Viele Glückwünsche gelten Studiendirektor i.R. Heinz Scherzinger, der am morgigen Samstag bei guter Gesundheit und geistig topfit seinen 80. Geburtstag feiern kann.
Der Jubilar zählt zu den profiliertesten Bürgern der Stadt Zell. Über Jahrzehnte hinweg hat er im öffentlichen Leben der Stadt viele Ehrenämter begleitet und gerade in den Bereichen Kultur, Geschichte, Sport Außerordentliches geleistet. Auch mit 80 Jahren hat er seine Hände längst noch nicht in den Schoß gelegt. Als kompetenter Leiter des Storchenturmmuseums und begehrter Stadtführer stellt er sich mit seinem immensen Wissen tagtäglich in den Dienst für seine Vaterstadt.
Auch sonst ist er aktiv, mit viel Liebe und Können pflegt er seinen großen Garten und den Wintergarten, geht nach wie vor gerne auf Reisen, früher mit seiner Frau, heute mit Partnerin Elfriede. Er ist immer noch ein glänzender Unterhalter, der mit Humor und Mutterwitz ganze Gesellschaften in seinen Bann ziehen kann. Als exzellenter Weinkenner und Feinschmecker genießt er gerne ein gutes Essen und passenden Wein, er liebt das Theater und schöne Konzerte.
Heinz Scherzinger wurde in der Nordracher Straße als Sohn von Maria und Max Scherzinger geboren. Von 1943 bis 1951 besuchte er die Zeller Volksschule, danach wechselte er zur sechsjährigen Wirtschaftsschule Offenburg, wo er 1957 sein Abitur mit Preis und Auszeichnung absolvierte. Nach einem Praktikumsjahr bei der Sparkasse Zell begann er 1958 an der Wirtschaftsuniversität Mannheim ein Studium, das er 1963 mit Preis und Bravour als Diplomhandelslehrer abschloss.
Nach der Referendarszeit in Oberkirch und Stuttgart begann an den kaufmännischen Schulen in Lahr seine berufliche Laufbahn. Innerhalb von wenigen Jahren wurde er auf Grund seines besonderen Einsatzes, seines Wissen und der pädagogischen Fähigkeiten Studienrat und Oberstudienrat. 1972 wurde er zum Studiendirektor ernannt – damals als Jüngster im Bereich des Oberschulamtes Südbaden. Als Lehrer ist er noch heute bei vielen Schülern unvergessen. Er unterrichtete viele Bankfachklassen und führte sie zum Abschluss. Im Wirtschaftsgang der Oberstufe bereitete er viele Abiturienten, die ihm heute noch dankbar sind, in den Leistungskursen BWL und VWL auf die Abiturprüfung vor. Durch seine hohe Qualifikation und großes Wissen wurde er von renommierten Verlagen zum Lehrbuchautor berufen. 30 Jahre war er bei der IHK engagiertes und hochgeachtetes Mitglied in den Kommissionen Prüfungsauswahl und Prüfungsaufgabenstellung. Viele Bankkaufleute absolvierten bei ihm die Abschlussprüfung und denken heute gerne an ihn zurück. 1997 trat er in den wohlverdienten Ruhestand.
Auch in seiner Heimatstadt Zell stellte er sich mit vorbildlichem Engagement und vielen Ehrenämtern in den Dienst seiner Mitbürger, die ihn für drei Amtsperioden als Stadtrat und Ortschaftsrat von 1975 bis 1990 mit jeweils hohen Stimmenzahlen wählten und ihm ihr Vertrauen schenkten. Einstimmig wurde er von den Mitgliedern zum Vorsitzenden der CDU Unterharmersbach gewählt, ein Amt, das er mit Fleiß, hohem persönlichen Einsatz führte und in dem er dazu beitrug, dass die Wunden der Gemeindereform zu verheilen begannen. Auch als er aus seinen politischen Ämtern ausgeschieden war, half er in der Gruppe der Altortschaftsräte bei vielen Einsätzen mit, den Ort zu verschönern und alte Kulturdenkmäler wieder ins Licht der Öffentlichkeit zu holen.
Schon von klein auf gehörte seine besondere Liebe dem Fußball. Er war einer der herausragenden Spieler der Zeller Meistermannschaft, die schließlich den Aufstieg in die erste Amateurliga schaffte. Allerdings war der Aufstieg ihm selbst nicht mehr vergönnt. Ein komplizierter Knöchelbruch beim wichtigen Auswärtsspiel in Baden-Oos bedeutete für den begnadeten Mittelfeldspieler das Aus seiner aktiven Fußballkarriere. Dennoch blieb er Fußball weiter verbunden als zweiter Vorsitzender des ZFV wie auch als erfolgreicher Jugendtrainer beim ZFV und FVU.
Schon immer der Geschichte und der Kultur seiner Heimatstadt tief verbunden, hat Heinz Scherzinger auch in diesen Bereichen über Jahrzehnte viel bewegt und wichtige Zeichen gesetzt. Als ausgezeichneter Stadtführer hat er über Jahrzehnte sein Städtle den Besuchern auch mit Humor und Charme nähergebracht. Tausende von Besuchern ließen sich bei den Krippenausstellungen im Fürstenberger Hof von ihm bei zahllosen Führungen tief beeindruckt in die wunderbare Welt der Weihnacht und der Krippen entführen. Seit vielen Jahren gehört er dem Vorstand des historischen Vereines Zell am Harmersbach und der Bildsteinpreiskommission an. Sein leidenschaftlicher Einsatz für seine Vaterstadt wurde 2009 besonders gewürdigt, als er zum Museumsleiter des historischen Storchenturmmuseums berufen wurde.
1962 heiratete Heinz Scherzinger seine Jugendliebe Gertrud Lehmann, die jüngste Tochter des damaligen Unterharmersbacher Bürgermeisters Peter Lehmann, mit der er 1971 an der Sonnenhalde ein Eigenheim errichtete. Beide waren sich in Zuneigung tief verbunden. Gemeinsame Interessen, Kultur und Geschichte, Garten, Musik, Wein und gutes Essen und vor allem Reisen nach Südeuropa und nach Frankreich bildeten das Fundament einer großen Liebe. Darum traf ihn der Schicksalsschlag umso schwerer, als er wenige Wochen nach der goldenen Hochzeit seine Frau 2012 nach schwerer, heimtückischer Krankheit zu Grabe tragen musste.
An seinem Geburtstag gratulieren dem rüstigen Jubilar seine drei Töchter und drei Enkelinnen. Sein ganzer Stolz sind seine Urenkel Emmi und Ben, die natürlich auch ihren Uropa an seinem Ehrentag hochleben lassen werden.