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Biberach | 18.02.2019

Hexen reisten durch Raum und Zeit

»Klingonen-Biber« scheiterten mit ihrer Invasion am NORO-Virus

Foto:
»Fasent isch schön – ich mag dich!« zum Schlusslied versammelten sich noch einmal alle Akteure auf der Bühne und feierten gemeinsam mit dem Narrenvolk einen stimmgewaltigen Abschluss des Bühnenprogrammes. Foto: Daniel Spitz
von Daniel Spitz

Um das närrische Brauchtum zu retten, machten sich die Reiher­hexen auf die galaktische Suche nach dem »Urvater der Biberacher Fasent« – dem Buchenmichel. Dafür war ihnen kein Weg zu weit und so wurden selbst die entferntesten Winkel der Galaxie am Samstag abend auf der Bühne des Hexenballs durchleuchtet.

Unter dem Motto »Planeten, Orbit und endlose Weiten – die Reiherhexen reisen durch alte und neue Zeiten« luden die Biberacher Hexen zu ihrem traditionellen Ball ein – und so war es kein Wunder, dass sich von den »Men in Black« über »Star Wars« und bis »Traumschiff Surprise« alles auf der Bühne wiederfand, was Rang und Namen hatte.

»100 Prozent ökologisch und vegan« flogen die Reiherhexen auf ihren galaktischen Besen flugs in die Vergangenheit und untersuchten den Erdtrabanten – damit kamen sie sogar den Astronauten aus den USA zuvor und vermasselten diesen die »Mondlandung«. Letztendlich setzte sich die Erkenntnis durch, dass dieser »Touri-Planet« für den Buchenmichel sicher kein geeigneter Ort wäre um »Utopia« zu gründen – ein Plätzchen, an dem Hexen, Biber und Bergwerksgeister in Frieden zusammen leben könnten.

Schnitzer säumten Weg durch endlose Weiten

Auf der Jagd nach einem unheimlichen Hypnose-­Monster entdeckten die »Men in Black« so manche extraterrestische Aktivität auf der Erde. Dabei diente ihnen der ortsbekannte »Schmidt-Sepp« im Blaumann als Hilfsagent, mit dessen Hilfe auch das imaginär angestochene Bierfass beim Oktoberfest des Turnvereins untersucht wurde. Um sämtliche Spuren zu beseitigen wurden am Schluss nicht nur »Bürgermeisterin Daniela Paletta« sondern sicherheitshalber das gesamte Narrenvolk »geblitzdingst«. Aber wie heißt es so schön »Wer im Baumhaus sitzt sollte nicht mit Bibern werfen!«.

Im »Reisebüro für die Reise zum Mond« wurden nicht nur Tickets verkauft – auch so mancher Schnitzer kam auf den Tisch. So machte zum Beispiel die Runde, dass der Gemeindebauarbeiter Josef Schmidt zum Mittagessen gerne Wienerle verspeist. Aufgrund fehlender Kochstelle jedoch leider nur kalt. Als eines Tages Teerarbeiten anstanden sah er seine Chance gekommen und packte ideenreich die Würstchen in Alu­folie, um sie sodann im heißen Teer zu kochen.

Intergalaktisches Liedgut wurde in der »Singnummer« präsentiert. Die »All-Stars« haben genau hingeschaut und Anekdoten aus den tiefen Winkeln des Dorflebens vertont. So fiel ihnen auch der Brite aus Biberach auf. »Ich bin Brite und mache große Schritte« dichteten sie Kreuz-Wirt Graham Smithson auf den Leib. Schließlich verfolgte er erfolgreich einen Zechpreller bis an den Bahnhof im Osten.

Dank ihrer badischen Sprach­erkennung mit hilfreicher Unterstützung von »Sexy SIRI« entdeckten die »Grünen Männchen« auf ihrer Reise zur Erde die wundersame Wirkung eines aus Hopfen und Malz gebrauten Getränks auf die heimische Bevölkerung. Und auch den »Teleportern« blieb kein noch so abwegiger Gedanke verborgen. So bemerkten sie auch, dass der »Schmidt-Sepp« befürchtet, es könnte eng mit seiner Arbeitskleidung werden, wenn sein üppiges Wachstum weiter voranschreitet. Da kann dann nur noch die äußerst irdische »Gymnastikstunde« für Abhilfe sorgen. Unter dem Motto »Es lebe der Sport« wird auch das hartnäckigste Fett aufgelöst.

Ausdauer ohne Ende benötigte auch die »Cantina Band« vom entfernten Planeten Tatooine. In schier unendlicher Dauerschleife spielten sie »denselben Song nochmal« – die Zugaben wurden dabei nicht einmal mitgerechnet.

Eine ungewöhnliche Kooperation

Dass man in Zeiten größter Not zusammen stehen muss, zeigte sich bei »Traumschiff Surprise«. »Daniela Paletta«, Bürgermeisterin von Biberach UND Prinzbach, kooperierte plötzlich mit »Erwin Kammerer«, Dauergast aus der Bürgerfrageviertelstunde. Ohne große Diskussion war schnell klar, dass gegen die drohende Klingonen-Invasion nur die Besatzung der »Traumschiff Surprise« helfen kann. Dass die furchteinflößenden Klingonen einem plattschwänzigen Wassertier ähnelten, machte die prekäre Lage nicht viel besser. Dank dem allgegenwärtigen »Schmidt-Sepp« in seinem schnittigen Sky-Taxi konnte die verpeilte Crew noch im letzten Moment eingeflogen werden. Die Rettung aus der Krisensituation lag letztlich ganz nah – man lockte die heimtückischen Invasoren in die öffentlichen Gebäude der Gemeinde und infizierte sie mit dem dort eingenisteten NORO-Virus.

Tanzformationen begeisterten

Nicht von dieser Erde waren auch die beiden Balletts des Abends. Zu »move your body« präsentierte das Damenballett eine aufwändige und dynamische Choreografie – einstudiert von Alisa Christ. Aber auch das Männerballett unter Regie von Sabrina Bruder begeisterte. Gestartet als finstere »Jedi-Ritter« mutierten die Mannsbilder auf offener Bühne zu vielen bunten Sailor Moons und eroberten die Herzen des Narrenvolkes im Nu.

Das Abschlusslied mit allen Beteiligten des fulminanten Hexenballs brachte es zum Programmende um Mitternacht noch einmal auf den Punkt: »Fasent isch schön – ich mag dich!«

Akteure beimHexenball 2019

Moderation: Carolin Kammerer, Andreas Kammerer

Eröffnung: Maik Schultheiß, Sonja Hogenmüller, Tanja Roser, Lisa Gutmann, Hans-Peter Fautz, Laura Benz, ­Marion Vetterer, Ursula Knäble, Lisa Fautz, Joshua Roser, Oliver Götze.

Grüne Männchen: Tatjana Moser, Simone Armbruster, Pia Joos, Brigitte Joos, Corina Schmider, Joshua Roser, Wolfgang Brucher.

Die Mondlandung: Pia Geiger, Theresa Totzke, Linda Gutmann, Anna-Lena Nuber, Timo Schmider, Lisa Fautz.

Gymnastikstunde: Ursula Knäble, Hans-Peter Fautz, Wolfgang Brucher, Nicole Reif, Jutta Gissler, Theresa Totzke, Christina Gissler.
Singnummer: Lisa Fautz, Sonja Hogenmüller, Hans-Peter Fautz.

Damenballett: Laura Benz, Christina Gissler, Alisa Christ, Sabrina Bruder, Kira Damm, Emily Roser, Sophia Prandzioch, Eva Vetterer, Anna-Lena Nuber, Petra Weiler, Magdalena Kürner.

Choreographie: Alisa Christ

Männerballett: Dominic Brucher, Julian Echle, Henrik Obert, Jan Ringwald, Joshua Roser, Lucas Büdel, Maik Schultheiß, Markus Welle, Matthias Fautz, Oliver Götze, Ralf Geiger, Tobias Geiger.

Choreographie: Sabrina Bruder

Men in black: Ralf Geiger, Tobias Geiger, Anna-Lena Nuber, Jan Ringwald, Julian Echle, Matthias Fautz, Timo Lienhard, Theresa Totzke.
Teleporter: Joshua Roser, Lucas Büdel, Tanja Roser.

Reisebüro für die Reise zum Mond: Angelika Ringwald, Karl Ringwald.

Traumschiff Surprise: Martin Geiger, Timo Lienhard, Hans-Peter Fautz, Pia Geiger, Helmut Büdel, Jutta Gissler, Angelika Ringwald, Julian Echle, Wolfgang Brucher.

Cantina Band: Jan Ringwald, Tobias Geiger, Maik Schult­heiß, Ralf Geiger.

Foto: Daniel Spitz
»Sekretärin Juana Kienzle«, »Daniela Paletta, Bürgermeisterin von Biberach UND Prinzbach« sowie »Erwin Kammerer« diskutieren wie der drohenden Invasion der »Klingonen-Biber« beizukommen ist.
Foto: Daniel Spitz
»Towel to the right and towel to the left ...« beim »Miss Waikiki-Tanz« von Mr. Spuck, Kapitän J. T. Kork und Chefingenieur Schrotty blieb kein Auge trocken.
Foto: Daniel Spitz
Völlig perplex war US-Astronaut Neil Armstrong bei der »Mond­landung«. Waren doch schließlich die Reiherhexen schon lange vor Ort. Da half nur eine nachträgliche Bildbearbeitung.
Foto: Daniel Spitz
Die »Men in Black«, unterstützt vom »Schmidt-Sepp« waren dem unheimlichen Hypnose-Monster dicht auf den Fersen.
Foto: Daniel Spitz
Echte Hingucker waren die Tanzformationen der Reiherhexen. Das Damenballett präsentierte eine aufwändige und dynamische Choreografie.
Foto: Daniel Spitz
Das Männerballett überzeugte im japansischen Anime-Style als Kultfigur Sailor Moon mit einer tollen Performance.
Foto: Daniel Spitz
»Fasent isch schön – ich mag dich!« zum Schlusslied versammelten sich noch einmal alle Akteure auf der Bühne und feierten gemeinsam mit dem Narrenvolk einen stimmgewaltigen Abschluss des Bühnenprogrammes.

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