Fraktionsübergreifendes Motivationsforum kam gut an. Interessierte Bürger setzten am Dienstag beim Infoabend „Erste Wahl BW“ ein Zeichen für bürgerschaftliches Engagement.
Rund 15 Bürger und 12 Gemeinde- sowie Ortschaftsräte trafen sich im Bürgersaal des Rathauses zum Informationsabend. Bürgermeister Jonas Breig und Silke Geiger vom Rathausteam zeigten sich ob der guten Resonanz sehr erfreut. Ziel des Abends war es die Arbeit des Gemeinderates zu vermitteln, offene Fragen zu klären und Anreize für eine Kandidatur bei der Kommunalwahl im nächsten Jahr zu setzen. Unterstützt wurde die Veranstaltung von der Initiative „Erste Wahl BW“. Die Initiative arbeitet unter dem Dach des Institutes für angewandte Sozialwissenschaften Stuttgart, dem Gemeindenetzwerk Bürgerschaftliches Engagement und in enger Abstimmung mit dem Gemeindetag Baden-Württemberg und setzt sich für ein demokratisches Miteinander ein. Sie ist konsequent überparteilich und dem demokratischen Gemeinwesen verpflichtet. Die Infoabende werden von erfahrenen Moderatoren geleitet und sollen zu einem lebhaften Dialog anregen.
Muntere Vorstellungsrunde
„Der Gemeinderat ist das Hauptorgan der Gemeinde und bestrebt, das Gemeinwohl voranzubringen“ eröffnete Jonas Breig den dreistündigen, aber trotzdem sehr kurzweiligen Abend. Moderator Fridolin Koch übernahm nun die Regie und skizzierte kurz den Ablauf. Zwei schnelle Vorstellungsrunden von Räten und Bürgern werden durch lockere, stetig wechselnde Gesprächsrunden ergänzt.
Hans-Peter Fautz, Fraktionsvorsitzender der Freien Wähler Biberach, hatte das erste Wort und erzählte aus seiner 24-jährigen Erfahrung als Gemeinderat. War die erste Kandidatur 1994 noch nicht von Erfolg gekrönt, wählten ihn die Bürger seit 1999 ununterbrochen, alle fünf Jahre, in das Gremium. Ihm bereitet es Freude an der Entwicklung der Gemeinde mitzugestalten so fielen die Sanierung von Rathaus und Rietsche-Areal sowie die Neugestaltung der Ortsmitte in seine Amtszeit. „Es gibt immer noch was zu tun – nur voran!“ motivierte er die Anwesenden.
Auch Sigrid Armbruster (CDU) bestätigte, was viele Gemeinderäte eint. Die erste Kandidatur führt nicht zwangsläufig zum Einzug in den Gemeinderat. Bei der Kommunalwahl 2014 scheiterte sie knapp, rückte aber dann Ende der Legislaturperiode für den scheidenden Rat Heinrich Grießbaum ins Gremium nach. 2019 trat sie erneut an und erhielt das Vertrauen der Wähler.
„Man lernt viel“ ergänzte Gemeinderat Hubert Scharffenberg, der seit 2009 für die SPD im Gemeinderat vertreten ist. Aber es macht auch viel Arbeit sich auf die Sitzungen vorzubereiten, rief er in Erinnerung.
„Wir sind Gemeinderäte und keine Parteipolitiker. Jeder vertritt seine Meinung“ stellte Anja Lienhard (FWB) fest. Oftmals vertreten Räte der gleichen Fraktion unterschiedliche Positionen wenn es um Sachdiskussionen geht.
Kontroverse Diskussionen
In den folgenden gemischten Diskussionsrunden wurden viele ortsbezogene Themen angesprochen. Besonders kontrovers ging es jedoch bei einer eher grundsätzlichen Frage zu. „Warum keine Einheitsliste für die Gemeinderatswahl anstatt der üblichen Parteigebundenen Listen“ wollte ein Bürger wissen. Silke Geiger – kommende Wahlleiterin in Biberach – erörterte die rechtlichen Vorgaben für Einzelbewerber oder für eine Einheitsliste. So bräuchte es für eine Gemeinde in der Größe Biberachs 20 Unterstützer und zwei Vertrauenspersonen. Die amtierenden Gemeinderäte hoben den Ideenwettstreit und die organisatorische Unterstützung der Parteilisten hervor.
Den kompletten Bericht und weitere Bilder finden Sie in der Print-Ausgabe der Schwarzwälder-Post.





