Auf dem Grundstück unmittelbar vor der Reichstalhalle (Flst.-Nr. 299/2) könnte in absehbarer Zeit ein Gebäude entstehen. Die ersten Überlegungen und Entwürfe für ein Haus, das unter der Prämisse »alles unter einem Dach« konzipiert wird, wurden dem Gemeinderat in der Sitzung am vergangenen Montag vorgestellt.
Die Heimat-Haus GmbH mit Sitz in Lahr ist ein Unternehmen der Kappis Kopf Gruppe. Sie beabsichtigt auf dem besagten Grundstück ein Generationenhaus zu errichten. Barrierefreie Wohneinheiten und Einheiten zur gewerblichen Nutzung im Erdgeschoss sollen entstehen. Und zwar in einem Gebäude, das optisch die Brücke zwischen Tradition und Moderne schlägt und dabei gleichzeitig zur Region und zu den Gewohnheiten der Menschen passt. Matthias Kappis und Amalia Lindt-Hermann informierten umfassend über das Konzept.
Sie führten aus, dass insbesondere in ländlich geprägten Regionen barrierefreier, den Lebensphasen angepasster Wohnraum nur selten zu finden sei. Doch gerade dort werde er gebraucht: als erste Wohnung nach dem Auszug von Zuhause, als Wohlfühlort für die junge Familie und für ein selbstbestimmtes Wohnen im Alter. »Die Menschen sind häufig stark mit ihrer Heimat verbunden und wollen nicht weg. Sie suchen Wohnungen in ihrem Ort und finden keine geeigneten«, erläuterte Lindt-Hermann eine allgemeine Tendenz, die sie mit statistischen Zahlen untermauern konnte und die auch für Oberharmersbach zutrifft.
Das Generationenhaus soll das ändern. Unter einem großen Walmdach soll Wohnraum für alle Generationen entstehen. Dabei soll der auf die Lebensphasen angepasste Zuschnitt der Wohnungen zwar ein wesentlicher, aber nicht alleiniger Teil des Konzepts sein. Ein besonderer Mehrwert könnte entstehen, indem das soziale Netzwerk Räumlichkeiten im Erdgeschoss bezieht, ein E-Fahrzeug für die gemeinschaftliche Benutzung zur Verfügung steht und die Möglichkeit vorhanden ist, eine Hausarztpraxis dort anzusiedeln.
Angesprochen auf das Scheitern eines anderen, ähnlich gelagerten Projekts in der Vergangenheit aufgrund mangelnden Interesses von Investoren bekräftige Matthias Kappis, dass Heimat-Haus dieses Projekt sehr am Herzen liege und das Unternehmen offen sei für viele Varianten. Die Wohnungen könnten Eigentumswohnungen werden, müssten es aber nicht zwingend. Ebenso seien für die Gewerbeflächen verschiedenste Modelle denkbar.
Der Gemeinderat befürwortete grundsätzlich das Vorhaben. Die Entscheidung wurde einstimmig getroffen.





