Die Eheleute Bernhard und Anna Repple können am morgigen Donnerstag das Fest der Diamantenen Hochzeit feiern und dabei voller Stolz und Zufriedenheit auf sechzig gemeinsame Ehejahre zurückblicken.
Bernhard Repple kam im Jahr 1938 als drittes von neun Kindern seiner Eltern Josef und Anna Repple in Nordrach zur Welt. Nach der Schulzeit half er seinen Eltern bei den vielseitigen Arbeiten auf dem Bauernhof und besuchte die landwirtschaftliche Berufsschule, da er für die Übernahme des Hofes vorgesehen war.
Anna Welle, ebenfalls Jahrgang 1938, ist das drittälteste von insgesamt acht Kindern der Eheleute Georg und Anna Welle vom Bäumlesberg in Nordrach. Nach der Schulzeit besuchte sie die landwirtschaftliche Berufsschule und arbeitete anschließend auf dem elterlichen Wellehof.
Bernhard Repple und Anna Welle lernten sich beim Tanz auf einer Hochzeitsfeier im Gasthaus zur Stube in Nordrach kennen und schätzen. Die Hochzeit wurde am 1. Juli 1961 in Nordrach mit einem großen Fest gefeiert. Der Bräutigam Bernhard Repple holte seine Braut auf dem Wellehof ab und, begleitet von den Mitgliedern des Gesangvereins, fuhr das Brautpaar in der Hochzeitskutsche zum Rathaus und anschließend zur Kirche. Bürgermeister Wilhelm Benz besiegelte die Eheschließung und den kirchlichen Segen erteilte Pfarrer Ehinger. Die weltliche Feier fand im Gasthaus zur Stube statt, mit einem rauschenden Fest bis tief in die Nacht.
Das Brautpaar zog in das Elternhaus von Bernhard Repple auf dem Rautschhof ein. Sechs Kinder stellten sich ein, vier Töchter und zwei Söhne.
Im Jahre 1965 übernahm Bernhard Repple von seinem Vater den Rautschhof, zu dem 32 ha Hoffläche gehören. In den folgenden Jahrzehnten veränderte sich das Erscheinungsbild des Hofes grundlegend. Das Hofgebäude wurde umfassend saniert und ein Stall für 60 Rinder, darunter 25 Milchkühe, errichtet.
Während sich Anna Repple um Kinder, Haus und Hof kümmerte, war Bernhard Repple auch als Unternehmer tätig. Mit seinen Traktoren, ausgestattet mit Seilwinde, zog er die gefällten Bäume an die Waldwege zu den Ladeplätzen. Seine fachkundige Arbeit wurde nicht nur von der Heimatgemeinde Nordrach geschätzt, er arbeitete auch für die Stadt Zell a. H., für die Gemeinde Durbach und im Staatswald. Jahrzehntelang übernahm Bernhard Repple auch den Winterdienst auf der Nordracher Gemarkung und erhielt für diese Arbeit stets Lob und Anerkennung.
In seiner kargen Freizeit widmete sich Bernhard Repple dem Chorgesang. Er trat bereits im Alter von 16 Jahren in den Nordracher Männergesangverein Liederkranz ein und konnte für 45 Jahre aktive Sängerjahre geehrt werden.
Auch für das wichtigste Ehrenamt in der Gemeinde stellte sich Bernhard Repple zur Verfügung. Von 1975 bis 1994 war er Mitglied des Nordracher Gemeinderats, vier Wahlperioden lang. Stets erhielt er bei der Wahl eine hohe Stimmenzahl, Zeichen der Wertschätzung und Achtung seiner Mitbürgerinnen und Mitbürger.
Wer viel arbeitet, muss auch viele Rechnungen schreiben. Diese Aufgabe übernahm Anna Repple selbstverständlich auch. Und wer kennt nicht ihre Backkünste? Viele Jahre lang backte sie nicht nur für den Eigenbedarf ihr beliebtes und schmackhaftes Holzofenbrot, sondern brachte es auch ihrer »Kundschaft« nach Hause.
Im Jahre 2014 übernahm Bernd Repple den elterlichen Rautschhof. Aber nach wie vor arbeiten die Eheleute Repple auf dem Hof mit und entlasten ihren Sohn, wo es nur geht.
Am diamantenen Hochzeitstag werden sich Bernhard und Anna Repple sicherlich auch über ihr gelungenes Lebenswerk freuen. Dazu zählen vor allem die engen Familienbande, auf die sie stets großen Wert gelegt haben, auf das gute Zusammenleben mit den Nachbarn, die gelebte Freundschaft mit den Schulkameraden. Dazu zählt auch der stattliche Rautschhof, landschaftsprägend und weithin sichtbar.
Zu gerne hätte das Jubelpaar alle Verwandten und Freunde zu seinem seltenen Fest eingeladen. Coronabedingt findet die Feier nur im Familienkreis statt. Es wird trotzdem ein auch zahlenmäßig großes Fest geben. Denn zur Großfamilie gehören außer den sechs Kindern inzwischen auch 24 Enkel und vier Urenkel.
Die Heimatzeitung reiht sich in die Schar der Gratulanten ein und wünscht dem Jubelpaar noch viele gute, gemeinsame Ehejahre.