Getreu dem Motto „Die Kinder sind die Zukunft der Fasnacht“ wurde dem närrischen Nachwuchs viel geboten, Gäste wie Ausrichter waren hoch zufrieden.
Als allererstes „die wichtigsten Personen, nämlich Euch, die Kinder“, begrüßte Zunftmeister Marco Schlieter beim Narresumetreffen des Verbandes Oberrheinischer Narrenzünfte (VON). Von der Narrenzunft (NZ) Biberach ausgerichtet, fand das Ereignis am vergangenen Samstag in der vollbesetzten Brucher-Dol-Halle statt – mit über 300 jungen Hästrägern, deren Betreuern sowie den Eltern der ganz Kleinen.
Allesamt hatten sie zuvor einen Umzug bestritten. Von einer Abordnung des Musikvereins Prinzbach-Schönberg mit schwungvollen Tönen begleitet, ging es um 13 Uhr in einer knappen halben Stunde vom Narrenkeller in der Ortsmitte zur Grundschule. Angeführt vom Narrenrat sowie dem Narrensamen der Biberacher Biber, Bergwerksgeister und Reiherhexen erfreuten 14 Gastzünfte eine unerwartet große Zuschauerzahl am Straßenrand.
Aus Grafenhausen, Griesheim, Nordrach, Oberharmersbach, Oberhausen, Oberkirch, Ohlsbach, Ortenberg, Reichenbach, Schuttern, Schutterwald, Seelbach, Windschläg und Zunsweier kamen die närrischen Gäste, in Gestalt von unter anderem Buhneschäfe, Dingeli-Spättle, Eulen, Glashansele, Kruttstumpe, Pflumedrucker, Schergässler, Umbeisen und natürlich allerlei Hexen. Bei solch allumfänglicher Narretei blieb dem Wetter nichts anderes übrig, als sich anzupassen: mit sonnigen Frühlingstemperaturen mitten im kalendarischen Winter. Was die Veranstalter wiederum ungemein freute.
„Mit den Vorbereitungen haben wir schon vor zwei Jahren angefangen“, weiß Sabrina Wiedmer (39) zu berichten. Die zweifache Mutter ist eine der elf Jugendleiterinnen, die in der Biberacher Narrenzunft 161 Kinder und Jugendliche betreuen. Bei der Teilnahme am Narresummetreffen in Oberharmersbach vor zwei Jahren war die Idee entstanden, ein solches Event auch in Biberach auszurichten.
Bestens durchorganisiert
„Insgesamt 70 Helfer sind aktuell involviert“, von der Hallendekoration samt dem Aufblasen und Anbringen ungezählter Luftballons, über den Aufbau in und vor der Festhalle, bis hin zum Dienst hinter den Bewirtungstheken. Dank guter Organisation habe alles bestens geklappt, freut sich Sabrina Wiedmer.
Super durchorganisiert läuft dann auch das Festprogramm in der Halle ab. Den Kindern zuliebe halten sich sowohl Biberachs Zunftmeister Schlieter als auch VON-Narrenmeister Theo Schindler in ihren Begrüßungsansprachen bewusst kurz. Bürgermeister Jonas Breig, dem Schindler – kurz und bündig – das VON-Emblem an die Jungvater-Brust heftet, verzichtet gänzlich auf eine Rede. Stattdessen legen rund 50 Nachwuchsmitglieder der NZ Biberach einen die gesamte Bühne füllenden Hästanz hin, als Auftakt für ein ebenso abwechslungsreiches wie für viel Stimmung sorgendes Programm.
Showtänze, Mitmachaktionen und mehr
An dessen Gestaltung sind auch einige der Gastzünfte mit Showtänzen beteiligt. Ob seiner großen Zahl steht der närrische Nachwuchs aus Oberkirch gleich dreimal mit jeweils unterschiedlichen Gruppen und Vorführungen auf der Bühne. Ansonsten sorgt Petra Weiler – unterstützt von „DJ“ Timo Schmieder – mit verschiedenen Mitmachaktionen unermüdlich für „Action“ vor der Bühne und im Saal, auch Plumps- und Luftballontänze dürfen nicht fehlen. Sobald die hungrigen Bäuche gefüllt sind und der Durst gestillt ist, nimmt der Narresome das Angebot in bester Laune in Anspruch, einschließlich Konfetti- und Süßigkeits“regen“. Obendrein konnte man sich in der „Fotobox“ mit spaßigen Utensilien kostenlose Erinnerungsfotos machen lassen, desgleichen wurden im Foyer Fingernägel bunt lackiert sowie wieder entfernbare Tattoos aufgebracht.
Auch Radio Ohr ließ sich das dreistündige Treiben in der Halle nicht entgehen und schaute gegen Ende vorbei. Mit dem Fazit: „Ihr habt gezeigt: Ihr könnt Fasent machen.“ Ebenfalls ausgelassene Stimmung herrschte auf dem Vorplatz. Denn wer zur Festhalle keinen Zutritt hatte, der durfte es sich hier draußen bei Speis´ und Trank gut gehen lassen. Mit einer halbstündigen Disco in der Halle ging das fröhliche Narresumetreffen schließlich zu Ende.

















