Ein weiterer Dauerbrenner im Gemeinderat stand am Montag auf der Tagesordnung: die Situation rund um die Bushaltestelle am Bildungszentrum »Ritter von Buß«.
Seit der Kirchstraßen-Sperrung ist die Bushaltestelle für den Schulbus in den Allmendweg verlegt. Bisher eher provisorisch, denn bauliche Maßnahmen wurden bisher so gut wie keine ergriffen, um den Gehweg zu einer echten Schulbushaltestelle zu machen.
Mehrfach wurde der Bereich bereits vom Gemeinderat begangen, bisher jedoch kein Beschluss gefasst, wie es weitergehen soll. Der Gemeinderat sprach sich nun mehrheitlich – bei vier Enthaltungen – für folgende Lösung aus: Die Straße im Bereich der Bushaltestelle soll durch eine Verbreiterung des Fußwegs zu einer Wartebereichszone so verengt werden, dass Radfahrer künftig nicht mehr am Bus vorbeifahren können. Zwischen Mensa und Friedhof soll eine neue Zufahrt zu den Fahrradstellplätzen entstehen. Für die alte Bushaltestelle in der Kirchstraße kommt eine Umwidmung in einen Fahrradstellplatz in Betracht.
Der Beschlussfassung voran stand eine engagierte Debatte. Lorenz Breig gab zu bedenken, dass es sinnvollere Lösungen gäbe als die angedachte, um die Straße zu blockieren. Das Problem mit den Bussen entstünde nur in wenigen Minuten am Tag. Zudem müsse an die Anlieger gedacht werden, deren Zugang zu den Grundstücken durch die Gehwegerweiterung erschwert werde. Martin Teufel erwiderte, die Einrichtung einer Bushaltestelle sei seit einem Jahr Beschlusslage, ein »Provisorium mit Aussicht Sankt-Nimmerleinstag« nicht tragbar. Ziel sei es, für einen überschaubaren Aufwand eine Bushaltestelle herzustellen, die ihren Zweck erfüllt.
Droht Kostenexplosion beim Schulbus?
Doch in Sachen Schülerbeförderung droht zusätzlich aus ganz anderer Richtung Ungemach – zumindest wenn die Schüler in die Unterharmersbacher Grundschule müssen. Das Unternehmen, das die Unterharmersbacher Buskinder bisher zur Schule transportiert hat, hat den Vertrag aufgekündigt. Eine Ausschreibung, mit der ein Nachfolger gesucht wurde, war ohne Ergebnis geblieben. Die Stadtverwaltung hatte anschließend persönlich bei den infrage kommenden Unternehmen nachgefasst und selbst danach lediglich ein Angebot bekommen. Das liegt weit über dem bisherigen: Statt der 1,18 Euro, die bisher pro gefahrenen Kilometer in Rechnung gestellt wurde, sollen es nun 2,30 Euro sein – eine Höhe, die die Kopfpauschale des Landratsamts nicht mehr deckt. Martin Teufel rechnete aus, dass der Gemeindeanteil pro Unterharmersbacher Buskind demnach etwa 300 Euro betragen würde. Ludwig Schütze fand das bei bei Weitem zu hoch und fordert zu Überlegungen auf, ob es nicht möglich sei, dass die Stadt den Transport selbst übernimmt. Andrea Kuhn stellte fest, dass die Kosten der Schülerbeförderung regelmäßig beim Landratsamt lägen. Bereits im letzten Jahr hätte sich in Unterentersbach das gleiche Problem abgezeichnet. Jetzt von einer plötzlichen Entwicklung zu sprechen, sei nicht richtig. »Passiert ist seit dem letzten Jahr nichts, das ist ganz wenig«, subsummierte sie. Die Pauschalen sind in ihren Augen nicht mehr auskömmlich, das Landratsamt sieht sie in der Pflicht die Dinge so zu gestalten, dass sie wieder funktionieren. Sie forderte die Kreisräte auf, die Anliegen des ländlichen Raums im Kreistag besser zu vertreten. Bürgermeister Pfundstein unterbreitete den Vorschlag für den Fall, dass kein Beschluss gefasst werden kann, Familien einen Zuschuss zu gewähren, wenn sie die Kinder selbst transportieren. Letztendlich sprach sich der Gemeinderat bei zwei Gegenstimmen dafür aus, der Stadt freie Hand für Verhandlungen zu geben.