Am Freitag wurde die Schmetterlings-Ausstellung des BUND Mittleres Kinzig- und Harmersbachtal im Foyer des Storchenturms eröffnet. Der Naturpark Schwarzwald informiert zeitgleich über Möglichkeiten, mehr Lebensraum für Bienen und Insekten zu schaffen.
Bürgermeister Günter Pfundstein begrüßte die Gäste, zu denen auch die Klasse 3b des Bildungszentrums mit ihrer Lehrerin Heidi Decker gehörte. Sie haben das Thema Schmetterlinge in ihrem Sachkundeunterricht bearbeitet. »Ich finde es klasse, dass Kinder da sind«, freute sich Günter Pfundstein über die muntere Besucherschar. Das Projekt »Blühender Naturpark« passe thematisch zu Zell. »Wir sind gerade dabei, Blühflächen für Insekten einzurichten«, informierte er. Das Projekt solle nachhaltig funktionieren und dazu seien genaue Informationen wichtig. Der Mensch greife zu steuernd in die Natur ein, bedauerte Pfundstein.
Die Initiatorin der Ausstellung ist Angelika Kalmbach-Ruf aus Wolfach, die stellvertretende Vorsitzende des BUND Kinzigtal. Sie verteilte bei der Eröffnung am Freitag kindgerechte Informationsmaterialien ihres Verbands an die Kinder.
Wie viele Beine hat eine Schmetterlingsraupe
Dr. Eberhard Müller vom BUND Mittleres Kinzig- und Harmersbachtal wandte sich in seiner Rede besonders an die Kinder. »Solange wie ihr lebt – in diesem Zeitraum sind schon dreiviertel der Insekten verschwunden.« Er stellte den Kindern gezielte Fragen zu den Schmetterlingen und ihren Entwicklungsstadien. Dabei konnten auch die erwachsenen Gäste noch einiges lernen. Wer weiß denn schon, wie viele Stummelbeine eine Schmetterlingsraupe hat? Auch die Namen der bekanntesten Schmetterlinge wurden genannt.
Themen der Stellwände im Storchenturmmuseum sind: Schmetterlingsland Baden-Württemberg, Was Schmetterlinge brauchen, Vernetzte Landschaft, Wunderding Schmetterling, Guten Flug innerorts, Die Schmetterlingskommune, Aussaat im eigenen Garten, Bienenweide – bedrohter Lebensraum, BUND und Insektenblumen im Jahresverlauf.
Im Museum gibt es Samentüten zum Mitnehmen; im eigenen Garten können damit kleine Oasen für Schmetterlinge und Bienen geschaffen werden.
Wie Gartenbesitzer helfen können
Honigbienen, Wildbienen, Schmetterlinge und Hummeln sind zum Erhalt der biologischen Vielfalt für die Landwirtschaft unverzichtbar. Die Insekten benötigen ganzjährig ein vielfältiges Blühangebot – das ist heute in der intensiv genutzten Landwirtschaft jedoch nicht genügend gegeben. Ausgedehnter Ackerbau mit kurzer Blühzeit und Monokulturen haben dazu geführt, dass der natürliche Lebens- und Rückzugsraum für Bienen und andere Insekten kleiner geworden ist und immer noch wird. Deshalb ist es nötig, Futterquellen und Rückzugsorte durch lange Blühflächen zu schaffen.
Gartenbesitzer können den Insekten helfen, indem sie pollenarme Zuchtpflanzen vermeiden, Kräuter- und Gemüsepflanzen abblühen lassen und Insektennisthilfen und Wasserstellen schaffen.
Informationen dazu gibt es außer in der Ausstellung auch unter www.bund.net.
Die Ausstellung ist zu den Öffnungszeiten des Storchenturm-Museums zu besichtigen. Eine Sonderöffnung gibt es am Samstag, 23. Juni, von 10 bis 12 Uhr.