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Biberach | 26.02.2020

Erfolgreiche Fasentsaison feierlich beendet

nderumzug und Hexenverbrennung beschließen das närrische Treiben in Biberach

Foto:
Angeführt vom Narrenrat wand sich am gestrigen Fasentsdienstag nochmal ein kleiner närrischer Lindwurm durch die Biberacher Ortsmitte. Foto: Daniel Spitz
von Daniel Spitz

Mit dem letzten Akt, der traditionellen Hexenverbrennung, endete gestern Abend eine äußerst erfolgreiche Fasentsaison für die Biberacher Narrenzunft. Zuvor wand sich am Nachmittag nochmals ein närrischer Lindwurm vom Narrenbrunnen in die Ortsmitte, wo die Oberdörfer Suppenköche ihre schmackhafte Narren­suppe ausgaben.

Nachdem es Petrus über die Fasent mit den Narren gut gemeint hatte, öffnete er am letzten Tag zum Abschied doch noch seine Schleusen. Sowohl Kinderumzug als auch die Hexenverbrennung am Abend konnten jedoch ohne nassen Segen von oben durchgeführt werden.
Mit gemessenem Schritt führte der Narrenrat, gefolgt von der Musikkapelle, die einen schaurig schönen Trauermarsch spielte, eine große Schar von wehklagenden Hästrägern und weiterem Trauervolk zum Narrenbrunnen. Beim Narrenbrunnen wurde das Feuer entzündet, in dem auch der treue Narr in Rauch aufging. Oberhexe Andreas Kammerer dankte allen Beteiligten, die zum Gelingen der zurückliegenden Fasent beigetragen hatten. Dank galt auch den Anwohnern des Narrendorfes. Mit dem verlesen der Narrenleier stimmte man sich schon wieder auf die neue Fasent-Saison ein: »Nächstes Jahr wieder«

Kinderumzug

Angeführt vom ausgelassenen Narrenrat, zahlreichen Hästrägern von Reiherhexen, Bibern sowie Bergwerksgeistern schlängelte sich am Nachmittag nochmals ein bunter Umzug durch Biberach in Richtung Neue Ortsmitte, wo die Fasent in die Schlussrunde ging. Musikalisch begleitet wurde der närrische Lindwurm von der Blaskappelle Biberach. Und um dem bunten Treiben die Krone aufs Haupt zu setzen zauberte Petrus einen prächtigen Regenbogen über die Narrenhochburg Biberach. Getreu dem Motto »Feste feiern wie sie fallen, Biberachs größte Party von allen« ließen es die »lustigen Prinzbacher Wagenbauer« nochmal so richtig krachen. Sie hatten auch allen Grund, schließlich feierten sie ihr 22- jähriges Jubiläum. Seit 11 Jahren sind die Rebeckhocker dabei und verwandelten mit ihrem rockigen Motivwagen die Umzugsstrecke zum »Highway to hell«. Musikalisch gaben sich auch die »Schwarzwaldneger« – sie hatten auf ihrem Wagen Schlagerstar »Dieter Thomas Kuhn« samt Rietsche-Kamin am Start während Oktoberfest-Gaudi bei der Gruppe »Schlingel« Trumpf war. Sie brachten gleich ein ganzes Festzelt in das Biberacher Narrendorf. Vervollständigt wurde der Umzug durch die phantasievollen Fußgruppen. Die Gruppe »URP« feierte ein letztes Mal ihre Baustellenparty während die »Camanieras« als Rot-Kreuz-Team das Wohl der zahlreichen Umzugsbesucher im Visier hatten. Die närrische Familie sorgte mit ihrer fröhlichen Putzkolonne wieder einmal für die Sauberkeit.

In der Neuen Ortsmitte angekommen verwöhnten die Oberdörfer Suppenköche das Narrenvolk mit ihrer schmackhaften Suppe inklusive Wienerle. Diese schöne Tradition wird seit 1963 aufrecht erhalten und in diesem Jahr von Hedwig und Kurt Schwendemann, Anna und Albert Lehmann, Erika und Walter Braun, Eleonore und Hansi Geiger sowie Marita und Gregor Echle organisiert. Das schmucke Spendenkäss­chen wurde vom hungrigen Narrenvolk ebenfalls gefüttert, was zeigt, dass die Narrensuppe nicht nur schmackhaft, sondern auch äußerst beliebt ist.

Prämierung

Oberzunftmeister Helmut Büdel, unterstützt von Zunftmeister Christof Echle oblag es die Teilnehmer vom großen Umzug am Samstag zu prämieren. Bei den Fußgruppen gab es gleich zwei Sieger: »URP« und die »närrische Familie« teilten sich punktgleich den ersten Platz. Dritter wurden die »Camanieras« gefolgt von den »Biberacher Jungs«. Den ersten Platz bei den Wagenbauern schnappten sich in ihrem Jubiläumsjahr »die lustigen Prinzbacher Wagenbauer«. Auf den nächsten Plätzen landeten die »Schwarzwaldneger«, die »Reb­eck-Hocker« und die Gruppe »Schlingel«. Gewinner waren letztlich jedoch alle, die geholfen haben, die Biberacher Fasent zu bereicheren, dies machte nochmals Oberzunftmeister Helmut Büdel in seiner Dankesrede deutlich. Nur mit tatkräftiger Mithilfe des ganzen Dorfes ist so ein großer Umzug wie am Fasentsamstag zu stemmen.

Nach der Fasent ist vor der Fasent – so richten sich die Blicke also schon auf die nächste Saison. Am letzten Freitag im Oktober wird im Narrenkeller das neue Motto gewählt. Der Narrenrat freut sich schon jetzt auf rege Beteiligung und viele kreative Vorschläge.

Foto: Daniel Spitz
Die Gruppe »URP« belegte mit ihrer Baustellenparty den ersten Platz bei den Fußgruppen – punktgleich mit der »Närrischen Familie« und ihrer Putztruppe, die im Hintergrund zu sehen ist.
Foto: Daniel Spitz
Seit 22 Jahren sind die Prinzbacher Wagenbauer beim Biberacher Umzug mit dabei. Das Engagement wurde mit dem ersten Platz in der Kategorie Umzugswagen belohnt.
Foto: Daniel Spitz
Nach dem Umzug versorgten die »Oberdörfler Suppenköche« ­große und kleine Narren mit einer herzhaften Suppe – hier Marita Echle (links) bei der Ausgabe.
Foto: Daniel Spitz
Im Hexenbett trat der »treue Narr« seine letzte Reise an. Zahlreiche Reiherhexen gaben ihm das ­letzte Geleit.
Foto: Daniel Spitz
Mit lautem Wehklagen nahmen die Reiherhexen Abschied von einer erfolgreichen Fasentsaison. Oberhexe Andreas Kammerer verlas die Hexenleier »s‘ nächst Johr wieder!«
Foto: Daniel Spitz
Zahlreiche Zuschauer versammelten sich am Narrenbrunnen und beobachteten, wie der »Narr« in den lodernden Flammen sein Ende fand.

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Schlagworte:
Fasend 2020, Fasend|Fasent|Narretei ..., Narrenzunft Biberach

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