Anschluss an das Kanalnetz: Emmerbacher Abwasser gemeinschaft soll im ersten Bauabschnitt zusätzlich an den Kosten beteiligt werden.
In der Jahresabschluss-Sitzung des Biberacher Gemeinderates am Montag kam der Anschluss des Emmersbachtals an das öffentliche Kanalnetz zur Sprache. Stefan Himmelsbach, Vorsitzender der Abwassergemeinschaft Emmersbach, verlas eine emotionale und kritisierende Stellungnahme zum Stand des Großprojektes. Seit bereits fünf Jahren laufen die Planungen und von Anfang an sei den Emmersbacher Bürgern versichert worden, dass die Gemeinden Biberach und Seelbach die vollen Kosten für den ersten Bauabschnitt übernehmen würden. Dies sei von den damaligen Bürgermeistern Daniela Paletta und Thomas Schäfer, sowie von Ortsvorsteher Klaus Beck immer wieder bestätigt worden. Nur aus diesem Grund hätte die Abwassergemeinschaft Emmersbach zugestimmt den zweiten Bauabschnitt komplett in Eigenleistung zu stemmen. Ein immenser Beitrag, der von vielen Beteiligten einen gesamten Jahresurlaub in Beschlag nehmen würde. Insgesamt sollen zwölf Grundstücke im Emmersbach angeschlossen werden. Die Gemeinde Seelbach ist mit im Boot, weil im gleichen Zuge auch der Seelbacher Ortsteil Schönberg an die Kanalisation angebunden werden soll.
Unvorhergesehene Kosten
In einer Besprechung am 27. November mit den neu gewählten Bürgermeistern Jonas Breig (Biberach) und Michael Moser (Seelbach) sowie den Ortsvorstehern Klaus Beck (Prinzbach) und Ludwig Kopf (Schönberg) wurde den Vorständen der Abwassergemeinschaft offenbart, dass sie sich nun mit einem Drittel an den Baukosten beteiligen sollten. Als Summe wurde ein Betrag von 150.000 Euro in den Raum gestellt.
Gesprächstermin vorgeschlagen
Die Emmerbacher Bürger sind ob dieser nicht vorhersehbaren Kosten geschockt und schlagen zur Klärung der Situation ein Gespräch mit den Biberacher Gemeinderäten und dem Prinzbacher Ortschaftsrat am 10. Januar 2025 vor, noch bevor am 20. Januar 2025 im Biberacher Gemeinderat über das Projekt beraten und beschlossen wird.
Haushaltslage hat sich verschlechtert
Bürgermeister Jonas Breig erläuterte, dass es sich um ein wichtiges Projekt handele, es aber eine freiwillige Leistung der Gemeinde sei und sich die Rahmenbedingungen durch die angespannte Haushaltslage inzwischen verschlechtert hätten. Über die Umsetzung und Finanzierungsbeteiligung könne letztlich aber nur der Gemeinderat bestimmen. „Wir suchen nach Lösungen“ versicherte Klaus Beck, hielt die ins Spiel gebrachte Kostenbeteiligung der Emmersbacher Abwassergemeinschaft jedoch für vertretbar. Das Gesprächsangebot wurde sowohl von Jonas Breig als auch von Klaus Beck begrüßt und soll bald möglichst stattfinden.
Auch Kämmerer Nicolas Isenmann äußerte sich zum zum Emmerbacher Projekt und versicherte wie zuvor schon Ortsvorsteher Klaus Beck, dass es sich um ein Herzensprojekt handele. „Das Projekt beschäftigt uns und alle sind bestrebt, es zu verwirklichen. Ein Scheitern wäre eine Niederlage“ bezog er Stellung.