25 Jahre lang gehörte Hubert Gissler dem Ortschaftsrat an. Drei Mal hatte der Jubilar im Leben einen besonderen Schutzengel.
Voller Lebensfreude und bei guter Gesundheit kann Hubert Gissler auf ausgefüllte 80 Lebensjahre zurückblicken. Als selbstständiger Unternehmer und aktiver Vereinsmensch hat er viel bewegt und viel erlebt. 25 Jahre lang engagierte er sich als Mitglied im Ortschaftsrat für die Belange von Unterentersbach.
Am Dienstag konnte Hubert Gissler im Kreise seiner Familie und Freunde seinen 80. Geburtstag feiern. Weitere Gratulanten schauten in dieser Woche beim Jubilar vorbei. Allen voran war dies am Donnerstag Ortsvorsteher Christian Dumin, der auch die besten Wünsche von Bürgermeister Günter Pfundstein überbrachte.
Im Jahr 1984 wurde Hubert Gissler in den Ortschaftsrat von Unterentersbach gewählt, dem er bis zum Jahr 2009 angehört hat. Er war Mitglied in der Fraktion der Freien Wähler.
Von Biberach nach Unterentersbach
Hubert Gissler erblickte am 4. Februar 1945 in Biberach das Licht der Welt. Er ist mit einem Bruder aufgewachsen. Nach der Schulzeit erlernte er in der Werkstatt von Otto Herrmann den Beruf des Mechanikers.
Sein privates Glück fand er in Christel geb. Scherer aus Unterentersbach. Im Jahr 1968 schlossen sie in der St.-Blasius-Kirche den Bund der Ehe und wohnten dann zunächst im Elternhaus der Braut. Seither ist Hubert Gissler Unterentersbacher geworden.
Schon zwei Jahre nach der Hochzeit konnte das junge Paar in das neu erbaute Eigenheim in der Nussbaumstraße umziehen, wo bis heute der Mittelpunkt der Familie ist. Aus ihrer Ehe sind eine Tochter und ein Sohn hervorgegangen. Heute gehören auch drei Enkelkinder zur Familie.
Zwei Ausbildungen und Firmengründer
Beruflich ist Hubert Gissler konsequent und engagiert seinen Weg gegangen. Nach der Ausbildung wechselte er zu Metallfirmen nach Ortenberg und nach Haslach. Außerdem absolvierte er eine zweite Berufsausbildung als Industriekaufmann. Gut gerüstet wagte er im Jahr 1986 den Schritt in die Selbstständigkeit.
Zunächst befand sich die Metallbearbeitungsfirma in Unterharmersbach. „Die Geschäfte liefen sehr gut“, erinnert sich Hubert Gissler. Schon drei Jahre nach der Gründung begann er mit dem Neubau des Firmensitzes im Gewerbegebiet Steinenfeld. Am 1. April 1990 erfolgte der Umzug. 1995 wurde der Industriebetrieb um eine weitere Halle erweitert.
Hubert Gissler führte die Metallfirma als Einzelunternehmer. Im Zuge der Nachfolgereglung wurde daraus im Jahr 2010 die Gissler Precision, die zunächst in wirtschaftliche Turbulenzen geriet und Insolvenz anmelden musste. Aus der ursprünglichen Einzelfirma ist heute die Firma Precise Metal Production (PMP) geworden. Im Jahr 2017 hat Hubert Gissler seine verbliebenen Geschäftsanteile verkauft und ist damit komplett aus dem Unternehmen ausgeschieden.
Musik, Humor und Benzin im Blut
Neben Beruf und Familie war und ist der Jubilar ein aktiver Vereinsmensch. Er gehörte dem Turnverein und dem Musikverein Biberach an. Im Jahr 1970 wechselte er für zwei Jahre zum Musikverein Unterentersbach, wo er die erst zwei Jahre zuvor gegründete Blaskapelle als Schlagzeuger unterstützt hat. Als passives Mitglied ist er der Unterentersbacher Musik bis heute treu geblieben. Ehrenvorsitzender Konrad Pfaff überbrachte gestern die Glückwünsche des Musikvereins.
Auch die Narretei hat es dem Jubilar angetan. Zusammen mit Wilhelm Schmieder seien sie die letzten beiden verbliebenen Mitglieder der „Sufog“ – der „Selbständigen und freischaffenden Ortsverschönerungs-Gesellschaft“. Da in Biberach zu jener Zeit an der Fasent nicht so viel los war, sind beide miteinander 1959 der Narrenzunft Zell beigetreten und als Bändele durchs Städtle gezogen. In Unterentersbach war Hubert Gissler dann 24 Jahre lang Narrenrat und hat damit die Fasend aktiv unterstützt.
Seit über zehn Jahren geht Hubert Gissler als leidenschaftlicher Vespa-Fahrer mit dem Entersbacher Roller-Club auf Tour. Zu seinen Hobbys gehören auch ein alter Porsche-Schlepper und ein Unimog, die auch ganz praktisch bei der Arbeit in Feld und Flur eingesetzt werden können. „Mir wird es bis heute nicht langweilig“, berichte der vitale Achtziger.
Bei der Taufe wurde er in der Kirche vergessen
Überhaupt sei er froh und dankbar, dass er heute noch lebt und seinen 80. Geburtstag feiern konnte, erzählt der Jubilar eine seiner vielen Geschichten aus seinem Leben. Bereits an seiner Taufe im Jahr 1945, kurz vor Kriegsende, habe er einen großen Schutzengel gehabt. Gerade während der Feier gab es einen Fliegeralarm und alle rannten in den nahen Luftschutzkeller. Dort angekommen habe man bemerkt, dass der Täufling in seiner Wiege in der St.-Blasius-Kirche vergessen blieb. Die Häuser lagen in Schutt und Asche. Das Gotteshaus wurde von den Fliegerbomben zum Glück nicht getroffen. Täufling Hubert hat überlebt.
Den kompletten Bericht finden Sie in der Print-Ausgabe der Schwarzwälder-Post.





