Ein halbes Jahrhundert haben altes und neues Pfarrhaus die Umgebung der großen Pfarrkirche St. Gallus geprägt.
Das ehemalige Pfarrhaus (unterhalb des Kirchturms) wurde 1571 errichtet. Während des Dreißigjährigen Krieges haben 1643 „Weimarische Truppen“ Pfarrhof und die gegenüberliegende Pfarrscheuer abgefackelt. Nach dem Wiederaufbau hat man sich in der Folgezeit beim Erhalt des Gebäudes wohl auf das Notwendigste beschränkt, entsprechend erbärmlich war der Zustand nach 1900.
Wegen der großen Wohnungsnot kaufte die Gemeinde 1921 die gegenüber dem Pfarrhaus liegende Pfarrscheuer und errichtete dort ein Wohnhaus sowie die Geschäftsräume der damaligen „Spar- und Darlehenskasse eGmuH“ (Vorläufer der Volksbank Oberharmersbach). Das Pfarrhaus und dessen Areal fiel an die Gemeinde, die im Gegenzug das neue Pfarrhaus (links neben der Kirche) erbauen ließ. Der damalige Pfarrer Johann Busse zog im September 1923 ein. Wegen der damals schon galoppierenden Inflation war der Bau das erste „Millionenprojekt“ der Gemeinde. Das alte Pfarrhaus verkaufte die Gemeinde 1971 an die Volksbank Oberharmersbach. Wegen der strukturellen Neuorganisation der Erzdiözese Freiburg wird das mit den zahlreichen Missbrauchsfällen belastete Pfarrhaus nicht mehr benötigt. Über dessen künftige Verwendung oder Bestand wird derzeit diskutiert.