Mit dem Beginn des neuen Kindergartenjahrs am 1. September werden die Gebühren deutlich steigen. Dies hat der Gemeinderat in seiner öffentlichen Sitzung am Montag beschlossen. Die Gebühren für das 1. und 2. Kind werden jeweils um acht Euro von 94 auf 102 Euro bzw. 54 auf 62 Euro monatlich angehoben. Die Gebühren für die Ganztagsbetreuung und die Betreuung von Kindern unter drei Jahren werden, je nach Zeitdauer, um 14, 15 bzw. 33 Euro steigen. Flexibler gestaltet werden von der Stadt Zell die Betreuungszeiten.
Hintergrund für die starke Erhöhung sind die im Jahr 2016 umgesetzten Tarifabschlüsse, erläuterte Rechnungsamtsleiter Klaus Kammerer dem Ratsgremium. Die übergeordnete Kindergartenkommission bestehend aus Vertretern der Kirche und des Städte- und Gemeindetags Baden-Württemberg habe den Kommunen empfohlen, die Gebühren in diesem Jahr um acht Prozent und im kommenden Jahr um weitere drei Prozent anzuheben.
Weiter wurde von der Kommission empfohlen, dass eine Kostendeckung von 20 Prozent durch die Elternbeiträge anzustreben sei. Aktuell liegt der Kostendeckungsgrad in Zell bei 13,61 Prozent. Rechnungsamtsleiter Kammerer hat berechnet, dass die Erhöhung der Stadt Mehreinnahmen von jährlich 30.936 Euro bringt, der Kostendeckungsgrad steigt auf 14.84 Prozent. Man wolle von den Kosten nur das weitergeben, was unbedingt notwendig sei und wolle weiterhin familienfreundlich bleiben.
Aktuell besuchen 291 Kinder die vier städtischen Kindergärten, davon sind 41 Kinder unter drei Jahre alt. Bürgermeister Pfundstein informierte, dass im Kindergarten Unterentersbach eine weitere Kleinkindergruppe eingerichtet wird.
Mit einem weiteren Beschluss vergab der Gemeinderat den Auftrag für die Erneuerung der Heizungsanlage im Kindergarten »Sternschnuppe«. In der kommenden Ferienzeit sollen die vorhandenen Nachtspeicheröfen ausgetauscht werden. Die Stadt lässt sich diese Maßnahme 140.386 Euro kosten. Günstigste und einzige Bieterin war die Firma Fus aus Haslach.
Private Haushalte verbrauchen weniger Wasser
Zustimmung erteilte der Gemeinderat dem Jahresabschluss 2016 des Wasserversorgungsbetriebs der Stadt Zell. Die Erträge sind von 832.345 Euro im Vorjahr auf 789.744 Euro gesunken. Grund dafür ist der Rückgang der verkauften Wassermenge an die privaten Haushalte um rund 10.500 Kubikmeter. Insgesamt wurden 408.292 cbm Wasser verkauft. Dennoch ist der Gewinn gegenüber dem Vorjahr um 9.810 Euro auf 60.103 Euro gestiegen. Der Wasserpreis bleibt unverändert bei 1,81 Euro je Kubikmeter. Erst zum Jahr 2019, wenn verlässliche Kosten für den Austausch der Wasserleitung in der Ortsdurchfahrt Unterharmersbach vorliegen, soll der Wasserpreis neu kalkuliert werden.
Auf Anfrage von Gemeinderätin Sybille Nock informierte Klaus Kammerer, dass das derzeit diskutierte Thema Nitratbelastung für das Zeller Trinkwasser keines sei. Auch Wasser sei genügend vorhanden. Die Stadt schöpfe ihre Bezugsrechte von der Wasserversorgung »Kleine Kinzig« nicht aus. Allerdings sei die Schüttung der Löcherberquelle in den vergangenen Monaten aufgrund der Trockenheit zurückgegangen. »Zell hat Reserven«, stellte Klaus Kammerer fest.
Spenden angenommen
Formell erteilte der Gemeinderat der Annahme von Spenden seine Zustimmung. Die Eheleute Ingrid und Dieter Büren haben den Kindergarten »Kleine Wolke« mit 500 Euro unterstützt. 10.000 Euro flossen vom Badischen Gemeinde-Versicherungsverband an die Zeller Feuerwehr zur Anschaffung einer Wärmebildkamera, die in den nächsten Tagen geliefert wird. Der Flohmarkt am 25. März erbrachte einen Erlös von 438 Euro für den Kindergarten »Villa Regenbogen«. Berta Breig hat 300 Euro für die Zeller Feuerwehr gespendet. Und schließlich haben die Landfrauen Haslach dem Kindergarten »Kleine Wolke« 400 Euro zukommen lassen.
Tagesordnungspunkt wurde abgesetzt
Die Auftragsvergabe für die Schülerbeförderung in den Stadtteilen Unter- und Oberentersbach wurde von der Tagesordnung genommen. Bürgermeister Pfundstein informierte, dass das Submissionsergebnis noch nicht zur Beschlussfassung geeignet sei und noch Fragen offen seien.
Kirchstraße war Thema
In der Bürgerfrageviertelstunde war die Verkehrsregelung in der Kirchstraße und in den angrenzenden Straßenzügen Thema. Walter Bischoff machte auf die nicht gelöste Situation für die Anfahrt von Müllfahrzeugen aufmerksam. Michael Müller kritisierte den Standort eines Kunstwerkes genau in der Gasse zwischen dem Haus Bergmann und dem Stadthaus Bären. Damit würde unnötiger Weise ein Rettungsweg versperrt.
Spielplatz Ziegelfeld ist bald fertig
Auf Anfrage von Gemeinderätin Sybille Nock informierte Gemeinderat Hannes Grafmüller, dass der Spielplatz Ziegelfeld weitestgehend fertiggestellt ist. Die Spielgeräte sind geliefert und aufgebaut. Allerdings fehlt noch die Zaunanlage, die für die Sicherheit der Kinder wichtig ist. Diese werde in ca. zwei Wochen geliefert und montiert. Die Bepflanzung mit Büschen und Bäumen werde erst im Herbst vorgenommen.
Demokratie lebt von Öffentlichkeit
Am kommenden Montag findet eine nichtöffentliche Sitzung des Zeller Gemeinderats statt, bei der es um die Themen Rundofen und Bahnhof geht. Gemeinderat Martin Teufel forderte dazu auf, diese Themen öffentlich zu diskutieren, denn »Demokratie lebt von Öffentlichkeit«. Bürgermeister Günter Pfundstein stellte fest, dass es gute Gründe gebe, die für eine nichtöffentliche Vorberatung sprechen.
Stadtgarten ist unschön
Gemeinderat Ludwig Schütze kritisierte das Erscheinungsbild des Gartens vor dem Storchenturm, der sich im Besitz der Stadt Zell befindet. Ratschreiber Ludwig Börsig stellte fest, dass die Gestaltung der Beschlusslage des Gemeinderats entspreche. Aber es gebe sinnvolle Verbesserungsvorschläge. Ein klares Arbeitsfeld für Stadtgärtner Tobias Herold.