Wenn Susanne Vollrath schreibt, blühen Themen auf. Seit 15 Jahren schreibt sie als freie Autorin über Garten, Floristik und Lifestyle, seit siebeneinhalb Jahren ist sie auch eine Stimme der Schwarzwälder Post.
2002 war es eine Broschüre über Knospen-Heide, die den Startschuss in ihr Autorenleben gab. „Nicht gerade Pulitzer-Preis-verdächtig“, sagt Susanne Vollrath und lacht. Doch der Text legte den Grundstein für eine Laufbahn, die sie von Floristik-Magazinen und Marketing für die grüne Branche bis in den Schwarzwald führte. Heute, 15 Jahre nach ihrem Schritt in die Selbstständigkeit, hat die 48-Jährige ein Jubiläum zu feiern und blickt zurück auf einen Werdegang voller bunter Themen, von Geranien-Kampagnen bis zu Bürgermeisterinterviews.
Zuhause im Grünen
Wer Susanne Vollrath kennt, weiß: Ohne Garten geht nichts. Die Agrarwissenschaftlerin mit Diplom der Hochschule Geisenheim University liebt es, Dinge selbst auszuprobieren, bevor sie darüber schreibt. Ihr Haus mit Garten in Unterharmersbach ist Versuchslabor und Rückzugsort zugleich. Dort sprießen nicht nur Stauden und Brombeeren. Dort entstehen auch Ratgebertexte, die Leserinnen und Leser schlau machen sollen.
Ihre Spezialität: Ratgeber rund um Natur, Garten und Umwelt. Ob Bienen-Fibel oder SEO-optimierter Blogbeitrag über Weihnachtssterne – Susanne Vollrath erklärt komplexe Themen verständlich und erreicht damit regelmäßig Toprankings bei Google. Ihr Werkzeug dafür nennt sie das „What-Why-How-Prinzip“: Was ist das? Warum ist es wichtig? Und wie geht’s praktisch?
Von BLOOMs zur „Post“
Die ersten Jahre schrieb sie in Ratingen für den Fachverlag BLOOMs und gemeinsam mit Floristik-Weltmeister Klaus Wagener sogar ein Buch: „333 Ideen für Balkon und Terrasse“. Aus privaten Gründen – einem beruflichen Wechsel ihres Manns Sven nach Offenburg – zog das Paar 2005 nach Zell am Harmerbach. Dort schrieb sie zunächst weiter für BLOOMs, später für Gärtnern leicht gemacht in Offenburg und schließlich kümmerte sie sich um das Marketing von Schöllmann Gartenbau in Schutterwald.
2010 gründete sie ihr eigenes kleines Unternehmen, 2017 kam die Schwarzwälder Post ins Spiel. „Ich hatte das Home-office satt,“ erzählt sie. „Ich wollte einfach wieder unter Leute.“ Und so fand sie sich plötzlich nicht mehr zwischen Geranien und Steckschaum wieder, sondern beim Termin mit dem Bürgermeister im Bildungszentrum und in der Sitzung des Gemeinderats.
Heute ist sie eine der freien Stimmen des Blattes, trifft Ehrenamtliche, Lokalpolitiker und manchmal sogar Ministerinnen. Immer nah dran am Menschen und mit einem Blick fürs Detail. Wer Gartenbau studiert hat, ist geschult darin, Entwicklungen über längere Zeiträume zu beobachten, feine Unterschiede wahrzunehmen und Dinge anschaulich zu erklären. Genau diese Fähigkeiten prägen auch ihre Arbeit: Sie schaut nicht nur, was gerade geschieht, sondern entdeckt die kleinen Details, die eine Geschichte lebendig machen, stellt Zusammenhänge her und erklärt Hintergründe.
Zwischen Irish Setter und SEO-Texten
Ihr Leben teilt sie mit ihrem Mann Sven und ihren Hunden: Aktuell sind das der Irish Setter Phil und die Kleine Münsterländerin Leni. „Die beiden sorgen dafür, dass ich regelmäßig rauskomme“, sagt sie. Spaziergänge sind für sie nicht nur Freizeit, sondern auch Denkpausen. Denn Texte entstehen nicht allein am Schreibtisch. Ideen wachsen unterwegs, manchmal mitten im Wald.
Leidenschaft fürs Erklären
Susanne Vollrath liebt es, Wissen weiterzugeben. Ob Print oder Online, Podcast oder Broschüre. Wie der Inhalt aufgebaut sein muss, dass er verstanden wird, hat sie in 20 Jahren Schreibpraxis gelernt und im Coaching und in Workshops mit Steffen Sommer verfeinert.
Besonders in Erinnerung geblieben ist ihr die Reportage über die Ortenauer Kitzretter: Leserinnen und Leser schrieben ihr danach, sie hätten Tränen in den Augen gehabt. Für eine Journalistin, die sonst eher nüchterne Ratgebertexte verfasst, war das der Beweis, dass Geschichten Menschen wirklich berühren.
Der Küchenzuruf ihres Lebens
Jeder Artikel, das weiß jeder Journalist, braucht einen „Küchenzuruf“ – eine zentrale Botschaft, die hängen bleibt. Für ihr eigenes Schaffen könnte der heißen: „Jeder Satz soll Wurzeln schlagen, im Kopf und im Herzen der Leser.“
Der 15. Geburtstag ihres Redaktionsbüros feierte Susanne Vollrath gestern mit dem Schwarzwälder-Post-Team bei einer feinen Marzipan-Torte. Auch ein bunter Blumenstrauß durfte nicht fehlen. Derweil ist der gemeinsame Blick fest in die Zukunft gerichtet. Beides – die Gartenthemen und die Lokalzeitung – sollen weiterhin mit Engagement gepflegt werden, blühen und Früchte tragen.





