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Haslach | 17.11.2017

Sparkassen-Vorstandsvorsitzender Bernd Jacobs:

Ehrenamtliche machen das Leben lebenswerter

Sparkasse Haslach-Zell verlieh zum zweiten Mal den Kinzigtaler Ehrenamtspreis – Platz 1 für Silke Endres – Emotionaler Vortrag von Olympiasieger Matthias Steiner

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Sympathieträger Matthias Steiner erzählte seine bewegende Lebensgeschichte mit allen Höhen und Tiefen. »Ja, es geht mir blendend«, beantwortet der ehemalige Superschwergewichtheber und Olympiasieger eine der Fragen. Sein Buch »Das Steiner Prinzip« ist ein Bestseller geworden. Foto: Fotos: Hanspeter Schwendemann
von Hanspeter Schwendemann

Rund 300 Gäste erlebten am Mittwochabend in der Stadthalle von Haslach einen bewegenden Abend. Im Mittelpunkt der offiziellen Preisverleihung des »Kinzigtaler Ehrenamtspreises« durch die Sparkasse Haslach-Zell standen Menschen, die sich leidenschaftlich für andere Menschen einsetzen. Auch die Lebensgeschichte von Olympiasieger Matthias Steiner ist geprägt von großen Emotionen, von denen sich die Zuhörer sehr beeindruckt zeigten und mit lange anhaltendem Applaus honorierten.

Foto: Hanspeter Schwendemann
Verleihung des Kinzigtaler Ehrenamtspreises 2017 durch die Sparkasse Haslach-Zell (von links): Jury-Sprecher Hans-Joachim Schmidt, Siegerin Silke Endres, Vorstand Klaus Minarsch, Drittplatzierte Hilda Spinner, das Vorstands-Quartett des Skiclubs Hausach und Vorstandsvorsitzender Bernd Jacobs.
Foto: Fotos: Hanspeter Schwendemann
Sympathieträger Matthias Steiner erzählte seine bewegende Lebensgeschichte mit allen Höhen und Tiefen. »Ja, es geht mir blendend«, beantwortet der ehemalige Superschwergewichtheber und Olympiasieger eine der Fragen. Sein Buch »Das Steiner Prinzip« ist ein Bestseller geworden.

»Ehrenamtliche machen das Leben lebenswerter«, rief Vorstandsvorsitzender Bernd Jacobs den Gästen zu. Unter ihnen waren nicht nur die drei Nominierten, sondern viele andere Ehrenamtliche, die für den Ehrenamtspreis der Sparkasse Haslach-Zell vorgeschlagen wurden. Jacobs betonte, dass die Sparkasse Haslach-Zell ihrem öffentlichen Auftrag nachkomme, wozu auch die Förderung von kulturellen und sozialen Projekten gehöre. Ehrenamtliche seien ein Glücksfall für jede Gesellschaft: »Sie vernetzen, vermitteln und schaffen Perspektiven.«

26 Vorschläge für den Ehrenamtspreis 2017

Nach dem erfolgreichen Start im Jahr 2016 mit 16 Vorschlägen gingen in diesem 26 Bewerbungen bei der Sparkasse ein. »Der Ehrenamtspreis wird akzeptiert«, freute sich Hans-Joachim Schmidt, der Sprecher der Jury. Allein schon die Nominierung sei eine Auszeichnung der ehrenamtlich engagierten Personen und Gruppen.
Vorgeschlagen wurden für den Preis der Sparkasse unter anderem Erna Antritter aus Biberach, die Damen der Kleiderkammer Zell, der Lions-Club Zell, Karl Öhler aus Nordrach, die Schwimm­ausbilderinnen der DLRG Biberach, Anne Selinger und das Zeller KJG-Betreuerteam des großen Ferienlagers, Yvonne und Philipp Spitzmüller und das Zeller KJG-Betreuerteam des kleinen Ferienlagers sowie Herbert Vollmer aus Nordrach.

Eine unabhängige Jury hatte aus den 26 Vorschlägen drei Finalisten ausgewählt. Die Kunden der Sparkasse Haslach-Zell hatten dann
vier Wochen lang die Möglichkeit, mit ihrer Stimme
die Reihenfolge der Preis­träger zu bestimmen. 1062 Kunden machten von der Wahlmöglichkeit Gebrauch.

Mit 419 Stimmen landete Silke Endres aus Hornberg auf dem 1. Platz und durfte sich über ein Preisgeld in Höhe von 1500 Euro freuen. Sie ist sowohl im Turnverein als auch bei den Buchenbronner Hexen aktiv. Platz 2 ging an das Vorstandsteam des Ski-Clubs Hausach. Augustin Wölfle, Manfred Müller und Walter Armbruster erhielten 384 Stimmen und durften 1000 Euro entgegennehmen. Hilda Spinner ist beim TV Hausach eine unverzichtbare Stütze und gute Seele. 259 Stimmen und damit Platz 3 im Finale sowie das Preisgeld in Höhe von 500 Euro sind der Lohn für ihr ehrenamtliches Engagement. Alle Gewinner wollen ihre Preisgelder in die Jugendabteilungen ihrer Vereine investieren.

Die Sparkasse Haslach-Zell wird ihr soziales Engagement über die Preisverleihung hinaus fortsetzen. Die rund 3000 Euro Eintrittsgelder vom Mittwochabend wird sie auf 9000 Euro aufstocken. Das Spendengeld wird im Dezember an die 18 Schulen im Geschäftsgebiet übergeben, kündigte Vorstandsvorsitzender Bernd Jacobs an.

Zwei Olympiasieger bei der Sparkasse

Der zweite Höhepunkt des Abends war der Vortrag von Olympiasieger, Welt-, Europa- und deutschem Meister Matthias Steiner. Er berichtete über seinen wechselvollen Lebenslauf an die Weltspitze. Viele Sportler waren in die Stadthalle nach Haslach gekommen, um den Sympathieträger persönlich zu erleben. Auch Speerwurf-Olympiasiegerin Christina Obergföll war am Mittwochabend unter den Gästen.

»Kämpfen lohnt sich«, zeigte sich Matthias Steiner überzeugt. Wichtig sei es dabei, sich realistische Ziele zu setzen. Schon mit 12 Jahren habe er das Ziel gehabt, Gewichtheber zu werden. Bis er am 19. August 2008 als Olympiasieger der gefeierte Held gewesen ist, musste er allerdings einen sehr harten Weg gehen. Tiefpunkte seien die Diagnose Diabetes Typ 1 – »da war ich plötzlich ein kranker Mann« – und der Unfalltod seiner damaligen Frau gewesen. Mehrmals sei er vor der Frage gestanden: »Aufhören oder weitermachen?«

Matthias Steiner hat weitergemacht, wurde Deutscher Staatsbürger und wurde schließlich zum »stärksten Mann der Welt«. Mit 461 Kilogramm holte er die erste Goldmedaille im Superschwergewicht für Deutschland. Es folgten die Ehrung als Sportler des Jahres und die Verleihung eines Bambis.

Heute ist Matthias Steiner wieder 45 Kilogramm leichter und sein Buch »Das Steiner Prinzip« ist ein Bestseller. »Wir müssen an uns selber glauben« und »Erfolg ist planbar« lauteten einige seiner Botschaften: An Niederlagen und Schicksalsschlägen wachsen, dabei selbstkritisch und demütig bleiben, andere am persönlichen Erfolg teilhaben lassen…

Er selbst habe sich nach dem Zuspruch seiner Frau getraut, bei »Let’s dance« die Show-Bühne zu betreten und habe es dort unter die Finalisten geschafft. Nun hat er eine Karriere als Sänger gestartet. Das zweite Album und eine Live-Tour seien seine nächs­ten Ziele. Man müsse nicht immer alles machen, betonte Matthias Steiner und riet seinen Zuhörern: »Machen Sie das, was Ihnen Spaß macht!«

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