Der Zirkusplatz ist verweist, grau und nass der Aschermittwoch. Aufräum-Trupps sind seit den Morgenstunden unterwegs – doch in den Herzen der Narren tanzen die Erinnerungen an einen großartigen Zeller Fasendszirkus.
Jeder Versuch der dienstjüngsten Narrenräte, dem Bändele ein letztes Mal Leben einzuhauchen, blieb leider vergebens und rief Tränen, Wehklagen und Schluchzer bei der Narrenschar hervor.
Der Narrenmarsch hallte – mal klingend, mal wehklagend – durch die Hauptstraße und trug die Fasendsdirektoren von der Lindenbrugg in die große Zirkusmanege unter dem Storchenturm.
»Friedlich war die Fasend 2017«, spricht Vizezunftmeister Stefan Polap glücklich und dankbar kurz vor der mitternächtlichen Stunde. Sie hat ab der Martini-Sitzung stetig an Fahrt gewonnen. Alle Gemeinschaftsabende waren gut besucht und »der am besten besuchte Sonntag, seit Jahrzehnten«, bot Artisten, Schaustellern und Direktoren einen unvergesslich beeindruckenden Höhepunkt. Nur wenige Umzugs-Plaketten sind übrig. So war es leicht zu verschmerzen, dass die Wiederholung am Fasenddienstag – Wind und Regen geschuldet – überschaubarer ausfiel.
Das Läuten der Storchenturm-Glocke, kurz nach Mitternacht, flog mit dem Wind durch’s Tal und Zunftmeister Clemens Halter schlug schweren Herzens das große Buch der Zeller Fasend zu. Voller Hochachtung zollten die Narren dann Abschied: »Lebe wohl du schöne Narretei!« und stimmten nochmals ein in ein letztes »Zeller, Zeller Fasend isch schee!«