Der Rebhof am Ortsrand oberhalb von Biberach ist in der Nacht zum heutigen Freitag bis auf die Grundmauern niedergebrannt. Als die Feuerwehr kurz nach 1 Uhr alarmiert wurde, stand der Hof schon lichterloh in Flammen. Personen kamen bei dem Brandunglück nicht zu Schaden. Der Hof war nicht mehr bewohnt, wurde aber als Lager und Werkstatt und gelegentlicher Aufenthaltsraum genutzt.





Am heutigen Freitagmorgen bot sich ein Bild der Verwüstung. Aus dem historischen Rebhof an der Rebhalde ist durch das Unglück heute Nacht eine Brandruine geworden. Das Gebäude mit dazugehöriger Scheune ist zerstört. Die Feuerwehrmänner sind mit Nachlöscharbeiten beschäftigt, bekämpfen letzte Glutnester und ziehen gelagertes Heu und Stroh und verkohltes Gebälk auseinander. Beißender Qualm macht teilweise immer noch das Tragen von Atemschutzmasken notwendig. Im Ökonomieteil untergestellte Geräte sind völlig zerstört, ebenso eine auf dem Dach installierte Photovoltaikanlage.
Franz Willmann, der Bruder des Hofbesitzers, der in unmittelbarer Nachbarschaft wohnt, hatte gegen 1 Uhr das Feuer bemerkt und die Alarmierung ausgelöst. Durch den Eigentümer konnten nur noch ein Pferd, ein Traktor und zwei Motorräder aus den bedrohlichen Flammen gerettet werden.
Gehöft konnte nicht gerettet werden
Schon bei der Anfahrt heute Nacht wurde für die Feuerwehr ersichtlich, dass der Bauernhof im Vollbrand stand. »Unsere Hauptaufgabe bestand zunächst darin, die Nachbargebäude und den angrenzenden Wald vor dem Großfeuer zu schützen«, informiert Biberachs Feuerwehrkommandant Klaus Disch. Alarmiert wurden auch die Nachbarwehren aus Zell mit der Drehleiter sowie die Feuerwehr Oberharmersbach mit dem Tanklöschfahrzeug. Obwohl die Feuerwehren schnell zu Stelle waren, konnte das Gehöft nicht gerettet werden.
Aus dem Mühlbach neben der Firma Knauer erfolgte die Wasserentnahme für die Löscharbeiten. Insgesamt waren heute Nacht ca. 60 Feuerwehrmänner im Einsatz. Die gerade offiziell in Dienst genommene Wärmebildkamera wurde von der Feuerwehr Biberach bei den Nachlöscharbeiten zum Aufspüren von Glutnestern eingesetzt.
Alarmiert wurden ebenfalls die DRK-Rettungskräfte sowie der DRK-Ortsvereins Biberach, der mit 11 Helfern im Einsatz war. Personen kamen glücklicherweise nicht zu Schaden. Die Ortsvereinsmitglieder unterstützten die Feuerwehrmänner bei ihrem Löscheinsatz. Auch einige Landwirte waren mit ihren Tankfahrzeugen im Einsatz. Sie bewässerten die derzeit trockenen Wiesen, die unterhalb des Rebhofs liegen. Diese waren durch den starken Funkenflug bedroht.
Im Jahr 1916 schon einmal abgebrannt
Es ist nicht das erste Mal, dass der Rebhof von einem Brandunglück heimgesucht wurde. Vor 102 Jahren, im Jahr 1916, ist der Hof schon einmal abgebrannt und wurde danach von der Familie Willmann im Stile eines typischen Schwarzwaldhauses wieder aufgebaut. Seit dem Jahr 2008 diente das Gebäude nicht mehr als Wohnhaus, wurde aber als Lager und Werkstatt genutzt sowie als Stallung und gelegentlicher Aufenthaltsraum. Unter anderem waren darin ein Traktor, Ladewagen, Kipper und andere Geräte untergebracht, die allesamt vom Feuer zerstört wurden.
Das Anwesen kann derzeit nicht betreten werden, es ist überwiegend eingestürzt. Der Sachschaden wird von der
Polizei derzeit auf circa eine Million Euro geschätzt. Die Brandursache ist noch unklar. Die Beamten des Polizeireviers Haslach haben hierzu die Ermittlungen aufgenommen.