Viele Glückwünsche gehen an Hans-Jürgen Friedmann, der in seinem Zuhause im idyllischen Ortsteil Grün am Sonntag, 9. Mai 2021, seinen 75. Geburtstag feiert.
Bis vor einem Jahr war er noch unterwegs zu den Kunden in ganz Deutschland und vor allem in der Schweiz. Inzwischen hat sich der Seniorchef von Friedmann Großküchen an das Leben im Ruhestand gewöhnt. Er genießt mit Ehefrau Inge sein Zuhause in herrlicher Landschaft und bei seinen geliebten Pferden auf ihrem Gestüt Lunzenhof. Jeden Morgen führt ihn der erste Weg zu dem zweimaligen Weltchampion „Al Lahab“, der schon auf ihn wartet und wiehernd begrüßt.
Vom Elektro-Lehrling zum Unternehmer
Hans-Jürgen Friedmann zählt zu den herausragenden Persönlichkeiten im Tal. Seine Karriere liest sich wie ein Märchen. Elektro-Lehrling in der Hukla, Geselle in der Zeller Keramik, Wechsel zu einer Offenburger Großküchenfirma als Monteur. Hier zeigt sich ein neues Talent. Wenn Hans-Jürgen Friedmann zu den Kunden auf Montage oder als Fußballspieler auf einen Sportplatz im Kinzigtal fährt, packt er sein Auto voll mit Convectomaten (Heißluftgeräte), die damals gerade auf den Markt kamen. Er zeigt sich als perfekter Verkäufer und verkauft im ersten Jahr 70 Geräte. Sein Chef erkennt die großen Talente und macht seinem Monteur zu seinem Prokuristen. Doch als Meiko auf ihn aufmerksam geworden ist und ihm die Werksvertretung für Deutschland angeboten hat, ist er nicht mehr aufzuhalten. Er sagt zu.
1975 räumt er in seinem Haus auf dem Grün das Wohnzimmer aus und eröffnet darin als Ausstellungsraum zusammen mit seiner Frau die Firma Friedmann Großküchentechnik. Schnell werden die Räume viel zu klein und die Eheleute bauen in Biberach ein neues Verwaltungs-, Ausstellungs- und Produktionsgebäude. Sein Mitarbeiterstamm erhöht sich in kurzer Zeit von drei auf über 50. Inzwischen zählt Großküchen Friedmann europaweit zu den gefragtesten Großküchenherstellern.
Gestüt Lunzenhof aufgebaut
1995 schütten seine vielen Schutzengel, die ihn begleiteten, wenn er mit seinem Audi quattro unterwegs war, erneut ihr Füllhorn über Hans-Jürgen Friedmann mit einer einmaligen Glückschance aus. Er kann den Lunzenhof, den seine Eltern einst veräußert hatten, wieder zurückkaufen. Er tut’s ohne eine Sekunde zu zögern und seine Frau Inge steht voll dahinter. Beide beschließen, das 20 Hektar große Gelände sinnvoll zu nutzen und beginnen mit dem Aufbau eines Gestüts, das heute Weltruhm hat. In Israel erwerben sie – erneut eine einmalige Glückschance – ein Fohlen mit außergewöhnlicher Schönheit und dem Namen „Al Lahab“. Spätestens seit das Jahrhundertpferd zweimal im Wettkampf gegen härteste Konkurrenz jeweils einstimmig zum Weltchampion gekürt wurde, kennt jeder in der arabischen Welt Al Lahab und das Gestüt Lunzenhof, in Zell-Unterharmersbach. Hans-Jürgen und Inge Friedmann sind nun mit ihm unterwegs zu allen großen Turnieren der Welt und immer erobert Al Lahab die Herzen der begeisterten Zuschauer und gewinnt. Hans-Jürgen Friedmann: „Al Lahab hat uns die ganze Welt gezeigt und uns Glück und Freude geschenkt.“
Ehrenringträger der Stadt Zell
Trotz seiner Kontakte in alle Welt und seiner knappen Zeit ließ sich Hans-Jürgen Friedmann für den Ortschaftsrat Unterharmersbach und den Stadtrat Zell am Harmersbach aufstellen. Er wurde mit hoher Stimmenzahl gewählt und leistete 25 Jahre im Ortschaftsrat und zehn Jahre im Stadtrat hervorragende Arbeit. Seine Heimat lag ihm am Herzen. Und sein Wort galt etwas. Selbst, als er lange Monate zwischen Hoffen und Bangen schwer erkrankt war, galten seine Gedanken dem Wohl der Stadt und des Ortes. Obwohl es ihm richtig schlecht ging, besuchte er die Ratssitzungen und bereicherte sie mit seinen Beiträgen. Als auf der Tagesordnung im Ortschaftsrat einmal ein ganz wichtiges Thema auf der Tagesordnung stand, bei dem es auf jede Stimme ankam „Neubau einer Arztpraxis im Unterharmersbach,“, war er in St. Moritz auf der Baustelle und kam fast nicht weg. Doch mit zwei Strafmandaten auf der Schweizer Autobahn und einem Strafzettel in Deutschland – alle wegen erhöhter Geschwindigkeit – schaffte er es gerade noch rechtzeitig zum Sitzungsbeginn. Die Verleihung des Ehrenrings der Stadt Zell war für ihn die höchste Ehre mit „der ich nicht im Traum gerechnet habe.“
So kann Hans-Jürgen Friedmann mit Stolz auf seine Erfolge und sein Wirken zurückschauen. Jetzt kümmert er sich um seine vier Enkelkinder und freut sich, wenn sie ihn so richtig auf Trab halten. Aus dem Betrieb hat er sich total zurückgezogen: „Ich habe in meinem Sohn Sebastian einen hervorragenden Nachfolger, dessen Arbeit sogar mit der Aufnahme unter die Top 100 Betriebe in Deutschland gewürdigt wurde. Ich bin sehr stolz auf ihn und natürlich auch auf meine Tochter Esther.“ Sie führt zusammen mit ihrem Mann ein bekanntes Gestüt in der bayrischen Oberpfalz.
Auch sie kommt mit ihrer Familie zum großen Festtag auf dem Lunzenhof und wird ihren Vater ganz herzlich drücken und gratulieren. Und weitere Wünsche, gibt es die noch, Herr Friedmann? „Ja“ antwortete er: „Ich warte sehnsüchtig darauf, dass bald das Glöcklein unserer Hofkapelle zur Einweihung erklingt.“