Der Tourismus ist ein wichtiger Wirtschaftsfaktor für Oberharmersbach. Doch wie steht es um Gästezahlen, Angebote und Perspektiven? Darüber hat Jill Löffler, die Leiterin der Tourist-Information am Montag im Gemeinderat informiert. Anschließend gab es einen Austausch mit Vermietern, Gastronomen und Direktvermarktern im Gasthaus Hubertus.
Die Übernachtungszahlen sind zwar gesunken, aber Oberharmersbach ist touristisch trotzdem attraktiv. Der Ort schafft es, sich als genussvolles Vesperdorf und familienfreundliches Urlaubs- und Ausflugsziel zu positionieren. Die Märchenhaften Weihnachtsfreuden zogen tausende Besucher an.
„Auf einem guten Weg“
Bürgermeister Richard Weith sagte nach Löfflers Vortrag, dass der Touristmus „zahlenmäßig auf einem guten Weg“ sei und es für den Gemeinderat nicht immer einfach zu entscheiden, wo die Mittel hinfließen sollen. Er sagte aber auch, dass ein positives Image der Gemeinde guttue, Tourismus und Märchenhaften Weihnachtsfreuden dazu beitragen würden.
Offenbar scheint vor allem in Bezug auf die Märchenhaften Weihnachtsfreuden immer wieder Kritik laut zu werden. Doch von vorne.
Dämpfer bei Ankünften und Übernachtungen
Jill Löffler begann ihren Bericht mit der Entwicklung der Gästeankünfte und Übernachtungen in den letzten Jahren. Sie zeigte auf, dass die Corona-Pandemie einen deutlichen Einbruch in den Tourismuszahlen verursacht hatte, von dem sich Oberharmersbach langsam, aber sicher wieder erholte.
Vom Tiefpunkt 2020 mit nur noch knapp 61.000 Übernachtungen kletterten die Zahlen bis 2022 wieder auf 93.000. 2023 kam dann aber ein deutlicher Dämpfer: In der Statistik tauchen für letztes Jahr nur noch 84.300 Übernachtungen auf (-9,5 Prozent zum Vorjahr). Bei den Gästeankünften (-6,95 Prozent zum Vorjahr) zeigt sich ein ähnliches Bild. Nach dem Corona-Loch stiegen die Zahlen, um letztes Jahr wieder zurückzugehen. Woran liegt das?
„Freihof“ hinterlässt Spuren in der Statistik
Löffler führt den Rückgang darauf zurück, dass durch den überraschenden Tod des „Freihof“-Wirts Michael Pfundstein kurzfristig 70 Betten vom Markt verschwanden. Das deckt sich mit den Zahlen. Im Juli schloss dann auch noch das Wandererheim auf dem Brandenkopf. Die „Freihof“-Betten sind zumindest zum Teil wieder buchbar, nachdem das Hotel einen neuen Pächter fand. Das Wandererheim ist immer noch verwaist.
Die meisten Gäste kommen aus Baden-Württemberg
17.060 Gäste aus Deutschland, vorrangig aus Baden-Württemberg, Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz, hatten Oberharmersbach zu ihrem Ferienort gemacht. Sie verbrachten 66.298 Nächte dort. Aus dem Ausland (Ranking: Niederlande, Österreich, Schweiz, Frankreich, Belgien) kamen 5.092 Touristen. Sie blieben 17.966 Nächte.
Durchschnittlich bleiben die Gäste in einem Oberharmersbacher Hotel 3,3 Tage und in einer Ferienwohnung 5,9 Tage.
Den kompletten Bericht finden Sie in der Print-Ausgabe der Schwarzwälder-Post.
Tourismus-Trend in aller Kürze
Rückblick 2023
Gästezahlen: Im Vergleich zum Vorjahr minus 9,5 Prozent.
Vesperdorf: Die Vermarktung als „Vesperdorf“ hat sich positiv entwickelt.
Veranstaltungen: Die „Märchenhaften Weihnachtsfreuden“ waren erneut ein Publikumsmagnet.
Natur-Erlebnispfad: Das 15. Jubiläum des Natur-Erlebnispfads lief besser als geplant.
Highlights 2024:
Naturpark-Markt: am 11. August
Wildniscoach: Tobias Ohmann kommt im Oktober wieder
Pressereisen: Reisejournalisten besuchen Oberharmersbach
Für Einheimische: Modernisierung der Kurkonzerte
Zukunftswerkstatt: Arbeitskreise zu Tourismus-Themen
Über die Tourist-Info
In der Tourist-Info Oberharmersbach sind aktuell zwei Personen beschäftigt. Jill Löffler leitet die Einrichtung, kümmert sich mit einer 60-Prozent-Stelle um Veranstaltungen, Marketing und Management. Gabriele Furtwängler arbeitet Vollzeit und übernimmt die Gästebetreuung und das Backoffice.