Rund 60 Wanderer hatten sich am vergangenen Samstag in Nordrach an der Klausenbach-Klinik in gespannter Erwartung eingefunden. Würde man heute Abend tatsächlich das hämische Lachen des Moospfaff hören oder ihn gar zu Gesicht bekommen?
Wanderführerin Sabine Boschert begrüßte die Gäste und gab erste Anweisungen, wie man sich am besten verhalte, sollte die Gruppe wirklich dem Moospfaff begegnen. Ausgestattet mit Laternen begab sich die Gruppe sodann auf die Wanderung in Richtung Moos, dem Gebiet, in dem der Moospfaff fast schon regelmäßig zu finden ist. Steil ging es zunächst hinauf bis auf die Höhe des Sonnenhauses. Unterwegs erzählte Sabine Boschert immer wieder Historisches und Interessantes zum Leben in der Kolonie und die Bedeutung, die der Moospfaff in ihrer Kindheit hatte und die sich bis heute eingeprägt hat.
Am Wanderparkplatz Mossbach stieß dann ganz überraschend die Zetzel aus Oberharmersbach zur gut gelaunten Wandergruppe, die nach einem Besuch im Moosbach zu spät auf dem Heimweg war. Entrüstet darüber, dass Sabine »nach der Betzit mit so vielen Leuten, ungeschützt und auch noch mit Kindern unterwegs war«, schloss sich die Zetzel der Gruppe gerne an, stattete aber vorher wenigstens die Kinder zum Schutz vor allem Bösen mit Walnüssen für die Jackentaschen aus. An der Rabenfelsen-Hütte wurde die Wanderschar stimmungsvoll empfangen. Aus der, mit unzähligen Kerzen und Laternen beleuchteten Hütte, untermalt von festlicher Musik, erschien nun tatsächlich der Moospfaff und erzählte den andächtig Lauschenden seine bewegte Geschichte. Als 63. Benediktiner Abt des Klosters Gengenbach beging er bei Streitigkeiten um den Besitz von Ländereien fast einen Meineid und kann deshalb schon so lange keine Ruhe finden.
Am Ende erwartete Waldemar Neumayer die Wandergruppe in seinem Schopf mit gegrillten Bauernbratwürsten, Brot und Getränken. Hier tauschte man sich zu den verschiedenen Moospfaff-Geschichten aus, probierte den beerigen Moospfafflikör und genoss das gemütliche Zusammensein.





