der Geburt von Jesu brachten daher Maria und Josef ihren erstgeborenen Sohn nach jüdischer Vorschrift in den Tempel. Da Jesus ihr erster Sohn war, galt er als Eigentum Gottes und musste von seinen Eltern im Tempel ausgelöst werden. Bis dahin galt Maria nach der Geburt von Jesus als unrein. Ob nach jüdischem Gesetz Jesu »dargestellt« und durch ein Geldopfer wieder ausgelöst wurde, hat der Evangelist jedoch nicht näher erläutert. Jedenfalls erfuhr das einen ungeahnten Zulauf.
Bereits im 4. Jahrhundert feierte die Kirche in Jerusalem das Fest »Darstellung des Herrn« zunächst am 14. Februar, den 40. Tag nach der »Erscheinung des Herrn (Dreikönig), später dann 40 Tage nach Weihnachten, den Tag der der Geburt Jesus. Von den Christen wurde es bald als der erste Einzug von Jesus in Jerusalem betrachtet.
Der Name »Mariä Lichtmess« bezieht sich auf Lichtermessen und dazugehörende Kerzenweihen an diesem Tag. Kaiser Justitian hatte sie erstmals 542 für Byzanz, der Hauptstadt des oströmischen Reiches angeordnet. Diese Tradition wurde von der römisch-katholischen Kirche angenommen und wird heute noch zelebriert. Bis 1912 war der 2. Februar sogar offizieller katholischer Feiertag.
Kerzen sind an Lichtmess besonders wichtig, Weil herunter tropfendes Wachs als Segen gilt, flackerten zu Lichtmess früher auch Kerzen auf den Balkonen der Häuser. Außerdem träufelte man drei Tropfen einer geweihten Kerze auf ein Brot. Das sollte vor Krankheiten schützen. Eine wichtige Aufgabe ist im Lukasevangelium beim Fest »Darstellung des Herrn« Simeon zugeschrieben. E sagt:
»Jesus ist ein Licht, das die Heiden erleuchtet. « Auf diesen Lobgesang des Propheten Simeon bezieht sich der Brauch, an dem Kirchenfest die Kerzen für das ganze Jahr zu segnen und eine Lichtprozession durchzuführen – daher kommt auch der Name Lichtmess.
Übrigens: Das Kirchenjahr der katholischen Kirche unterteilt sich in drei große Perioden, den Weihnachtskreis mit Advent- und Weih nachtskreis, den Osterfestkreis und die Zeit im Jahreskreis. Eine treffende Auskunft gibt ein Blick in das römische Messbuch. Dort heißt es: »Die Weihnachtszeit reicht von der ersten Vesper der Geburt des Herrn bis zum Sonntag nach Erscheinung.«
Gottesdienste am Wallfahrtstag Mariä Lichtmess
Mittwoch, 2. Februar 2022:
7.30, 9.30 und 18.00 Uhr Eucharistiefeiern mit Predigt
14.30 Uhr Rosenkranz
15 Uhr feierliche Festandacht
Beichtgelegenheit vor den Gottesdiensten.