Der ungewöhnlich starke Verkehr auf der L94 Richtung Kilwigelände am Sonntagmorgen ließ das Herz von Ortsvorsteher Ludwig Schütze jubeln. Händler und Gäste hatten sich auf den Weg gemacht, das Fest konnte beginnen.
Das Cafe »Ochsenmühle« in der Ortsmitte war auch bereits besetzt von Händlern, die aus ganz Baden-Württemberg gekommen waren. Sie wollten nach langer Anfahrt und Standaufbau ein richtig kräftiges Frühstück und das bekamen sie auch. Die ersten Sonnenstrahlen lockten hinaus ins Grüne und kurz nach 8 Uhr waren schon die ersten Besucher auf dem Kilwiplatz unterwegs. Ab 9 Uhr lief das Kinderkarussell der Firma Hahn bis zum Ende der Kilwi-Light um 17 Uhr den Tag ohne die kleinste Pause ununterbrochen. Ortsvorsteher Ludwig Schütze freute sich: »Wenn ich jetzt die vielen strahlenden Kinderaugen sehe, kann ich nur sagen, unsere Mühen und Anstrengungen haben sich gelohnt. Das allein wäre schon ein Grund es wieder zu machen.« Und mit einem Blick zum Himmel – »Petrus muss ein Hambacher sein.«
Ab 10 Uhr waren die Parkplätze belegt
Inzwischen füllten sich die Straßen zu den Ständen mit Besuchern. Besonders die Stände mit Spielzeug waren umringt. Oft begrüßten sich die Händler und Besucher wie alte Bekannte: »Endlich läuft wieder was. Schön hier sein zu dürfen.« Erst mal schauen auf dem Markt, was es gibt und dann kaufen, hieß auch diesmal die alte Regel der markterfahrenen Kunden. Um 10 Uhr wurde es dann eng: Es gab keine Parkplätze mehr, selbst der Parkplatz am Penny-Markt war total besetzt. Das gleiche Spiel wie die Jahre früher. Ludwig Schütze: »Das müssen wir das nächste Mal besser in den Griff bekommen.«
Auf dem Schulhof machten sich die Mitglieder des Musikvereins Unterharmersbach für das Frühschoppenkonzert bereit. Schon nach den ersten Tönen füllte sich der Schulhof mit den großen schattigen Bäumen. Dirigent Stefan Polap zeigte sich wie all die vielen Jahre früher auf der Hambacher Kilwi in Hochform. Das Publikum klatschte begeistert mit. Der 1. Vorsitzende des Musikvereins, Christian Vollmer, konnte in seiner Begrüßungsrede mit einem Lächeln feststellen: »In diesem Jahr haben wir in Unterharmersbach auf jeden Fall die schönste und größte Kilwi – weil wir im Tal die Einzigen sind, die Kilwi machen.« Die Bewirtung mit Getränken auf dem Schulhof hatte die Guggenmusik Unterharmersbach übernommen. Da einige der Helfer wohl noch nicht ausgeschlafen hatten, griff Vorstandsmitglied und Ortschaftsrat Johannes Müller auf eigene Reserven zurück. Seine Familie mit Frau und Kindern meisterten den Ansturm mühelos.
Lob für den Mut, das Volksfest zu veranstalten
In der Mittagszeit ließ der Ansturm der Besucher etwas nach, wahrscheinlich auch deshalb, weil die echten Kilwibesucher morgens als die ersten auf den Markt gehen, wenn das Warenangebot noch vollständig vorhanden ist. Um die 60 Händler waren gekommen, darunter auch aus der Zeller Oberstadt einer der treusten Händler Willi Kneissler, der mit seiner Frau immer auf dem Markt im Hambe ist und viele Stammkunden hat. Auch er hat großes Lob parat: »Alle Achtung für den Mut und den Einsatz, dieses Volksfest wieder zu veranstalten.«
Nachmittags rückte der Parkplatz am Clubheim mehr und mehr in den Mittelpunkt. Die bewährte Kilwizelt-Mannschaft unter Norbert Laifer und Florian Jilg hatte hier einen schönen Platz mit Biergartenatmosphäre hergerichtet. Hier traf man sich und feierte mit. Im Clubhaus hatte Clubhauswirtin Evelyn mit ihrem Mann eine kleine, aber feine Speisekarte vorbereitet, die gerne angenommen wurde und das Wasser im Mund zusammenlaufen ließ. Dazu bot die Hambacher Fest-und Kultband – weil sie auf keinem Fest fehlt und für Kultur sorgt – Es rennt di Sau de garde na – unter der Leitung von Patrick Friedmann für Volksfeststimmung.
Ordnerteam achtete auf Einhaltung der Regeln
Gegen 17 Uhr hieß es von der Kilwi light Abschied zu nehmen. Ortsvorsteher Schütze zeigte sich sehr zufrieden: »Mehrere tausend Besucher sind gekommen, die alle voll des Lobes waren. Ein besonderes Lob gilt auch unserem Ordnerteam, das streng und mit Umsicht darauf achtete, dass die Corona-Regeln ohne Wenn und Aber eingehalten wurden. Alle trugen sich ohne Murren in die Kontaktlisten ein. Auch die Abstände wurden eingehalten. Daher gab es auch vor dem Wurststand den ganzen Tag lange Schlangen.« Auch die Händler äußerten sich positiv: »Endlich beginnt für uns wieder Leben. Wir waren wieder auf einem Markt, wir haben wieder verkauft – auch wenn es wegen Einschränkungen weniger war als sonst.«