Mit einer rauschenen Party starteten die Eckwaldhexen am Samstagabend in die neue Fasendsaison. Sieben Programmpunkte bot der diesjährige Hexenball. Neben drei Tanzformationen dominierten die vier Guggenmusiken das närrische Spektakel – wenn da nicht das absolute Highlight gewesen wäre: Das Männerballett aus dem Hombe.













Mit einem imposanten Brauchtumstanz beeindruckten die Falken-Hexen aus Schramberg das Publikum und entführten in die Zeit des tiefen Mittelalters, als Inquisition und Hexenverfolgung an der Tagesordnung waren. Den perfekten Kontrast zu diesem traditionellen Hexentanz bot das Damenballett der Wierer Frösch aus Offenburg-Weier. Mit ihrem modernen Showtanz war diese große Truppe eine wahre Augenweide und lieferte einen starken Auftritt ab.
Guggenmusiken begeisterten das Narrenvolk
Ein wahrhaftig musikalisches Feuerwerk brannten die Guggenmusiken ab. Den Auftakt gestalteten die Thurgau Wängscht aus Haslach bei Oberkirch. Mit ihrem bunten Haufen vom Superheld bis zum verrückten Cheerleader sorgten sie für mächtig viel Bewegung auf der Bühne und in der Halle.
Die weiteste Anreise hatte die Schweizer Guggemusik »Ambassadonner« aus Solothurn. Im quietschbunten Entenkostüm boten sie nicht nur optisch sondern auch mit ihrem markanten Sound einen imposanten Eindruck und ließen die Halle beben.
Unterentersbach eingemeinden?
Spätestens mit dem Auftritt der Mändigs-Musiker aus dem benachbarten Unterentersbach kannte das Narrenvolk kein Halten mehr. Ausgelassen wurde auf den Tischen und Bänken mitgeschunkelt und gefeiert. Mit einem einprägsamen Medley aus bekannten und eingängigen Musikhits, umgesetzt mit ihrem imposanten Gugge-Style trafen sie den Nerv des Publikums. Und als dann auch noch die »Schwarzwald-Marie« ertönte, hielt es Manfred Schwarz, Eckwaldhexen-Chef und Moderator des Hexenballs, nicht mehr hinter der Bühne aus. Ausgelassen sang und schunkelte er inmitten der Mändigs Musiker mit. Mit überschwänglichen Worten dankte er für diesen begeisternden Auftritt. »Wenn Zell nicht dazwischen liegen würde, müssten wir Euch glatt eingemeinden – so gut seid Ihr« unterbreitete er ein »unmoralisches« Angebot. »Eingemeindung? Das müssen wir in Ruhe bei einem Glas hinter der Bühne ausdiskutieren« erwiderte Mändigs-Musiker-Boss Tobias Schätzle verschmitzt. Ob diese »Geheimverhandlungen« zu einem Abschluss gekommen sind, ließ sich am Abend nicht mehr in Erfahrung bringen.
Nach diesem starken Auftritt war der Boden für die heimischen Eckwaldpuper bestens bestellt. Mit ihrer seit vielen Jahren bewährten Erfahrung nahmen sie die ausgelassene Stimmung mit und heizten dem närrischen Partyvolk noch einmal richtig ein. Dominante Rhythmuswechsel zogen sich durch das gesamte Repertoire und setzten immer wieder markante Höhepunkte – so dass die Schwarzwaldhalle punktgenau zum Klassiker »die ganze Halle hüpft« von einem gewaltigen Beben erfasst wurde, das man auch in der benachbarten Fasendshochburg Zell noch gepürt haben dürfte.
»Mädels nach vorne«
Der krönende Abschluss dieses närrischen Spektakels blieb aber dem Männerballett der Eckwaldhexen vorbehalten. Zum Titel »Top Gun« stolzierten sie stilecht in Overall und cooler Sonnenbrille auf die Bühne. Mit einer »eingesprungenen Flugeinlage« sowie dem obligatorischen Boxenstopp mit Erfrischungsgetränk – stilecht serviert von einer »rattenscharfen« Stewardess setzten sie humorvolle Highlights. Diese verrückte Kombination aus ausgefeilter Choreografie und gestählten Bodies eroberte die Herzen der Damen im Sturm. »Die schärfsten Männer Deutschlands kommen halt doch aus dem Hombe« stellte Manfred Schwarz zufrieden fest.
Im Anschluss an das närrische Programm spielte »DJ Steffen Stern« auf, der auch während der Pausen immer wieder die Stimmung hoch hielt und zu einem Tänzchen animierte. Im Hexensaal wurde so noch ausgelassen und fröhlich bis in die frühen Morgenstunden gefeiert und die heiße Phase der Fasend 2018 eingeläutet. Weiter geht es für die Eckwaldhexen schon am 20. Januar mit dem Besuch beim Hexenball in Schweighausen. Im Anschluss stehen noch einige Hallenabende und Umzüge an. Unter anderem der Jubiläumsumzug in Nordrach am 28. Januar. Weitere Highlights sind dann die Fasendsumzüge in Biberach und Zell, bevor dann am Dienstag, 13. Februar, mit der Hexenverbrennung der Fasendausklang zelebriert wird.
Doch auch außerhalb der närrischen Jahreszeit sind die Eckwaldhexen aktiv. So richten sie am Samstag, 28. April, in der Schwarzwaldhalle Unterharmersbach die Kult-Rock-Disco Cleopha aus und freuen sich auf viele Besucher.