Der Gemeinderat Oberharmersbach hat in seiner jüngsten Sitzung den Zusammenschluss der Standesämter Zell und Oberharmersbach beschlossen. Die Entscheidung fällt vor dem Hintergrund des Fachkräfte mangels, der Notwendigkeit der Haushaltskonsolidierung und zeigt wieder einmal, wie Gemeinden im ländlichen Raum auf Herausforderungen reagieren müssen.
In seiner jüngsten Sitzung hat der Gemeinderat bei zwei Enthaltungen den Zusammenschluss der Standesamtsbezirke Zell und Oberharmersbach beschlossen. Die aktuelle Regelung zur Verhinderungsvertretung der Vollstandesbeamtin Dominika Hättig wurde bis zum 31. Dezember 2024 verlängert.
Was bedeutet das für die Oberharmersbacher Bürgerinnen und Bürger?
Für die Bürgerinnen und Bürger Oberharmersbachs ändert sich durch die Fusion wenig. Beurkundungen erfolgen weiterhin am Ort des Ereignisses.
Wer beispielsweise im St.-Gallus-Heim in Zell stirbt, bekommt die Urkunde entsprechend vom Zeller Standesamt ausgestellt. Für Geburtsurkunden bezüglich Geburten im Offenburger Klinikum ist das Offenburger Standesamt zuständig. Zum Vergleich: In der Zeit von 2000 bis 2023 hat das Standesamt Oberharmersbach insgesamt nur sieben Geburtsurkunden ausgestellt. In vielen Jahren erblickte gar kein Kind auf der Gemarkung der Gemeinde das Licht der Welt.
Heiraten in Oberharmersbach weiterhin möglich
Eheschließungen können weiterhin in Oberharmersbach stattfinden. Die Gemeinde wird als Außenstelle des fusionierten Standesamts fungieren. Das Organisatiorische wird in Zell erledigt. Auch für beglaubigte Unterschriften müssen die Bürger ab 2025 nach Zell fahren.
Aufgaben eines Standesamts
In Baden-Württemberg gibt es aktuell über 300 Standesämter. Sie sind zuständig für die Beurkundung von Personenstandsfällen wie Geburt, Heirat, Sterbefall, Kirchenaustritt und Lebenspartnerschaft.