Mit Hästaufe, Mottowahl und einem Jubiläum startete die Bärenzunft Oberharmersbach in die Fasend. Das Motto „Kinderlieder der Welt“ setzte sich bei einer Rekordzahl von Vorschlägen durch.
Foto: Bärenzunft Oberharmersbach
Foto: Bärenzunft Oberharmersbach
Foto: Bärenzunft OberharmersbachWie jedes Jahr trafen sich Zunfträte, Hästräger, Musiker und Narren am Dürrholder, um die Täuflinge zur Hästaufe zum Narrenbrunnen auf dem Rathausplatz zu begleiten. Dort putzten die Zunfträte zunächst eifrig den Brunnen, bevor Felix Golla und Lars Boschert als Zunfträte, Kathrin Lehman als Schindelmocher, Florian Isenmann, Christoph Hug, Benedikt Schwendemann und Vanessa Schwarz als Steinteufel sowie Larissa Schmieder, Evi Kasper, Theresa Brosemer, Jule Rösch, Niklas Becker, Tim Schwarz und Benedikt Schwendemann als Bären getauft wurden.
Rekordverdächtige Zahl an Mottovorschlägen
Nach der erfolgreichen Hästaufe begrüßte Zunftmeister Claus Franke im Bärencafé des Hotel Bären alle Anwesenden, darunter auch die zwei Ehrenzunftmeister Heinz Haubold und Lothar Killig, die Ehrenzunfträte Herbert Isenmann und Sven Hug sowie die Senioren Reinhilde und Johann Frantz. Er freute sich über den gut gefüllten Saal und gab das Wort unmittelbar an Zunftrat Joachim Albrecht weiter, der die diesjährigen Mottovorschläge vorstellte. Dieses Jahr wurden insgesamt 32 Mottos eingereicht – „rekordverdächtig“ laut dem 3. Häsvogt. So fiel den Oberharmersbacher Fasendgruppen die Vorauswahl, die Anfang November in einer Gruppensitzung getroffen wurde, diesmal nicht ganz so leicht. Dennoch konnten sich die Gruppen auf vier Vorschläge einigen. Nun konnte jeder anwesende Narr selbst entscheiden, ob er seine Stimme für Liebe und Herzchen, für Gamescom und Computerspiele, für Kinderlieder oder für Tempo auf der Harmersbacher Fasend abgeben möchte. Nachdem alle Stimmzettel eingesammelt waren, sichtete Zunftrat Joachim Albrecht die abgegebenen Stimmen. Je ein Vertreter des Fanclubs, der Unterdorfer Narren, der Gruppe Lehmann sowie der Zuwälder unterstützten ihn bei der Auszählung, während die Musiker der „Mac Mac Band“ im Saal für Stimmung sorgten.
Sechs neue Anwärter
Nach der Musikrunde übernahm Häsvogt Lars Boschert die Vorstellung der neuen Anwärter: Daniel Frohne, Felix Riehle, Gina Albers, Riccardo Albers, Laura Bross und Christiane Jung. Sie werden kommende Fasend ihr Probejahr absolvieren.
Termine für die Leihhäsausgabe
Zudem gab er die Termine für die Leihhäsausgabe bekannt. Diese erfolgt am Samstag, den 30. November 2024, von 10 bis 12 Uhr sowie am Donnerstag, den 5. Dezember 2024 von 18 Uhr bis 19 Uhr im Narrenkeller in der Brandenkopfschule. Auch bat der Häsvogt darum, sich bei ihm zu melden, sollte jemand noch alte Häs daheim haben, die er gerne der Zunft zur Verfügung stellen möchte.
Voller Narrenfahrplan
Zunftrat Robert Franke gab nun einen Ausblick auf die kommende Fasendkampagne und stellte die Termine für 2025 vor. Da es eine lange Fasend sein wird, gibt es viele schöne Termine und Auswärtsfahrten und somit einen vollen, bunten Narrenfahrplan. Eine An- oder Abmeldung erfolgt altbewährt über Listen oder digital.
Fasendpin ehrt Clown Clausi
Anschließend stellte er den neuen Fasendpin 2025 vor, den „Clown Clausi“ zieren wird. Zunftmeister Claus Franke hatte diesen 30 Jahre lang auf dem traditionellen Kinderball der Bärenzunft verkörpert, auf dem diesjährigen Ball aber schweren Herzens verkündet, dass er „dieses Amt“ nicht mehr ausführen wird. Um seinen Verdienst zu ehren, hatten sich die restlichen Zunfträte bereits während der letzten Kampagne überlegt, was sie ihrem Zunftmeister schenken könnten. Es kam die schöne Idee, ihm einen Fasendpin zu widmen. Wertvolle Hilfe leistet hier Ehrenzunftmeister Lothar Killig. Er übernahm bisher und übernimmt auch weiterhin die Gestaltung der Pins.
Kathrin Lehmann bleibt Mottokönigin
Im Anschluss an die Präsentation des neuen Pins verlor Zunftrat Felix Golla ein paar Worte zur wichtigen Jugendarbeit der Zunft. Nachdem er alle Hästräger und Anwesenden zur Unterstützung dieser aufrief, konnte Zunftrat Joachim Albrecht auch schon freudig das gewählte Motto bekannt geben.
105 Stimmen wurden abgegeben. Mit 39 Stimmen konnte sich das Motto „Kinderlieder der Welt – im Harmersbach närrisch dargstellt“ durchsetzen. Eingereicht wurde dieses Motto, wie sich überraschend herausstellte, von Kathrin Lehmann von der Fasendgruppe Lehmann. Somit ist die alte Mottokönigin auch wieder die neue. Denn auch letztes Jahr konnte ihr Mottovorschlag ebenfalls am 11.11. überzeugen und so führte Kathrin Lehmann bereits an der letzten Fasend den Fasendmändigsumzug in Oberharmersbach als Mottokönigin an.
Nachdem das neue Motto verkündet war, übernahmen die Häsvögte Lars Boschert und Lukas Spitzmüller den letzten Tagesordnungspunkt und wiesen darauf hin, dass Hästräger nach Ende der Versammlung noch die Möglichkeit haben, Zunftkleidung wie T-Shirts, Pullover und Softshelljacken anzuprobieren und zu bestellen. Ebenso konnten Hästräger Wünsche für ihre Arbeitseinsätze abgeben. Häsvogt Lukas Spitzmüller freute sich am Ende des Tages riesig über die sich schon gut füllenden Listen und Arbeitseinteilungen. Er ist allen Hästrägern sehr dankbar für die rege Unterstützung.
50 Jahre Fasendgruppe Malente
Bevor Zunftmeister Claus Franke die Verabschiedung übernahm, ergriff Ehrenzunftmeister Heinz Haubold noch kurz das Wort und teilte mit allen eine Erinnerung, die ihn an diesem Tag besonders berührte. „Heute vor 50 Jahren wurde die Fasendgruppe Malente gegründet“, laut dem Ehrenzunftmeister war dies die damalige A-Jugend-Mannschaft. Er schloss seinen kleinen, interessanten Abstecher in die Vergangenheit mit den Worten „des war die Malente, ä scheene Fasend ohne Ende.“ und übergab das Wort wieder Zunftmeister Claus Franke. Dieser dankte zum Schluss allen Oberharmersbacher Fasendgruppen, den Hästrägern und insbesondere den Musikern, denn „was wäre die Fasend ohne Musik“. Mit großer Vorfreude auf die nächste Fasend verabschiedete sich der Zunftmeister, wie gewohnt, bei allen mit einem einfachen „Narri – Narro, Bäre – gsähne, Schindel – mocher, Stein – teufel und Mac Mac – Band“.
