Katrin Bolten (43) übernimmt die Leitung der Grundschule Unterharmersbach, an der sie einst selbst das ABC und das kleine Einmaleins gelernt hat. Ihre Vision: Eine Schule, die Kindern einen sicheren Raum zum Lernen und Wachsen bietet.
Am vergangenen Freitag wurde Katrin Bolten offiziell als neue Schulleiterin der Grundschule Unterharmersbach eingeführt. Während draußen der erste Schnee leise fiel, herrschte in der Aula eine warme Stimmung. Es war ein echtes „Come-Together“, das nicht nur die neue Rektorin zu Tränen rührte.
„Frau Haag, was ist denn hier los?“
Die Feier begann mit dem Grundschulchor, der „Unsere Schule, ein Platz zum Leben“ sang. Für den ersten Lacher des Tages sorgte eine Schülerin, die gemeinsam mit den Lehrerinnen Angela Haag und Conny Lythje die Begrüßung übernahm: „Frau Haag, was ist denn hier los?“, fragte sie. Die Antwort? Eine besondere Feier – und die war bis ins kleinste Detail durchdacht.
Viele bekannte Gesichter
Neben den Kindern und dem Kollegium waren zahlreiche Ehrengäste zur Amtseinführung gekommen. Bürgermeister Günter Pfundstein und Ortsvorsteher Jürgen Isemann ließ es sich nicht nehmen, Katrin Bolten persönlich zu begrüßen, ebenso wie Elke Groeneveld, die im Hauptamt der Stadt für die Schulen zuständig ist. Auch die beiden Pfarrer Bonaventura Gerner und Benedikt Mangold sowie der evangelische Schuldekan Stephan Kilb zeigten ihre Verbundenheit.
Für Bolten war der Tag auch ein Wiedersehen mit alten Weggefährten: Ihre ehemalige Klassenlehrerin, die sie inspirierte, selbst Lehrerin zu werden, war ebenso anwesend wie Kollegen und Kolleginnen der anderen Grundschulen und einige Kita-Leiterinnen aus der Umgebung. Freunde, Familie sowie Sabine Held-Erhardt vom Staatlichen Schulamt Offenburg rundeten die Gästeliste ab.
Schulleiterin mit Herz und Heimatbezug
Alle waren überzeugt, dass Kat-rin Bolten die Richtige für die Aufgabe ist. In Unterharmersbach hatte sie selbst das ABC gelernt und ihren Berufswunsch als Grundschullehrerin schon damals in jedes Freundebuch geschrieben. Nach 17 Jahren im Beruf kehrt sie nun als Rektorin an ihre alte Schule zurück.
„Wie gut, dass wir eine Frau Bolten haben“, riefen die Kinder, während sie die Buchstaben ihres Namens auf der Bühne in die Luft reckten. E wie engagiert, O wie Offenheit, N wie Neugier …
Lob und Geschenke
Sabine Held-Erhardt vom Schulamt Offenburg hob in ihrer Rede hervor, wie sehr Bolten mit ihrer souveränen, motivierenden Art schon jetzt frischen Wind in die Schule bringe. Für den neuen Start gab es statt Blumen von ihr einen Stapel Bücher für die Schulbibliothek. Auch der Bürgermeister lobte Bolten: „Die Grundschule schafft die Grundlage, auf der Kinder ihre Persönlichkeit entwickeln – und mit Ihnen, Frau Bolten, haben wir die richtige Person dafür.“ Er sicherte ihr die „volle Unterstützung der Stadt im Rahmen der Möglichkeiten“ zu.
Das Kollegium ließ sich ebenfalls nicht lumpen: Mit dem Lied „Einfach klasse, dass du da bist“ und einem symbolischen Schirm mit Herzen voller Wünsche wurde Bolten gebührend willkommen geheißen. Speziell das Lied entpuppte sich als rührende Hommage, die bei der neuen Schulleiterin für glänzende Augen sorgte. Das Taschentuch war schnell zur Hand!
Beifall, Bücher, Baumpatenschaft
Stephan Abler, örtlicher Personalrat und ehemaliger Kollege von Katrin Bolten, würdigte ihren mutigen Schritt, die Komfortzone zu verlassen, und überreichte eine Baumpatenschaft im Schwarzwald – ein Symbol für die starken Wurzeln, die Bolten in der Region hat.
Stefan Kilb, evangelischer Schuldekan, zog Parallelen zwischen einer Schulleitung und Moses: Beide hätten die Aufgabe, den Weg zu weisen und dafür Unterstützung zu erhalten. „Wege entstehen, wenn man sie geht“, betonte er.
Der Elternbeirat, vertreten durch Alexandra Beierbach und Pia Jilg, lobte Boltens Freundlichkeit und Energie: „Du hast nicht nur die Schüler, sondern auch die Eltern für dich gewonnen.“ Als Zeichen der Unterstützung gab es eine Zimmerpflanze – ebenso wie vom Kollegium der Schulleiter im Harmersbachtal. Wolfgang Scharer hob hervor, dass Schule mehr sei als Unterricht: „Echte Hingabe braucht Freiheit, aber Freiheit ohne Organisation ist nutzlos.“
Den kompletten Bericht und weitere Bilder finden Sie in der Print-Ausgabe der Schwarzwälder-Post.