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Zell-Unterentersbach | 26.11.2025

Goldenes Leistungsabzeichen: Zwei Musikerinnen erzählen

Foto:
Larissa Baumann und Marie-Luise Bruder nach dem Abschlusskonzert an der BDB-Musikakademie in Staufen. Die Goldprüfung ist geschafft. Foto: privat
von Ute Berger

Alle Dur- und Molltonleitern über zwei Oktaven, vier Pflichtstücke, Gehörbildung und am Ende die praktische Prüfung vor fremden Lehrkräften. Wie viel Arbeit hinter dem Goldabzeichen steckt – und warum es sich lohnt.

Larissa Baumann (18, Querflöte) und Marie-Luise Bruder (17, Trompete) bestanden Ende Oktober die Goldprüfung des BDB in Staufen. Das Programm war straff: Von Sonntag bis Mittwoch büffelten sie morgens und abends Theorie, dazwischen standen Einzel- und Gruppenunterricht, Klavier und Orchesterproben auf dem Plan. Drei Prüfungstage lagen vor ihnen: Dienstag Tonleitern und Vom-Blatt-Spiel, Mittwoch Theorie, Donnerstag die praktische Prüfung – die mit einem Abschlusskonzert endete.

Larissa und Marie-Luise berichten von den Herausforderungen und schönsten Momenten ihrer Goldprüfung.

Motivation & Hintergrund

Warum habt ihr euch entschieden, das Gold-Abzeichen zu machen?

Larissa: Ich habe bereits mehrere Abzeichen abgelegt – das Junior-, das Bronze- (2020) und das Silberabzeichen (2022) – und wollte diese Reihe mit dem Goldabzeichen vervollständigen. Außerdem habe ich den Ehrgeiz, solche Ziele konsequent zu verfolgen und zu erreichen.

Marie-Luise: Für mich war schon seit meinem ersten Unterricht klar, dass ich irgendwann das Goldabzeichen machen möchte.

 

Welche Bedeutung hat dieses Abzeichen für euch persönlich und für euren musikalischen Weg?

Larissa: Für mich persönlich: Ich habe mir selbst bewiesen, dass sich der Unterricht und die investierte Zeit gelohnt haben. Es zeigt, dass ich das Gelernte umsetzen und vor Publikum präsentieren kann.

Marie-Luise: Für mich öffnet das Goldabzeichen viele Türen. Ich möchte musikalisch weitermachen. Es steht für Disziplin und dafür, dass man auf hohem Niveau arbeiten kann.

 

Vorbereitung & Training

Welche Pflichtstücke, Etüden oder Tonleitern musstet ihr für Gold vorbereiten?

Larissa: Wir mussten alle Dur- und Molltonleitern über zwei Oktaven sowie die chromatische Tonleiter vorbereiten. Für die Praxis habe ich vier Pflichtstücke erarbeitet, darunter Werke von Godard, Mozart und Marais.

Marie-Luise: Für die Prüfung hatte ich eine Etüde von Gödecke sowie die Stücke „Thema und Variationen“ und „Andante und Allegro“ vorbereitet.

 

Wie lange habt ihr euch auf Gold vorbereitet?

Larissa: Ich habe kurz nach dem Silberabzeichen mit Stücken auf Gold-Niveau begonnen.

Marie-Luise: Ich habe mich ungefähr eineinhalb Jahre vorbereitet.

 

Habt ihr in dieser Zeit eine feste Routine entwickelt, zum Beispiel tägliches Üben, besondere Technikeinheiten?

Larissa: Durch den Unterricht, vor allem bei Frau Thoma, habe ich eine klare Übungsroutine entwickelt. Ich übe zwar nicht täglich, aber dafür strukturiert: schwierige Stellen gezielt wiederholen, Technik für schnelle Passagen und Klangübungen für langsame. Auch die Tipps zur Haltung habe ich umgesetzt, was den Klang verbessert.

Marie-Luise: Ich habe mir eine feste Routine aufgebaut – mit viel Zeit zum Üben und zusätzlichen Technikeinheiten. Ich habe schwierige Stellen bewusst langsam erarbeitet und mir kleine Tagespläne gemacht, um das Üben gut in den Alltag einzubauen.

 

Gab es Stücke, die ihr besonders gern geübt habt?

Larissa: Ja. Besonders „Les Folies d’Espagne“ hat mir gefallen. Anfangs schwer zugänglich, wurde es durch die vielen unterschiedlich anspruchsvollen Variationen schließlich zu meinem Lieblingsstück.

Marie-Luise: Ich habe besonders gern „Thema und Variationen“ geübt, weil mir die Melodie einfach sehr gut gefallen hat.

 

Und welche Stücke waren eher harte Arbeit?

Larissa: Bei mir waren es einzelne Stellen, die trotz vieler Wiederholungen nicht besser wurden. Wenn man sich zu sehr festbeißt, blockiert man – da hilft Abstand. Diese Momente waren die eigentliche Herausforderung, weil man weiß, dass man es kann, es aber gerade nicht klappt.

Marie-Luise: Das schwerste Stück war für mich die Gödecke-Etüde. Ich mochte sie echt nicht, weil sie ultraschnell ist und richtig viel Technik verlangt.

Unterstützung durch Lehrer & Umfeld

Wer hat euch betreut, welche Lehrkräfte standen euch zur Seite?

Larissa: Vor unserem Aufenthalt an der BDB-Musikakademie in Staufen hatte ich Unterricht bei Heike Thoma von der Musikschule Offenburg. Sie hat mich seit vielen Jahren intensiv begleitet und mich weiter gebracht, als ich erwartet hatte. Dafür bin ich ihr sehr dankbar.

Während der Vorbereitung an der Musikakademie hat mich außerdem Frau Gomez unterstützt. Sie hat mir noch einmal eine andere Sichtweise auf das Spielen vermittelt und mir besonders dabei geholfen, mit der Nervosität umzugehen.

Marie-Luise: In der Musikakademie war Frau Bader unsere zentrale Ansprechpartnerin und hat den Theorieunterricht übernommen. Meine Dozentin für den Trompetenunterricht war Frau Asmus.

 

Gab es zusätzliche Unterstützung: Musikverein, Familie, Freunde?

Larissa: Wir haben von Bernd Borho eine theoretische Auffrischung bekommen – das war hilfreich. Außerdem haben uns Familie, Freunde und Musiker aus dem Verein bestärkt. Auch Erfahrungsberichte von Mitgliedern, die das Goldabzeichen schon gemacht haben, nahmen viel Nervosität.

Marie-Luise: Im Musikverein war es total schön, weil alle wussten, dass wir nach Staufen gehen. Von Anfang an haben viele geschrieben: „Viel Glück!“ oder „Das schafft ihr!“ – auch Dirigent Daniel Faist. Das hat gutgetan und uns sehr motiviert.

 

Was hat euch in der Vorbereitung am meisten geholfen?

Larissa: In der Vorbereitung war für mich vor allem dieser Zuspruch wichtig, gerade weil ich parallel Abiturstress hatte und manchmal zweifelte, ob Gold die richtige Entscheidung ist. Am meisten geholfen hat mir aber nicht das viele Üben, sondern bewusstes Entspannen. Ein Tipp meiner Lehrerin, der mir sehr gutgetan hat.

Marie-Luise: Mir hat es sehr geholfen, viel darüber zu reden; vor allem, weil ich anfangs echt großen Respekt vor der Prüfung hatte. Gespräche mit Herrn Polap, mit Daniel Faist und mit anderen Musikerinnen und Musikern haben mir Mut gemacht. Sie haben immer wieder betont, dass wir das schaffen und selbstbewusst reingehen sollen. Das hat mir geholfen, einen klaren Kopf zu behalten.

 

Die größte Herausforderung

Was war für jede von euch persönlich die schwierigste Hürde auf dem Weg zum Gold-Abzeichen?

Larissa: Die größte Hürde war für mich eindeutig die Theorie. Im praktischen Teil war ich sicher. Aber Theorie – besonders Gehörbildung – war noch nie meine Stärke und erfordert viel langwieriges Training.

Marie-Luise: Für mich war die größte Hürde, an den schweren Stellen dranzubleiben, besonders wenn es in der Schule gleichzeitig stressig war. Das Goldabzeichen hatte ich ständig im Hinterkopf.

 

Die Prüfung selbst Wie habt ihr euch direkt vor der Prüfung und während der Prüfung gefühlt?

Larissa: Vor der Tonleiterprüfung war ich nur leicht nervös, in der Theorie deutlich mehr. Vor der praktischen Prüfung war die Aufregung groß, auch wegen der unbekannten Lehrkräfte. Während der Prüfung selbst wurde ich erstaunlich ruhig und konnte mich ganz auf die Musik konzentrieren.

Marie-Luise: Vor der praktischen Prüfung war ich extrem nervös, trotz guter Vorbereitung. In der Prüfung wurde es dann besser. Die Stücke liefen, und das war erleichternd.

 

Welche Momente sind euch besonders in Erinnerung geblieben?

Larissa: Wie schnell wir als Gruppe zusammengewachsen sind, obwohl wir uns nicht kannten und alle sehr unterschiedlich waren. Nach den ersten Prüfungen wurde die Stimmung locker. Auch die Pausen bleiben mir in Erinnerung: gutes Essen, viele Gespräche und beeindruckende Geschichten. Diese Mischung aus Gemeinschaft und Austausch hat die Woche besonders gemacht.

Marie-Luise: Für mich war der schönste Moment in der praktischen Prüfung, als es plötzlich richtig Spaß gemacht hat. Die Pianistin und ich waren im Flow, haben zusammen geatmet und gelacht. Da ging es nur noch ums Musikmachen.

 

Nach der Prüfung – Erleichterung, Freude, Feiern Wie habt ihr erfahren, dass ihr bestanden habt?

Larissa & Marie-Luise: Am Donnerstagabend, beim Abschlusskonzert, haben wir unsere Ergebnisse erhalten und wurden offiziell ausgezeichnet.

 

Wie habt ihr euren Erfolg gefeiert?

Marie-Luise: Nach dem Konzert haben wir kurz mit meiner Familie gesprochen. Danach sind Larissa und ich glücklich nach Hause gefahren.

Larissa: Wir sind anschließend noch zusammen essen gegangen. Da wir noch ein paar Tage Herbstferien hatten, konnten wir den Erfolg auch danach noch ein bisschen genießen.

 

Wie hat euer Umfeld reagiert – Musikverein, Familie, Freunde?

Larissa: Meine Familie und Freunde haben sich sehr gefreut und immer wieder nachgefragt, wie es läuft. Im Musikverein gab es in der nächsten Probe Applaus für uns. Ein richtig schönes Gefühl!

Marie-Luise: Ich habe direkt den Musikerkollegen geschrieben, und alle haben sich mitgefreut. Meine Eltern waren sehr stolz. Es war schön zu merken, wie viele sich über unser Ergebnis freuen.

Blick nach vorn

Habt ihr schon neue musikalische Ziele, etwa Solostücke, Wettbewerbe, Projekte im Verein?

Larissa: Das Goldene Leistungsabzeichen war für mich ein schöner Abschluss. Ich habe den Musikunterricht beendet und konzentriere mich jetzt auf mein Abitur. Welche musikalischen Wege ich später gehe, lasse ich offen.

Marie-Luise: Konkrete musikalische Ziele habe ich im Moment nicht. Aber nächstes Jahr möchte ich das Solostück spielen, das im Musikverein für die Goldabzeichen-Absolventen üblich ist.

 

Was bedeutet für euch persönlich „gutes Musizieren“?

Larissa: Gutes Musizieren heißt für mich, die Musik zu spüren und sie so zu vermitteln, dass das Publikum mitgenommen wird und abschalten kann. Im Verein bedeutet es, aufeinander zu hören – wie in einem Teamsport. Nur gemeinsam entsteht ein harmonischer Klang.

Marie-Luise: Für mich ist gutes Musizieren vor allem, wenn es Spaß macht. Wenn man Freude an der Musik hat, klingt sie automatisch schöner. Man spielt entspannter, weniger verkrampft und kann sich viel besser auf das einlassen, was man ausdrücken möchte.

 

Wo werden wir euch in nächster Zeit wieder hören können?

Larissa & Marie-Luise: Beim Nikolauskonzert am Samstag, 6. Dezember. Das Thema ist „Die Nacht der Oscars“. Seid gespannt, es wird richtig cool. Bei mehreren Stücken hört man uns heraus.

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