Ortschaftsrat Unterentersbach beantragt für den Haushaltsplan 2025 die Fortschreibung laufender Projekte. Entlang der Dorfstraße sollen die Maßnahmen am Bach umgesetzt werden.
Am Montagabend kam der Ortschaftsrat zu seiner ersten öffentlichen Sitzung mit der neuen Besetzung nach den Kommunalwahlen zusammen. Die Planung der 925-Jahr-Feier stößt auf großes Interesse bei den Bürgern.
Keine Solarfläche am Oberen Hillig
Auf der Tagesordnung stand zunächst die Teilfortschreibung Wind- und Solarenergie des Regionalverbandes Südlicher Oberrhein. Konkret geht es hier um eine Solarfläche gelegen Oberer Hillig Richtung alter Wald. Bereits im Gemeinderat wurde die Empfehlung ausgesprochen, diese Fläche aus dem Regionalplan herauszunehmen. Als Gründe nannte Ortsvorsteher Christian Dumin die zukünftige Dorfentwicklung, die Richtung Oberer Hillig angedacht ist und die Tatsache, dass diese Fläche eine Premiumfläche der Landwirtschaft ist. „Diese Vorrangfläche kommt für uns nicht in Frage“, sagte er abschließend.
Lückenschluss zum Gehweg Ortseingang Süd
Ortsvorsteher Christian Dumin informierte, dass der Lückenschluss Gehweg und Beleuchtung von der Zeller Straße zur Oberen Breite viele Vorteile mit sich bringt. Da die Abwassergemeinschaft in diesem Bereich Kabel und Leitungen verlegt, könnte der Gehweg mit geringeren Kosten gebaut werden. Auch das Überlandwerk würde anteilig Kosten übernehmen. Es würde die Sicherheit der Fußgänger in diesem Bereich erhöhen und den Ortseingang optisch aufwerten.
Eine erste grobe Kostenschätzung ergab ca. 30.000 Euro für 25 Meter Gehweg. Die Kosten sind nicht im Haushalt eingeplant. Bei der anschließenden Diskussion vertraten drei Ortschaftsräte die Meinung, dass der Gehweg damit zu teuer ist. Bürgermeister Günter Pfundstein hält die Idee grundsätzlich für falsch, Fahrzeuge, Fahrradfahrer und Fußgänger getrennte Bereiche zuzuweisen. Auf der neu sanierten Dorfstraße wurde dies bewusst nicht gemacht. „Wenn man Gehwege setzt, fahren die Autos in der Folge schneller“, gab er zu bedenken. Außerdem führe der Gehweg in der Verlängerung der Oberen Breite „ins Nirwana, ein Gehweg an dieser Stelle halte ich nicht für sinnvoll.“
Ortschaftsrat Hannes Grafmüller schlug eine Weiterführung des Gehwegs Richtung Stöcken vor. Der Beschlussentwurf lautet: Der Ortschaftsrat empfiehlt den Lückenschluss des Gehweges bei kritischer Betrachtung der Kosten und Prüfung einer möglichen Fortsetzung Richtung Stöcken. Der Beschlussentwurf wurde mit einer Gegenstimme beschlossen.
Empfehlungen für den Haushaltsplan 2025
Diese Planung dient als Empfehlung an den Finanzausschuss und damit einhergehend der Erstellung des Haushaltsplans 2025. Die Liste fokussiert lediglich Themen größeren Umfangs. Bei den wichtigsten Themen handelt es sich um Fortschreibungen laufender Projekte. Die Sanierung und Neugestaltung der Dorfstraße steht mit 200.000 Euro an erster Stelle, lediglich Abschlussarbeiten (Asphaltdeckschicht) sind noch erforderlich. „Die Kosten bleiben innerhalb des Plans“, informierte Ortsvorsteher Dumin. In 2025 sollen die Maßnahmen am Bach umgesetzt werden.
An zweiter Stelle steht der Anschluss von Stöcken an die öffentliche Wasser- und Abwasserversorgung. Die Kosten für 2024 sind im Haushalt drin, für 2025 ist der zugesagte Zuschuss der Stadt Zell in Höhe von 45.000 Euro aufgeführt. Ortsvorsteher Christian Dumin fand lobende Worte: “Die Abwassergemeinschaft leistet richtig gute Arbeit, es ist ein tolles Projekt.“
An dritter Stelle ist das Probelokal des Musikvereins aufgeführt. Wie bereits bekannt, ist der Proberaum für alle aktiven Musiker viel zu klein. Es sind 15.000 Euro eingestellt, mit dem der Musikverein Anschaffungen machen kann, um die Situation kurzfristig zu verbessern. In 2025 wird der Ortschaftsrat mit dem Musikverein überlegen, welche Möglichkeiten es im/um das Dorfgemeinschaftshaus gibt, um das Problem zu lösen.
An vierter Stelle stehen die Ersatzbeschaffung der Spielgeräte auf dem Spielplatz Gehrmatt. „Es wurden Geräte für 26.000 Euro beschafft, die Bauarbeiten beginnen Anfang Oktober“, informierte Dumin. Für die Ausbaustufe 2 sind weitere 25.000 Euro aufgelistet.
Für die Planung des Jubiläums 950 Jahre Entersbach sind 10.000 Euro eingestellt.
Für 2.300 Euro wird eine mobile Geschwindigkeitsanzeige gewünscht. Die Sanierung der Zeller Straße wurde auf 2026 zeitlich verschoben.
Planungen für die 950-Jahr-Feier
Ortsvorsteher Christian Dumin gab bekannt, dass gleichzeitig 50 Jahre Eingemeindung der Stadt Zell mit Unterentersbach gefeiert wird. Die Stadt Zell ist der Veranstalter und Koordinator der Festlichkeiten. Ortsvorsteher Dumin stellte auf großer Leinwand den groben Rahmen für die Feierlichkeiten vor. Termin des Festes ist Samstag und Sonntag, 20./21. September 2025.
Am Samstagabend soll eine inoffizielle Feier für alle Unterentersbacher Bürger stattfinden „weil das Jubiläum auch ein Fest für uns sein soll“, erklärte Dumin. Die öffentlichen Feierlichkeiten finden am Sonntag statt. Auf der grünen Wiese an der Oberen Breite ist ein großer Mittelaltermarkt geplant, der von außerhalb kommt. Die Marktstände dabei sollen einen Bezug zum Dorf haben, d.h. es sollen alte Handwerke dargestellt werden, die es früher im Dorf gegeben hat (z.B. Schmied, Korbmacher, Papiermacher usw.).
Auf dem Sportplatz ist ein Kinderbereich vorgesehen. Die Dorfstraße wird Festmeile (Marktstände, Vorführungen, Bewirtung). Auf dem Kirchplatz oder beim Dorfgemeinschaftshaus ist ein Bauernmarkt der Landfrauen geplant. Lokale Erzeuger können sich präsentieren. Landwirtschaftliche Geräte sollen ausgestellt werden.
„Viele Verein und Gruppen haben Interesse mitzumachen“, freute sich Dumin über die Zustimmung der Bürger. Er nannte viele weitere kreative Ideen „aber es braucht auch Personen, die es machen“, betonte Dumin. Er wünschte sich die aktive Mitarbeit des Ortschaftsrats bei der Besetzung der einzelnen Arbeitsgruppen.
Bekanntgaben
Beim Regenrückhaltebecken werden vier Schilder installiert, die die Besucher für die Natur sensibilisieren. Es ist ein Gemeinschaftsprojekt mit der Gemeinde Biberach.