Traditionsgemäß fand auch in diesem Jahr die Gedenkfeier zum Volkstrauertag am Sonntagmorgen nach dem Gottesdienst am Ehrenmal vor der Kirche statt.
Die Trachtenkapelle und der Chor der Klänge umrahmten die Feierstunde musikalisch, außerdem waren die Kameradschaft ehemaliger Soldaten und die Freiwillige Feuerwehr, die auch die Ehrenwache stellte, angetreten.
Der Chor der Klänge, dirigiert von Roland Weygold, eröffnete die Gedenkfeier mit dem Choral »So nimm denn meine Hände« von Friedrich Silcher, Text Julie Hausmann. Danach intonierte die Trachtenkapelle Nordrach, ebenfalls unter der Leitung von ihrem Dirigenten Roland Weygold, den »Trauermarsch aus Saul« von Georg Friedrich Händel.
Bürgermeister Carsten Erhardt begann seine Ansprache mit einem Zitat von Konrad Adenauer: »Frieden und Freiheit, das sind die Grundlagen jeder menschenwürdigen Existenz«. Die beiden Weltkriege würden lange zurückliegen, aber ihre Schatten reichten bis heute. Die Zeit lindere den Schmerz, aber sie heile nicht alle Wunden. Die Frage nach Krieg und Frieden sei aktuell geblieben, Frieden sei noch lange nicht.
Erhardt erinnerte daran, dass deutsche Soldaten seit fast 16 Jahren in Afghanistan kämpfen, länger als beide Weltkriege zusammengerechnet. Angesichts anhaltender Konflikte müssten wir immer wieder fragen, tun wir genug und tun wir vor allem das Richtige, um Krieg, Gewalt und Terror heute und künftig zu vermeiden? In Europa hätten die Politiker, die Menschen nach dem Zweiten Weltkrieg auf Annäherung und Versöhnung gesetzt. Dieser Weg sei nicht leicht gewesen, aber er habe sich als gangbar und wirkungsvoll erwiesen und die längste Friedensepoche gebracht. »Aber Freiheit und Demokratie entstehen nicht von allein und bleiben nicht von allein erhalten«, fuhr Erhardt fort. »Sie brauchen Menschen, die sie erkämpfen und bewahren, die sie schützen und stärken. Nutzen wir die Auseinandersetzung mit der Vergangenheit, damit wir uns unserer Werte versichern, damit wir Orientierung finden, damit wir solidarisch und in Verantwortung miteinander und füreinander handeln, nicht irgendwann, sondern hier, jetzt und heute«.
Bürgermeister Erhardt und zwei Feuerwehrkameraden legten zum Gedenken an die Toten am Ehrenmal einen Kranz nieder. Die Trachtenkapelle spielte dazu das Lied »Ich hatt’ einen Kameraden«.