Am vergangenen Mittwoch fuhr das Altenwerk Nordrach nach Gutach und besuchte das Freilichtmuseum Vogtsbauernhof. Fünfundzwanzig Seniorinnen und Senioren erlebten einen interessanten und unterhaltsamen Nachmittag.
»Warum in die Ferne schweifen, wenn das Gute liegt so nah«. Dieses Motto machten sich die Senioren zu eigen und bereuten es nicht. Das Freilichtmuseum Vogtsbauernhof wurde auf Initiative von Hermann Schilli im Jahr 1964 vom damaligen Landkreis Wolfach gegründet. Schilli war Leiter der Freiburger Zimmermannschule und nach seiner Pensionierung ehrenamtlicher Denkmalpfleger für den Regierungsbezirk Südbaden. Er hatte dem Landkreis Wolfach empfohlen, den Vogtsbauernhof in Gutach zu erwerben. Einer seiner Eigentümer war um 1650 nachweislich Talvogt im Gutachtal. Der Hof wurde samt seinem Back- und Brennhäusle im Zuge der Umwandlung in ein Museum umfangreich saniert und mit mehreren Nebengebäuden – Speicher, Kornmühle und Sägewerk – ergänzt. In den folgenden Jahren konnten in rascher Folge mehrere Gebäude versetzt und zu Hofanlagen zusammengefügt werden. In diesem Jahr wird am 2. Juli das 23. Gebäude, das »Ortenauhaus«, ein Rebhof in Fachwerkbauweise aus Durbach, feierlich eingeweiht.
In Gutach angekommen, genossen die Senioren zunächst im Museumsrestaurant leckeren Kuchen. Danach war eine einstündige Führung gebucht. Heinrich Diener erwies sich als ein sehr sach- und fachkundiger Führer. Nach kurzer Allgemeininformation besichtigten die Senioren den Hippenseppenhof, der im Jahr 1599 in Furtwangen-Katzensteig auf 920 m Höhe errichtet wurde. Dann galt das Interesse dem Vogtsbauernhof, Jahrgang 1612, am Originalstandort. Bei den Besichtigungen der beiden Höfe wies Diener auf die unterschiedlichen Bauweisen hin und gab auch manche Anekdote zum Besten.
Zum Abschluss der Führung konnten die Senioren die »Hanfreibe« besichtigen. Der Antrieb der Reibe erfolgte durch ein oberschlächtiges Wasserrad. Die Fasern des Hanfs wurden zur Herstellung von Säcken, Stoffen und Seilen verwendet.
Nach einer weiteren Stunde, während der jeder auf eigene Faust durch das Museumsgelände gehen konnte, fuhr die Reisegruppe wieder das Kinzigtal hinunter, wo die Senioren in einem Gasthaus beim gemeinsamen Abendessen den Tag harmonisch ausklingen ließen.





