Am kommenden Montag, 2. September, beginnen im Gewann Hagenbach auf der Höhe des Sägewerk Lehmann/Lunzenbauernhof die Sanierungsarbeiten an der L94, um eine Gefahrenstelle entlang des Radweges zu entschärfen. Für mehrere Wochen wird die L94 nur halbseitig über Ampelregelung zu befahren sein.
Während eines Ortstermins informierte Alex Bertschinger vom der Straßenbauverwaltung des Regierungspräsidiums Freiburg die Anlieger über die kommende Baumaßnahme. Bertschinger obliegt auch die Bauleitung. »Wir versuchen die Einschränkungen so gering wie möglich zu halten«, bat er um Verständnis. Dennoch seien diese nicht ganz zu vermeiden. Nach Abschluss der Sanierungsarbeiten stünde wegen des Einbaus der Schwarzdecke für mindestens zwei Tage eine Vollsperrung an.
Von der Abzweigung der Billersbergstraße wird auf einer Länge von rund 160 Meter talaufwärts der Grünstreifen entlang der rechten Fahrbahnseite entfernt und die L94 so bis zu einem Meter verbreitert. Im Begegnungsverkehr mit Lastkraftwagen habe es, wie Anwohner berichten, durch das Ausweichen auf das Bankett und sogar auf den Radweg immer wieder gefährliche Situationen für die Radfahrer gegeben. Dies soll künftig ein Hochbord verhindern.
Auf der anderen Seite wird entlang des Harmersbachs auf einer Länge von 60 Meter ein Betongürtel angebracht. Besprochen wurde auch, ob in diesem Zusammenhang Leitungen erneuert und zusätzliche Leerrohre verlegt werden müssten und ein zusätzlicher Hydrant das Angebot für Löschwasser vergrößern könne. »Abschließend soll die L94 vom Sägewerk Burger bis zum Ortsschild Oberharmersabch eine neue Schwarzdecke erhalten«, berichtete Bertschinger über die geplante Baumaßnahme.
Die von Anliegern und der Gemeinde geforderte Begradigung der L94 in diesem Bereich talabwärts scheint vom Tisch zu sein. Diese sei nicht zu finanzieren und die Unfallstatistik weise keine besondere Gefahrenstelle aus. Der verhältnismäßig geringe Radius der Kurve passe sich aber gut ein, so lautete von Amts wegen die ablehnende Begründung.
»Muss denn immer zuerst etwas passieren, auch mit Personenschäden?«, merkte Bürgermeister Richard Weith kritisch an. Er habe überhaupt kein Verständnis für eine angeblich fehlende Finanzierungsmöglichkeit, wenn man beobachte, wofür auf der anderen Seite Geld ausgegeben werde. In diese Kerbe schlug auch die Familie Claudia und Jörg Lehmann mit ihren zwei kleinen Kindern, an dessen Haus (Hagenbach 3) die L94 unmittelbar vorbeiführt. Es könne sich jeder gerne von der gefährlichen Streckenführung überzeugen. »Hier ist noch nie geblitzt worden«, weiß Claudia Lehmann zu berichten, obwohl das unverantwortliche Vorbeirasen an der Tagesordnung sei. Jetzt habe man Einigkeit erzielt, bei Grundstückseigentümern wie Anliegern, eine unterschriftsreife Vereinbarung liege vor und es sei unverständlich, warum man jetzt nicht reagiere, da sowieso die Sanierung der Fahrbahndecke anstehe.
»So habe ich unser Anliegen auch den entsprechende Stellen vorgetragen«, unterstützte Bürgermeister Weith die Begradigung und versprach, hier nochmals vehement nachzuhaken. Es seien alle sogar damit einverstanden, wenn sich die Sanierung der Schwarzdecke wegen einer möglichen Begradigung verzögere.Ganz abwegig ist das Anliegen der Betroffenen nicht. In einem Schreiben erwähnt der stellvertretende Regierungspräsident Klemens Ficht, dass eine Vergrößerung des Kurvenradius und ein »gleichzeitiges Abrücken der Straße vom betreffenden Anlieger« denkbar wären. Dies müsste jedoch im Rahmen einer Planung genauer untersucht werden. Völliges Unverständnis und Ärger verursachte der in diesem Schreiben angebotene Lösungsweg: »Nach wie vor bieten wir Ihnen an, die Maßnahme in eigener Verantwortung voranzutreiben und zu finanzieren«.