Wie die Zeller Wallfahrtskirche »Maria zu den Ketten« zu dieser Ladestation kam, ist eine besondere Geschichte, die 1975 begann.
Kapuzinerbruder Karl, der den Menschen im Tal als Guardian des Zeller Klosters und auch als Marathonläufer in guter Erinnerung ist, war damals 1975 Internatsleiter des Internats und des Gymnasiums der Kapuziner in Bocholt mit 1000 Schülern. Bei ihm meldeten die spanischen Eltern ihren Sohn Rafael an. Beide verstanden sich gut und Rafael gefiel es bestens. 1980 wurden Schule und Internat wegen Personalmangels der Kapuziner geschlossen und die Wege trennten sich.
Zwanzig Jahre später trafen sich beide wieder bei einem Schülertreffen. Der gute Kontakt war gleich wieder da. Rafael de Mestre war IT-Konsultant und Berater großer Konzerne und hatte eine international tätige Beratungsfirma, bei der es keinen Chef gab, sondern alle gleichberechtigt waren.
Der Kontakt blieb und in einem der Telefongespräche verriet de Mestre, dass er gegen ein französisches Team mit seinem Tesla Model S (in 2,1 sec auf 100 km/h, 322 km Höchstgeschwindigkeit) wie Jules Verne in 80 Tagen auf Weltreise sei. Bruder Karl verfolgte im Internet das Rennen und als er eines Tages die Überschrift las »Totalcrash am Chiemsee« erschrak er zu Tode. Rafael war auf ein Stauende gefahren und das Auto war nicht mehr fahrfähig. Doch mit einem extra eingeflogenen Tesla-Team und den zahlreichen Stoßgebeten von Bruder Karl gelang die Reparatur und mit 300 km Vorsprung wurde Le Mestre doch noch Erster und Weltmeister.
Zum Empfang in Straßburg war Bruder Karl eingeladen. Nach der Feier fuhren Bruder Karl mit Le Mestre im Roadster vorneweg und den anderen Teilnehmern nach Zell. Als Dankeschön für seine
vielen Stoßgebete erhielt Bruder Karl von seinem einstigen Schüler eine Ladestation spendiert. Bruder Karl segnete die 10 Tesla-Fahrzeuge und ihre Fahrer. Und gemeinsam erklang zum Abschluss aus kräftigen Männerkehlen mit der Bitte um Schutz und Schirm »Maria breit den Mantel aus.« Bestimmt hat sie das auch getan, als Rafael de Mestre am 15. Juli letzten Jahres bei einem schweren Unfall mit Totalschaden die Leitplanke durchbrach – und doch nur leicht verletzt war.