Die Narrenzunft Biberach engagiert sich in vielfältiger Weise in der Gemeinde und ist ein akzeptierter Verein. Die organisierte Fasent im Ort hat sich prächtig entwickelt und der Umzug und das Narrendorf am Fasentsamstag ist ein Höhepunkt der Narrentage im Kinzigtal. Bei diesen positiven Vorzeichen präsentierte sich die Narrenzunft Biberach in bester Jubiläumslaune.









»Wir feiern heute 150-jähriges Jubiläum«, rechnete Oberzunftmeister Helmut Büdel den Gästen beim Zunftmeisterempfang im Rietsche-Saal vor: »70 Jahre Narrenzunft, 40 Jahre Narrenbrunnen, 30 Jahre Bergwerksgeister und 10 Jahre Narrenbaum. In Biberach ist die Fasent schön!« Neben viel Narrenprominenz konnte der Narrenchef allen voran Bürgermeisterin Daniela Paletta, ihre beiden Vorgänger Hans Peter Heizmann und Wolfgang Bösinger, Ortsvorsteher Klaus Beck und aus der Nachbarstadt Bürgermeister Günter Pfundstein begrüßen. Die große Politik wurde vom Landtagsabgeordneten Volker Schebesta repräsentiert. Die »drei Weisen« der Jubiläumszunft sind Richard Kammerer, Herbert Krauß und Hartmut Schlieter. Die beiden letztgenannten trugen beim Empfang die erste Uniform der Biberacher Narrenräte – zwar ein bisschen enganliegend aber immer noch schön anzuschauen. Auch Johanna Rietsche, die Erfinderin der Reiherhexe, hatte ihre Freude am 70. Narrengeburtstag. Vom VON-Präsidium waren Gunther Seckinger, Siegfried Wurth, Bernhard Schwarz, Gudrun Kimmig und Ewald Kromer der Einladung zum Jubiläumsempfang gefolgt. Die Patenzünfte von Oberkirch und Reichenbach, die Zünfte aus Nordrach und Oberharmersbach und die beiden Zeller Narrenchefs Clemens Halter und Stefan Polap komplettierten die Geburtstagsgesellschaft. Zunftmeister Helmut Büdel war es ein besonderes Bedürfnis allen Sponsoren zu danken, die die Narrenzunft unterstützen.
Erfreuliche Entwicklung
In ihrer Laudatio in wohlgesetzten Versen hob Bürgermeisterin Daniela Paletta die erfreuliche Entwicklung hervor, die die Narrenzunft seit ihrer Vereinsgründung im Jahr 1948 genommen hat. Die Fasent in Biberach wurde zu einem Höhepunkt in der Region. Die Narrenzunft selbst genieße eine hohe Akzeptanz in der Bevölkerung. Mit großem Engagement und mit Herzblut setzen sich die Aktiven in und für die Gemeinde ein. Mit dem Narrenkeller, dem Narrenbaum und dem Narrenbrunnen verfüge die Zunft zudem über drei Schmuckstücke im Ort. Andere Menschen gut zu unterhalten sei nicht immer einfach bestätigt Bürgermeisterin Paletta und zollte den Narren ihren größten Respekt für ihre kulturelle Arbeit und ihre Brauchtumspflege: »Narren sind das höchste Gut, ihnen gehört der Doktorhut!«
Zahlreiche Geburtstagsglückwünsche
Die Reihe der Gratulanten wurde vom stellv. Narrenmeister Siegfried Wurth vom Verband Oberrheinischer Narrenzünfte angeführt. Er übermittelte die Glückwünsche der 79 Zünfte des VON und zollte den Biberachern seinen Respekt. Solch ein Jubiläum am Fastnachtssamstag zu feiern spiegle die große Verbundenheit zum Ort wider. Siegfried Wurth freute sich, dass die Narrenzunft Biberach bereits seit 40 Jahren dem VON angehört. Für die 23 Zünfte der Vogtei Ortenau im VON überbrachte Narrenvogt Gunther Seckinger die Glückwünsche. »Fasent in Biberach ist Kult«, rief er der Jubiläumszunft zu. Landtagsabgeordneter Volker Schebesta überbrachte die Glückwünsche vom Land und würdigte die drei Biberacher Häsfiguren Reiherhexen, Biber und Bergwerksgeister, die das Gesicht der Zunft prägen.
Träger der Fasent und der Kultur im Ort
In dreifacher Funktion als Ehrenmitglied, Sprecher der Biberacher Vereine und Vorsitzender der Karl-Knauer-Stiftung gratulierte Richard Kammerer zum Jubiläum. Mit 280 aktiven Mitgliedern sei die Narrenzunft einer der größten Vereine im Ort. Rechtzeitig habe man in der Narrenzunft die Zeichen der Zeit erkannt und die Weichen richtig gestellt. Die Narrenzunft sei nicht nur ein Träger der Fasent, sondern der Kultur im Ort. »Macht weiter so«, forderte er alle Verantwortlichen auf und wünschte weiterhin viel Erfolg. Damit die Vereinsarbeit gut gelingt übergab er an Oberzunftmeister Helmut Büdel namens der Karl-Knauer-Stiftung eine Schatzkiste mit 777 Euro.
Für die Volksbank Lahr hatte der Biberacher Filialleiter Stefan Totzke einen Spendenscheck in Höhe von 300 Euro mitgebracht. Närrische Geschenke übergaben die Patenzünfte, die Hexenhorde Simonsmoos und die Narrenzunft Zell. VON-Ehrenpräsident Ewald Kromer lobte die tolle Dorffasent, die seit 70 Jahren in Biberach organisiert wird. Rolf Stiewe von der Narrenzunft Nordrach nutzte die Gelegenheit, dem »Geddi« nicht nur zum runden Geburtstag zu gratulieren, sondern auch herzlich für die große Unterstützung zu danken, die Nordrach bei der Durchführung ihres Narrentreffens von Biberach erhalten habe. Rolf Stiewe sprach die Einladung zu einer gemeinsamen Wanderung über den Obstbrennertag und zu einem gemeinsamen Vesper aus. Dabei können dann alle gemeinsam auf eine denkwürdige Jubiläumsfasent 2018 zurückblicken.