Man spürte zum Beginn der Generalversammlung in der Schwarzwaldhalle, dass die Spannung der letzten Wochen beim FVU den »Helden« immer in den Knochen steckte. Die Spieler hatten alles gegeben und wurden dafür belohnt.
Der Vorsitzende Jörg Leisinger fasste seine Gefühle in Worte: »Es macht mir wirklich riesigen Spaß, und es macht unglaublich stolz Vorsitzender dieses großartigen Vereins zu sein. Es ist sensationell was hier ehrenamtlich geleistet wird, und ich möchte allen danken, die sich wieder erfolgreich engagiert haben. Es ist einfach wahnsinnig, was ihr alle leistet, und es ist euch zu verdanken, dass wir uns die FVU-Familie nennen dürfen. Unter Riesenapplaus setzte er noch einen drauf: »Kein anderer Verein spielt länger ununterbrochen in der Bezirksliga als wir, da gehören wir auch hin, da wollen wir auch bleiben. Trotzdem widerspricht es unserer Philosophie, unser Geld für Legionäre auszugeben, das investieren wir lieber in unseren eigenen Nachwuchs. Dort ist es am besten angelegt. Denn die jungen Spieler sind die Zukunft des Vereins!«
Rhythmisches Klatschen und Standing Ovations als Zeichen der Zustimmung und Riesenjubel, der dem agilen Vorsitzenden galt und der zugleich die Spannung der letzten Wochen sich in Riesenjubel auflöste.
Aus Sorgenkindern wurden Leistungsträger
Der stellvertretende Vorsitzende Florian Jilg bat die FVU-Gemeinde zum Gedenken an die verstorbenen Mitglieder Wolfgang Strinz, Hans Schmider, Hildebert Gieringer und August Ohler, die alle große Verdienste um den Verein erworben hatten. Christian Wagner, Vorstand Öffentlichkeit, analysierte die letzten Wochen und Monate. Statt in Panik zu verfallen, habe das Vorstandsteam die Ruhe bewahrt, und mit der Verpflichtung von Manuel Jilg als neuen Cheftrainer die richtige Entscheidung getroffen. Die Mannschaft zeige durch ihr begeisterndes Spiel, wie aus Sorgenkinder Leistungsträger geworden sind und die Erfahrenen sind vorausmarschiert. Mit einer sensationellen Aufholjagd wurde durch die »Hambacher Jungs« der Klassenerhalt in der Bezirksliga trotz aller Unkenrufe bravourös geschafft.
Auch die Handballer haben die Ruhe bewahrt. Auch wenn es mit dem Klassenerhalt in der Bezirksliga nicht geklappt habe, sei man mit Anstand und erhobenen Hauptes abgestiegen. Christian Wagner resümierte treffend: »Der FVU hat die Charakterprobe Abstiegskampf mit Bravour bestanden! Hierfür haben Spieler und Betreuer einen großen Beifall verdient.«
Finanziell stehe der Verein, so Wagner, sehr gut da. Dies sei der Finanzkonzeption von Michael Hirt, der ausgezeichneten Beratung von Steuerberater Michael Ruf und der souveränen und unaufgeregten Führung von Finanzchef Martin Schwarz zu verdanken.
Dank klug gelenkter Ausgabendisziplin konnte im September 2011 sogar eine Flutlichtanlage mit perfektem Licht für Abendspiel und Training eingeweiht werden. Dank der Umrüstung auf stromsparende LED wird in der Zukunft enormes Geld gespart. Der Dank von Christian Wagner, durch Riesenbeifall aller bestätigt, galt vor allem dem Vater des Projektes Martin Schwarz und dem Ehrenvorsitzendem Hubert Lehmann, der in vielen Stunden und in schwindelnden Höhen furchtlos und höchst kompetent die Anlage Eckwaldstadion im rechten Licht erstrahlen ließ.
Und es gab noch mehr zu berichten: Ralf Bühler brachte auf Initiative von Mathias Wylegalla in den Ballraum wieder System und Ordnung. Auf Initiative der Jungväter Jens Alender und Clemens Lehmann wurde als weiteres Schmuckstück ein Spielplatz errichtet, der rege benutzt wird und für die Kleinen jedes Heimspiel zum Riesen event werden lässt.
Der kleine Hartplatz trübt das Bild
Leider trübe, so Christian Wagner, ein kleiner Schandfleck dieses schöne Bild. Der kleine Hartplatz mit starkem Unkrautbewuchs hinter dem unteren Tor lade nicht gerade zum Spielen ein. Der Verein wünsche und kämpfe für ein modernes multifunktionales Kleinspielfeld mit Kunststoffbelag. Es gebe im Hombe nur das auf Initiative vom damaligen Rektor Hans-Peter Wagner geschaffene Kleinspielfeld an der Grundschule, hergerichtet und bezahlt vom südbadischen Fußballverband.
Abschließend präsentierte Christian Wagner den Faktenblock der Zahlen: Die Abteilung Fußball hat 392 Mitglieder (395 letztes Jahr), die Abteilung Handball 171 (144), und die Gesamtmitgliederzahl hat mit 563 Mitgliedern gegenüber 539 im vorhergehenden Spieljahr ordentlich zugelegt. Zum Abschluss gab es ein großes Dankeschön für alle, die das ganze Jahr für den FVU im Einsatz sind und den Verein tragen.
Nichts für schwache Nerven
Den Bericht für die Abteilung Fußball gab Vorstand Philipp Lehmann, der gleich zu Beginn nochmals bestätigte, dass die vergangene Saison nichts für schwache Nerven war. Nach 15 Spielen und nur elf Punkten stand das Abstiegsgespenst mit auf dem Platz. Es galt die Reißlinie zu ziehen. Die Zusammenarbeit mit dem damaligen Cheftrainer Jochen Fischer wurde beendet. Sven Alender, Darius Sobieranski und Vorstand Philipp Lehmann übernahmen vorübergehend das Kommando.
Daneben warb Philipp Lehmann um Manuel Jilg als neuen Trainer und hatte Erfolg. Jilg verließ Ohlsbach und widmete sich mit seiner ganzen Kraft der fast unlösbaren Aufgabe, Unterharmersbach vor dem Abstieg zu retten. Eile war geboten, denn Unterharmersbach überwinterte auf dem letzten Platz der Bezirksliga und nur ein Wunder konnte die Mannschaft noch retten. Kurz: Das Wunder geschah. In einer furiosen Aufholjagd sammelte das Team 26 Punkte, die den Klassenerhalt sicherten.
Die Zweite Mannschaft unter dem erfahrenen Coach Rolf Geppert hatte es nicht leicht. Sie musste Spieler an die Erste Mannschaft abgeben und es war Sonntag für Sonntag ein Roulettespiel, elf Mann auf den Platz zu bringen. Aber Rolf Geppert wäre nicht Rolf Geppert, wenn er nicht mit geschwellter Brust sagen könnte: »Ende gut, alles gut.« Und wirklich seine Abschlussbilanz konnte sich sehen lassen: Ein toller sechster Platz!
Klassenerhalt ist klares Ziel
Abteilungsleiter Philipp Lehmann wagte nun sogar eine Prognose für die neue Runde. Das klare Ziel sei es wieder, die Bezirksliga zu halten, auch wenn verschiedene, erfahrene Spieler ersetzt werden müssen. Noch einen Wermutstropfen gibt es: Florian Moser und Fabian Eble kehren wieder nach Biberach zurück. Und es kommt noch dicker: Manuel Schwendemann, David Bühler, Philipp Geppert und der Tausendsassa im Tor Dirk Haase beenden ihre Fußballkarriere.
Licht am Horizont und Hoffnungsträger sind nun für den FVU Fabian Hug, Carlo Rappenecker, Lukas Haueis und Joshua Feißt, die alle aus der eigenen Hambacher Jugend kommen. Außerdem wird der Aktivenkader verstärkt durch Jan Bruder (SV Berghaupten) und Bestian Ramaj (Ankara Gengenbach).
Jugendabteilung ist stabil
Für den verhinderten Bodo Schürmann übernahm sein Stellvertreter Richard Rosenthal den Bericht der Jugendabteilung. Wie Rosenthal berichtete, sei in allen Jugendbereichen die Saison sehr stabil verlaufen. Schon die Jüngsten, die G- und F-Junioren konnten im neuen Funinio-Spielsystem Erfolge erzielen. Dieses Spielsystem ermögliche eine bessere spielerische und technische Ausbildung der Kinder. Die E-Jugend hat eine schwere Saison absolvieren müssen. Hauptmanko: Es gab keinen eigentlichen Cheftrainer, sondern die Kinder wurden immer von verschieden Personen trainiert, was sich natürlich negativ auswirkt. Die D-Jugend konnte sich schon wie im dritten Jahr in der Kreisliga etablieren. Auch der D-Jugend gelang es, die Saison auf einem guten Mittelfeldplatz abzuschließen.
Die D2-Jugend konnte die Saison auf einem hervorragenden Platz beenden.
Mit den C-Junioren gab es den größten Erfolg. Die Jungs und das Fußballmädchen Lea sowie die Trainer Andreas Straka und Rainer Fix durften vor vielen begeisterten Fans in einem spannenden Endspiel den Pokalsieg feiern. Außerdem konnte sie die Bezirksligaspiele auf einem hervorragenden dritten Platz beenden. Die C2-Junioren errangen im Mittelfeld der Kreisliga einen respektablen Platz.
Die B-Jugend beendete die Runde im hinteren Tabellendrittel, hatte aber nichts mit dem Abstieg zu tun. Die A-Junioren schafften einen verdienten guten Mittelplatz.
Bilanz der Handballabteilung
Christian Berens, Vorstand Sport Handball, berichtete, dass in der Saison 2021/22 fünf Mannschaften am Spielbetrieb teilgenommen haben: Zwei Jugendmannschaften, zwei Herrenmannschaften und eine Damenmannschaft. Bei der Bambini-Mannschaft wurde nur »trainiert«. Ein Sonderlob von Behrens gab es gleich zu Beginn für Marcel Slota als seine rechte Hand und wichtigsten Mann der Handballabteilung. Probleme gibt es immer wieder mit der Organisation der Hallenbelegung, aber er hoffe, dass alles in der neuen Saison besser funktioniert.
Bei den Handballdamen gab es 16 Spiele und 16 Niederlagen, was der letzte Platz von neun Plätzen bedeutete. Zum Saisonende wurde Trainer Klaus Isenmann verabschiedet und für sein großes Engagement gedankt. Auch bei den Herren 2 blieb am Ende nur ein Sieg bei neun Niederlagen. Bei den Herren 1 gab es bei 22 Spielen nur zwei Siege und 20 Niederlagen, die zum Abstieg führten. Nach sieben Jahren FVU und guten Leistungen wurde Trainer Jürgen Zapf verabschiedet. In der neuen Saison wird das Spielertrainergespann Manuel Heimburger und Philipp Schwarz trainieren.
Wie die Jugendleiterin Kathleen Wolf berichtete, gehören der Jugend im Handball 60 Kinder und Jugendliche zwischen vier bis 18 Jahren an. Trotz Corona sei die Jugendabteilung gewachsen. Um weiter voranzukommen, würden dringend für die künftige C-Jugend und die D/E-Jugend Trainer gesucht. Mit verschiedenen Aktionen beim Zelli-Sommerferienprogramm und Grundschulaktionstag gelang es neue Spieler zu werben.
Verein stemmt zahl reiche Investitionen
Von einer zufriedenstellender Kassenlage konnte Vorstand Finanzen Martin Schwarz berichten. Trotz zahlreicher Investitionen ergab die Abschlussbilanz ein deutliches Plus. Konsequentes Sparen in der Coronazeit war hier der Schlüssel für den guten Abschluss. Unverzichtbarer Posten sind die Einnahmen aus der Vereinszeitschrift. Dies sei vor allem Jutta Uhl zu verdanken, die hier ganze Arbeit leiste. Sie habe, so Martin Schwarz, es auch diesmal wieder geschafft, zu jedem Heimspiel ein attraktives Heftle fertig zu haben. Weiter galt sein Dank an Celine Jilg (Unterstützung beim Tagesgeschäft), Ursula Schwarz (Rechnungen fürs Heftle und Bandenwerbung,) Gerlinde Luchner (Mitgliederverwaltung und Beitragswesen) sowie den Platzkassierern.
Neuwahl der Verwaltungsmitglieder
Einzeln und einstimmig wurden die folgenden Vorstandsmitglieder gewählt:
Vorstandsvorsitzender und Vorstand Verwaltung: Jörg Leisinger; Stellvertretender Vorstand Verwaltung und 1. Stellvertreter des Vorstandsvorsitzenden: Florian Jilg; Vorstand Finanzen und 2. Stellvertreter des Vorstandsvorsitzenden: Martin Schwarz; Vorstand Sport Handball und 3. Stellvertreter des Vorstandsvorsitzenden: Christian Behrens; Vorstand Sport Fußball: Philipp Lehmann; Vorstand Öffentlichkeitsarbeit: Christian Wagner; Erste Kassiererin: Pia Geiger, Zweite Kassiererin: Celine Jilg; Geschäftsstellenleitung: Ursula Schwarz; Jugendleiter Fußball: Bodo Schürmann; Stellvertretender Jugendleiter: Richard Rosenthal; Jugendleiterin Handball: Kathleen Wolf; Abteilungsleiter AH-Fußball: Daniel Uhl; Beisitzer Fußball: Ralf Bühler, Rolf Geppert, Michael Hirt, Dirk Schneider, Matthias Lehmann; Beisitzer Handball: Manuel Brosemer, Janina Stunder; Kassenprüfer: Sven Devantier und Stefan Pfaff; Jugendausschuss: Sascha Hug, Tobias Kautz, Richard Rosenthal.