Gedenkfeier zum Volkstrauertag in Nordrach. Bürgermeister Carsten Erhardt mahnt zur Aufmerksamkeit und Einsatz für den Frieden. Deutschland müsse dankbar sein, dass seit 75 Jahren Frieden herrscht.
Die Gedenkfeier zum Volkstrauertag in Nordrach fand am Sonntagmorgen am älteren Ehrenmal vor der Pfarrkirche statt. Bürgermeister Erhardt erinnerte in seiner Ansprache an das Leid, das derzeit so vielen Menschen zugefügt wird.
Die Trachtenkapelle unter der Leitung von Annette Tafler eröffnete die Trauerfeier mit dem Choral „Näher mein Gott zu Dir“. Sie dirigierte auch den Chor der Klänge, der „So nimm denn meine Hände“ erklingen ließ.
Bürgermeister Carsten Erhardt machte die Hoffnung zum Thema seiner Ansprache. „Wir müssen uns die Hoffnung erkämpfen, jeden Tag aufs Neue. Sie wird uns nicht geschenkt, eher Minute für Minute gestohlen“, beklagte er. „Eine Hoffnung, dass kein Mensch vergessen wird, dass Menschen es endlich lassen, Kriege zu führen“. Die Bedrohung sei auch hier in Deutschland spürbar. „Wir können nicht genug dankbar sein, dass Deutschland seit mehr als 75 Jahren Frieden hat“.
Menschen seien fähig, mitfühlend, anteilnehmend und gewaltfrei zu leben und zu handeln. Aber Gott habe den Menschen die Freiheit geschenkt, zu wählen zwischen Gut und Böse, zwischen Vertrauen und Angst. Doch die Menschen würden oft die Macht wählen, das kurze Glück, das Vernichten, das Rechthaben und die Gewalt.
Bürgermeister Erhardt sagte: „Wir treffen uns schon lange und erinnern an die Geschichte und die Schicksale derer, die in den Kriegen gefallen sind oder von Regimen ermordet wurden. Am Volkstrauertag müssten sich eigentlich Hundertausende für den Frieden einsetzen, denen es ein Anliegen ist, ihren Kindern und Kindeskindern ein Erbe mitzugeben, das ihnen sagt: Seid achtsam! Lebt aufmerksam! Steht gegen Unrecht auf! Glaubt nicht alles, was ihr hört! Denkt selbst und lasst euch nicht von den Medien oder irgendjemand euer Denken diktieren!“
Die Gedenkfeier endete mit der Kranzniederlegung am Ehrenmal. Die Trachtenkapelle spielte dazu „Ich hatt´ einen Kameraden“. Die Kameradschaft ehemaliger Soldaten und die Freiwillige Feuerwehr, die auch die Ehrenwache stellte, nahmen ebenfalls an der Gedenkstunde teil.