Unterharmersbach. 35 Anwesende konnte Vorsitzende Iris Bruder in den Klosterbräustuben begrüßen, als der Wander- und Freizeitverein Unterharmersbach (WuF) nach einer pandemiebedingten Pause von zwei Jahren am vergangenen Freitagabend wieder eine Generalversammlung abhielt. Entsprechend viel gab es zu berichten.





Johannes Müller, stellvertretender Ortsvorsteher, hob den Beitrag hervor, den der 1927 gegründete Verein in großem Maße zu Naturschutz und Heimatpflege leiste: »Er hält die Wege in Schuss und sauber, kümmert sich um die ordentliche Beschilderung.«
Damit trage der Verein dazu bei, dass den vielen Besuchern und Wanderern Tag für Tag ein wunderschönes Wegenetz optimal zur Verfügung stehe. Nicht zu vergessen die Bewirtung »unserer tollen Kuhhornkopfhütte«, die weit über die Ortsgrenzen hinaus bekannt sei und sich großer Beliebtheit erfreue. Dies alles geschehe ehrenamtlich und somit ohne Bezahlung, zollte Johannes Müller allen HelferInnen seine große Anerkennung.
WuF-Wegewart Thorsten Reich ließ diesbezüglich Zahlen sprechen. Insgesamt etwa 60 Wegekilometer betreut der Verein – 50 Kilometer gelbe und acht Kilometer blaue Route, sogenannte Fernwege: »Im Groben reichen unsere Wege vom Heugraben über Wasserbehälter Eckwald, Gieseneck über Sophienquelle zum Schwarzenbachsattel-Durben und wieder auf die andere Talseite, Grün, Höllhaken.«
Für das Freischneiden sowie das Putzen und Wiederanbringen der Beschilderung -wurden im Jahr 2018 circa 60, im Jahr 2019 circa 70 Arbeitsstunden erbracht. In den »freizeitstarken« Coronajahren 2020 und 2021 waren es gar über 210 beziehungsweise über 162 Stunden.
Gebietsüberschreitend aktiv
Sage und schreibe weitere 100 Stunden investierte Noch-Seniorenwart und Noch-Hüttenwart Franz Hoferer im vergangenen Jahr in den Zeller Premium-Wanderweg »Hahn und Henne«. »Wir pflegen den Weg öfter mit, da er ja in unserem Bezirk liegt und manchmal unsere Wege kreuzt«, erklärte Thorsten Reich: »Nur, weil der Hahn-und-Henne-Weg in einem anderen Zuständigkeitsgebiet ist, hört man da nicht einfach auf.«
Doch damit nicht genug: Für den Hahn- und Henne-Weg legte der Verein einen neuen Weg vom Eckpavillon zur Rebhalde an. Darüber hinaus wurde die Strecke vom Katzenschrofen zum Strietparkplatz auf etwa 300 Metern komplett erneuert, weil die Wurzeln umgestürzter Bäume den Weg aufgerissen hatten.
Vorsitzende Iris Bruder ergänzte die Liste der Vereinstätigkeiten in den vergangenen vier Jahren. So reinigte Josef Hug die Waldmeisterquelle, den Wurzbrunnen sowie den Wasserlochbrunnen – und zwar in »stiller Mission«. »Ich hab’ das erst gar nicht mitbekommen«, konstatierte die Vorsitzende mit großem Dank. Überdies wurde der Sophienbrunnen im Buchenwald von Familie Ludwig Schneider neu gestaltet und die Sitzbank neben den Brunnen versetzt.
»Durch die neuen Windräder bedingt« neu hergerichtet wurde zudem der Schwarzenbachsattel. Die groben Arbeiten hatte zwar das E-Werk Mittelbaden übernommen. Doch Josef Hug überarbeitete die Sitzgruppe, Waldarbeiter kümmerten sich um die Hocker. Das Einebnen und die Begrünung »haben der Sepp und ich gemacht, das war ganz schön anstrengend«, gestand Iris Bruder zur Erheiterung aller.
Auf die Initiative des Vereins hin richtete die Stadt zudem das Bachwegle wieder her, wofür sich die Vorsitzende im Namen des Vereins ausdrücklich auch beim städtischen Bauhof bedankte.
Zudem beteiligt sich der WuF beim jährlichen Sommerferien-Programm und ist auch stets beim Stadtradeln »immer vorne mit dabei.«
Kuhhornkopfhütte
Stolz auch ist Iris Bruder darauf, dass der Verein weitere Wirte für die vereinseigene Kuhhornkopfhütte gewinnen konnte – nicht zuletzt vor dem Hintergrund, dass der bisherige Hüttenwirt und Getränkedienstler Franz Hoferer gesundheitsbedingt ausscheidet. Die bisher als Hüttenwirte Aktiven namens Erika Kuhn, Martina Pfundstein, Ruth Webering und Elisabeth Wieland werden künftig daher unterstützt durch: Agnes Eggs, André Langner, Klaus Pfundstein, Jürgen Wieland.
Und: Nicht nur, dass der Spielplatz bei der Hütte neu hergerichtet wurde – »Die Hüttenevents wie Karfreitag, Pfingsten oder das Bergfrühstück mit Alphornklängen sowie das Weißwurstessen werden immer sehr gut angenommen«, wusste die Vorsitzende außerdem zu berichten, »und auch der Nachmittag mit unseren älteren Mitgliedern auf der Hütte ist sehr dankbar angenommen worden.« Gleiches gilt für das Waldspeckgrillen im Februar, das in der Winterpause ins Leben gerufen wurde.
Die Zeit, in der die Kuhhornkopfhütte wegen Corona »immer mal wieder für ein paar Wochen oder sogar Monate« geschlossen werden musste, wusste der Verein gut zu nutzen. Zwei neue Öfen gibt es nun beispielsweise, neue Holzplatten für die Tische, neue Sitzpolster und Vorhänge, und die Stühle wurden abgeschliffen und neu gestrichen. Auch fand wieder eine große Abholzaktion statt, »wir haben seither einen besseren offenen Blick Richtung Westen und Osten.« Überdies zog das Vereinsarchiv um, vom Keller des Kindergartens in »unseren Raum in der Schwarzwaldhalle.«
Wandern, Lauftreff, Aqua-Gymnastik
Zu all den genannten Aktivitäten des WuF gesellt sich eine weitere: Seit 2018 bietet der Verein wieder Aqua-Gymnastik an, die sehr guten Zuspruch findet.
Entsprechend lang war die Liste derer, denen Iris Bruders Dank galt – allen, »die im Hintergrund arbeiten, auch wenn sie jetzt nicht alle hier sind«, sowie überhaupt sämtlichen Helfern, Gönnern und Spendern, inklusive der Stadt Zell a.H. und der Ortsverwaltung Unterharmersbach.
Durchweg Positives auch war dem Bericht Reinhard Heizmanns als Wanderwart zu entnehmen: »Grundsätzlich kann man sagen, dass die Jahre 2018 und 2019 mit einer Teilnehmerzahl von 417 beziehungsweise 445 Personen eine sehr gute Beteiligung aufwiesen.« Besonders die Seniorenwanderungen seien sehr gut angenommen worden. »Auffällig war auch, dass sich das Verhältnis von Gästen zu Mitgliedern zugunsten der Mitglieder in den letzten vier Jahren stetig verbessert hat.«
Dies ist vor dem Hintergrund zu sehen, dass sich der Verein dazu entschlossen hat, von Nichtmitgliedern, die an einer Vereinswanderung teilnehmen, keinen Obolus zu verlangen. Mit dem Ergebnis einer steigenden Zahl von Mitgliedern: 374 sind es, mit 66 neuen Mitgliedern in den letzten vier Jahren, bei 16 Verstorbenen und acht Kündigungen.
Vorsitzende Iris Bruder resümierte: »Das zeigt meiner Meinung nach, dass wir auf dem richtigen Weg sind.«
Dies honorierten die Anwesenden mit der einstimmigen Entlastung des gesamten Vorstandteams – bei einem Kasseninhalt, der aufgrund von Investitionen sowie coronabedingt ausgefallener Einnahmen zwar geschrumpft ist, sich jedoch gut im grünen Bereich befindet.
Papa-Kind-Wochenende
Bei Neuwahlen in ihrem Vorsitzenden-Amt bestätigt wurden Iris Bruder und Raimund Harter, desgleichen Kassiererin Carina Börsig, Wanderwart Reinhard Heizmann, die für den Lauftreff verantwortliche Ulrike Kremer, Wegewart Thorsten Reich, Öffentlichkeitsreferent Maik Barth, Hüttenverantwortlicher und Beisitzer Clemens Schilli, sowie Beisitzer Erich Dold.
Rosemarie Kramer übernimmt von Sigrun Willumat das Amt der Schriftführerin, für den bisherigen Seniorenwart Franz Hoferer ist künftig Eva-Maria Jilg aktiv. Wegewart Thorsten Reich wird kommissarisch von Franz Lehmann unterstützt. Als Ersatz für den scheidenden Beisitzer Walter Schneider konnte André Langner gewonnen werden, die Kassenprüfung übernimmt Hans Schmieder.
Die Führungsmannschaft will es sich zur Aufgabe machen, künftig wieder vermehrt Familien anzusprechen – beispielsweise per Papa-Kind-Wochenende mit Übernachtung auf der Kuhhornkopfhütte.
Eine Vielzahl geehrter »Langjährige« und zwei neue Ehrenmitglieder


Viele Hände waren es, die Vorsitzende Iris Bruder auf der jüngsten Generalversammlung des Wander- und Freizeitvereins Unterharmersbach (WuF) schüttelte – und viele Urkunden samt Weinflasche oder Pralinen, die sie gemeinsam mit Co-Vorstand Raimund Harter verteilte.
Denn derart zu würdigen galt es zum einen Mitglieder, die dem Verein nun schon lange, sehr lange oder gar sehr sehr lange die Treue halten. So sind seit erstaunlichen sechs Jahrzehnten Monika und Robert Deusch mit von der Partie, ebenso wie Edith Faist, Josef Huber und Maria Kopp-Ostrowski.
Einem halben Jahrhundert gehören Wendelin Schwarz sowie Klemens Weisser dem Verein an. Auf stolze vierzig Jahre bringen es Erich und Gerlinde Dold, Barbara und Rainer Lehmann, Jürgen und Lilo Oestreich, Monika Rosenfelder, Hildegard und Klaus Steinborn.
Ein Vierteljahrhundert auf ihrem wanderlustigen »Vereinsbuckel« haben Luitgard Breig, Rita Becker, Brigitte und Hermann-Josef Lewentz, Christa-Maria und Peter-Caspar Rasche, Lorenz und Maren Völmecke.
Zum anderen wurden Verwaltungsmitglieder für ihre langjährigen Verdienste mit einem Präsent geehrt. So kam es, dass Beisitzer Erich Dold zum zweiten Mal die Hand geschüttelt wurde. Ebenfalls seit zwanzig oder mehr Jahren engagieren sich Walter Schneider (lange Zeit Wegewart, dann Beisitzer) sowie Sigrun Willumat für den Verein. Beide wurden aus ihrem Amt nun auf eigenen Wunsch hin verabschiedet.
Sigrun Willumat, die seit 1999 als Schriftführerin agierte, wurde zum Dank für ihre außergewöhnlichen Verdienste einstimmig zum Ehrenmitglied ernannt.
Gleiches widerfuhr Clemens Schilli, nachdem Vorsitzende Iris Bruder in der Versammlung einen entsprechenden Antrag gestellt hatte und diesem gleichfalls einstimmig stattgegeben wurde. »Ich? Wieso ich?«, fragte der aus seiner persönlichen Sicht heraus offenbar gänzlich unerwartet zu Ehren Gekommene. Und erhielt die Begründung prompt geliefert: Von 2004 bis 2016 hatte Clemens Schilli sich als zweiter Vorstand in die Vereinsarbeit eingebracht, fungiert seither als Beisitzer und seit 2005 zudem als Hüttenverantwortlicher. »Er ist immer da, wenn irgendwas ist«, unterstrich Iris Bruder. Der so Bedankte jedoch winkte ab, mit einem lapidaren »ach was.«
Ausführliche Lobesworte richtete Iris Bruder auch an den aus gesundheitlichen Gründen nicht anwesenden Franz Hoferer. Der vielfach engagierte Ehrenamtler gibt sein Amt als Seniorenwart gesundheitsbedingt ebenso ab wie den Hüttendienst. Letzteren hat er eine Dekade lang mit Hingabe versehen und gleichzeitig stets für die zuverlässige Bestückung mit Getränken gesorgt.