Gerlinde und Erich Dold können morgen ihre goldene Hochzeit feiern. Das Jubelpaar erfreut sich guter Gesundheit und ist körperlich und geistig bestens auf der Höhe.
Am morgigen Samstag, 10. Oktober 2020, findet unter der Leitung von Gemeindereferentin Judith Müller der Fest- und Dankgottesdienst in der Zeller Stadtkirche statt. Eigentlich hätte die Goldhochzeit schon am 11. April stattfinden sollen, doch die Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Krankheit ließen damals einen öffentlichen Dank- und Segensgottesdienst nicht zu. Doch morgen wird nun wird das große Fest der Liebe mit der Familie und Freunde gefeiert.
Gerlinde Dold, geborene Fritsch, ist eine echte Unterharmersbacherin. Sie stammt vom Muserjörgenhof im Hinterharmersbachtal. Als junges Mädchen half sich nach der Schulzeit öfters ihrer Gedda Elisabeth, die in Gremmelsbach das weit bekannte Gasthaus »Rössle« führte. Beim weißen Sonntag 1965, war auch Gerlinde wieder bei ihrer Gedda im »Rössle« um den weißen Sonntag ihres Cousins mitzufeiern. Von da an hatte Amor seine Hände im Spiel. Gerlinde lernte einen netten jungen Mann kennen, der am Stammtisch saß, sie anstrahlte und auch ihr gut gefiel. Sein Name war Erich Dold, ein einheimischer Gremmelsbacher, und er wurde die große Liebe. Die Zuneigung der beiden zueinander wuchs und der Weg zwischen Unterharmersbach und Gremmelsbach wurde immer kürzer und die Liebe immer größer.
1968 bewarb sich Erich Dold als gelernter Werkzeugmacher um eine Stelle bei der damaligen Firma Holzer in Unterharmersbach. Er wurde sofort eingestellt und schon am kommenden Montag war sein erster Arbeitstag. Sein hohes Können und seine großen Fähigkeiten im Umgang mit den Lehrlingen blieben auch seinen Vorgesetzten nicht verborgen. Ihm wurde das wichtige Amt des Lehrlingsausbilders übertragen, ein Amt, dass er bis zum Ausscheiden in den Ruhestand innehatte. Noch heute sind die Lehrlinge von damals ihrem Ausbilder eng verbunden und dankbar.
1968 konnte das Brautpaar von der Gemeinde Unterharmersbach in der Gräbenreute einen Bauplatz erwerben mit herrlicher Aussicht über die Wiesen und Schwarzwaldberge bis hinauf zum Brandenkopf. 1969 wurde das neue Eigenheim fertiggestellt und 1970 durch das Brautpaar bezogen. Wie damals in vielen Familien üblich wurden bei der Hausplanung auch Fremdenzimmer für Feriengäste vorgesehen. Das neue Haus war ein Schmuckstück und erhielt nach der Hausherrin den Namen Haus Gerlinde. Der Oberpostdirektor Wanke, der nebenan wohnte, war der Pate und Ideengeber. Die Zimmer waren immer belegt. Viele, viele zufriedene und begeisterte Gäste machten hier Ferien und lernten so das Harmersbachtal kennen. Heute ist das Haus Gerlinde in Unterharmersbach die einzige Fremdenpension und
der Gästestrom hat nie nachgelassen. Selbst in den Monaten, als Corona den Fremdenverkehr einschränkte, wurden von überall aus ganz Europa Zimmer im Haus Gerlinde gebucht. Manchmal Gäste aus 10 Ländern verbrachten hier gemeinsam und ohne sich abgesprochen zu haben, ihre Ferien und kamen auch schon gerne wieder.
Die Gastlichkeit und der Umgang mit den Gästen durch Gerlinde Dold waren der Grundstein für die hohe Belegung der Zimmer und auch Gatte Erich Dold trug seinen Teil bei. Seine frischen Weckle, die er jeden Morgen mit dem Fahrrad für die Gäste in der Ochsenmühle holt, werden jeden Morgen mit Sehnsucht erwartet. Neben diesen täglichen Pflichten zählt Erich Dold seit über 40 Jahren als hervorragender 1. Bass zu den großen Stützen des Männergesangvereins. Er fehlt in keiner Probe und bei keinem Auftritt und ist als Sänger bei allen hochbeliebt.
Auch Gerlinde Dold zählt zu den großen Unterstützern und Persönlichkeiten des Unterharmersbacher Vereinslebens. Seit Anfang der 90er Jahre, als der abgebrannte Fürstenberger Hof mit großen Heimatfest eingeweiht wurde, stand sie an der Seite der unvergessenen Frida Schätzle an der Spitze des damaligen Hausfrauenbundes und der heutigen Vereinigung »Frauen aktiv«. Viele erinnern sich noch an das damalige Sonntagessen auf der Festwiese des Fürstenberger Hofs mit Rindfleisch, Meerrettich und roter Beete und Johannesbeeren. Für noch etwas ist Gerlinde Dold berühmt: Ihre selbstgemachten Striebele, die sie zusammen mit ihren Mitgliedern zubereitete, waren Jahr für Jahr einer der ganz großen Kilwischlager.
Kräftig mitfeiern werden am Samstag beim Festmahl in der »Sonne« auch ihre Kinder Nathalie und Dietmar und drei Enkel, um Papa und Mama, beide zugleich »heißgeliebte« Oma und Opa kräftig zu gratulieren.





