Der Forstbetriebsplan 2019 sowie der Zwischenbericht zum Haushalt 2018 standen im Fokus der Gemeinderatssitzung am Montag. Trotz schwieriger werdender Rahmenbedingungen erwartet man in beiden Zahlenwerken einen positiven Abschluss.
Bevor Förster Klaus Pfundstein auf den Bewirtschaftungsplan des Gemeindewaldes für das Jahr 2019 einging, hielt er eine kurze Rückschau. 2018 war ein insgesamt schwieriges Jahr für die Forstwirtschaft. Aufgrund starker Stürme im März gab es ein starkes Angebot an Rundholz auf dem Markt, was zu sinkenden Holzpreisen führte. Durch die seit April anhaltende Trockenheit wurden selbst Tiefwurzler, wie es die Tanne ist, stark geschwächt und für Käferbefall anfällig. Der Biberacher Gemeindewald wurde zwar von Sturmschäden weitestgehend verschont, durch den Borkenkäfer sind jedoch gerade im Spätjahr etliche alte Tannen abgestorben. Trotz dieser erschwerten Bedingungen wird der geplante Erlös für 2018 in Höhe von 35.000 Euro erreicht, vermutlich sogar um 1.000 Euro gesteigert.
Für das Wirtschaftsjahr 2019 plant Klaus Pfundstein einen Einschlag von 1700 Festmetern. Aus dem Verkauf werden Gesamteinnahmen in Höhe von 62.500 Euro kalkuliert. Auf der Ausgabenseite schlagen 33.500 Euro zu Buche, so dass die Gemeinde mit einem Erlös von 29.000 Euro aus dem Gemeindewald rechnen kann.
Um sich für den immer deutlicher abzeichnenden Klimawandel zu wappnen, empfiehlt Revierförster Pfundstein in der Zukunft als Ausgleichsmaßnahmen für Bautätigkeiten auch die Anpflanzung von Eichen in Betracht zu ziehen. Diese robuste Baumart ist absolut hitzeresistent und übersteht auch längere Trockenperioden. Ihr Anbau und die Pflege sind jedoch aufwändig und teuer. Zudem ist sie ein sehr langsam wachsendes Gehölz. Andererseits ist Eichenholz gefragt und somit gut zu vermarkten.
»Im Gegensatz zu anderen Gemeinden sind wir mit einem blauen Auge davon gekommen« kommentierte Bürgermeisterin Daniela Paletta den Bewirtschaftungsplan zum Gemeindewald. Dieser Einschätzung schloss sich auch der Gemeinderat an und stimmte dem Betriebsplan einstimmig zu.
Gewerbesteuer leicht unter den Erwartungen
Auch den Zwischenbericht von Kämmerer Nicolas Isenmann nahmen die Gemeinderäte wohlwollend zur Kenntnis. Im Ergebnishaushalt entwickeln sich die Erträge weitestgehend analog zu den Ansätzen aus dem Haushaltsplan 2018. Lediglich im Bereich der Gewerbesteuer deutet sich an, dass der Planansatz in Höhe von 1,8 Millionen Euro vermutlich nicht erreicht wird. Bis Anfang November lag das Gewerbesteueraufkommen bei 1,54 Millionen Euro, die weitere Entwicklung bis zum Jahresende gilt es abzuwarten.
Auf der Ausgabenseite wurde die Gemeinde abgesehen vom Wasserschaden im Narrenkeller von außerplanmäßigen Vorkommnissen verschont. Es zeichnet sich sogar ab, dass der Ansatz bei den Aufwendungen für Sach- und Dienstleistungen in Höhe von 1,37 Millionen Euro deutlich unterschritten wird. »Die Hoffnung ist somit gerechtfertigt, dass das geplante positive Ergebnis von 99.000 Euro noch erreicht werden kann« zeigte sich Nicolas Isenmann zuversichtlich. Daniela Paletta unterstrich, dass es im Laufe ihrer Amtszeit gelang die Pro-Kopf-Verschuldung von ursprünglich 1140 Euro auf 772 Euro zu reduzieren. Dies war von Beginn an ein großes Anliegen ihrer Tätigkeit als Bürgermeisterin.
Umrüstung der Straßenbeleuchtung
Einstimmig beauftragte der Gemeinderat die Verwaltung mit der Ausschreibung zur LED-Umrüstung der Straßenbeleuchtung im Gebiet »Westlich der Bahnlinie«. Nachdem an den Hauptverkehrsstraßen und im Bereich »Östlich der Bahnlinie« der Austausch schon erfolgt ist, wurde in den Haushaltsplanberatungen 2018 beschlossen, die Umrüstung fortzuführen. Insgesamt werden in diesem Gebiet 202 Leuchten ausgetauscht. Die Umrüstung der Beleuchtung soll in den Monaten Dezember 2018 und Januar 2019 erfolgen. Nach einer Kostenschätzung sind für diese Maßnahme 129.000 Euro veranschlagt. Beim Forschungszentrum Jülich GmbH wurde ein Förderantrag auf Investive Klimaschutzmaßnahmen gestellt, welcher 25% der Auftragssumme abdeckt. Nach Zusage dieser Fördermittel in Höhe von 32.300 Euro soll die Maßnahme umgesetzt werden.
»Die Höhe der Ersparnisse aufgrund der Umrüstung lässt sich noch nicht beziffern – dazu müssen wir die Stromrechnung abwarten« erläuterte Bauhofleiter Dirk Weise auf Frage von Gemeinderat Gerhard Matt.
Arbeitslosenstatistik
»Im Oktober waren in Biberach 45 Personen arbeitslos gemeldet« informierte Bürgermeisterin Daniela Paletta. Vier mehr wie im Monat September und zwei mehr als im Vergleichsmonat 2017. Im Bereich des SBG II sind 19 Personen gemeldet, 26 weitere im Bereich des SBG III.