Die großen Regenmengen erschweren die Tiefbauarbeiten. Die Arbeiten gehen planmäßig voran. Aus dem Ortschaftsrat Unterentersbach.
Am Mittwochabend konnte Ortsvorsteher Christian Dumin viele Bürger zur öffentlichen Ortschaftsrat-Sitzung begrüßen. Das Thema „Sanierung der Dorfstraße“ interessierte die Räte und Bürger gleichermaßen.
In der Bürgerfrageviertelstunde meldete sich Reinhard Berger zu Wort. Er kritisierte die Baumfällungen entlang des Dorfbachs im Zuge der Sanierungsmaßnahmen. Sie wurden nicht so vorgenommen, wie es im Baumgutachten empfohlen wurde, stellte er missbilligend fest. „Das Gutachten war doch teuer, und dann wird nicht danach gehandelt“, sagte Berger. Zwei Bäume wurden gefällt, andere durch den Saugbagger beschädigt, hat er beobachtet. „In meinem Auge ist da einiges schiefgelaufen“, erklärte er abschließend. Ortsvorsteher Dumin bestätigte die Einschätzung von Reinhard Berger und verwies auf die Tagesordnung, die dieses Thema später behandeln wird.
Bericht Überlandwerk Mittelbaden
Thomas Rauber vom Überlandwerk Mittelbaden stellte die letzten Planungen zur Verlegung der Leitungstrassen auf der Gemarkung Unterentersbach in der Sitzung vor.
Auf einer Karte auf großer Leinwand zeigte Rauber den Standort der neuen Trafostation in Stöcken (Bereich „Obere Breite“) mit vorgesehener Anbindung an die Dorfstraße. Das Überlandwerk konnte sich mit einem privaten Grundstückseigentümer einigen, so dass dieser Standort realisiert werden kann. Die ersten Hausanschlüsse sind schon installiert, berichtete Rauber.
Bei der Baumaßnahme in der Dorfstraße konnten im Bereich zwischen der unteren Brücke und der oberen Brücke (vor Schwarz-Weber) die Hausanschlüsse verlegt werden. Später können die Freileitungen abgebaut werden.
Die Trafostation im Bereich Biereckstraße konnte vor kurzem aufgestellt werden, berichtete Rauber. Verkabelt werden sollen die Nussbaumstraße, Biereckstraße und Untere Hillig mit Anbindung zur Dorfstraße; auch hier kommen die Freileitungen weg.
Auf Nachfrage erklärte Rauber zur Wirtschaftlichkeit von Freilandleitungen im Vergleich zu Erdverkabelungen: „Freilandleitungen sind störungsanfällig und müssen alle fünf Jahre kontrolliert werden. Bei Bedarf müssen Masten ausgetauscht werden.“ Die Bundesnetzagentur macht die Vorgabe, Freilandleitungen abzubauen. Das Netz muss leistungsfähiger werden für die Zukunft, nannte er einen weiteren wichtigen Aspekt. Ortschaftsrat Hannes Grafmüller erklärte: „Es ist ein Gewinn für Unterentersbach, wenn die Dachständer wegkommen.“
Ausführlich ging Rauber auf weitere Nachfragen der Ortschaftsräte zu noch vorhandenen Strommasten im Ort ein.
Aktueller Status Baufortschritt Dorfstraße
Matthias Fritsch von der Isenmann Ingenieure GmbH berichtete über den aktuellen Stand der Baumaßnahmen. Fritsch sagte: „Die Baustelle läuft, wir sind zufrieden. Die Hälfte der Dorfstraße ist geschafft, wir haben keinen Zeitverzug.“ Auch zur Kommunikation mit den Anwohnern äußerte er sich positiv.
Die öffentliche Wasserversorgung bis Haus Nr. 20 ist verlegt und der Betrieb läuft schon. Der Anschlusspunkt an die Zeller Straße wurde geschaffen. Auch die privaten Wasseranschlüsse bis zum Haus Nr. 20 sind erledigt. Es wurden zwei Festplatzanschlüsse verlegt: Beim Niko- lausbrunnen und gegenüber dem Anwesen Reber. Die Kabel der Firmen E-Werk, UGG und Telekom sind verlegt bis zum Anwesen 20 (Schultheiß). Um die Kirche herum wurden Kabel verlegt und der Kirchplatz wird jetzt fertiggestellt. Die Gräben sind großenteils schon verschlossen. Aktuell läuft der Straßenbau, gestern und heute sind die Bordsteine gesetzt worden. Das Höhenniveau der Steine ist wie vorher auch, informierte Fritsch.
Ungeplante Erschwernisse
„Der viele Regen hat unsere Baugruben ständig mit Wasser gefüllt und wir konnten nur mit Dauerpumpen arbeiten“, bedauerte Fritsch. Der Dauerregen hat auch den Dorfbach gut gefüllt und ein Graben musste 30 cm tiefer gelegt werden, da Verbindungen zum Dorfbach bestehen. Die Erschließung von zwei eventuellen Bauplätzen auf private Kosten kamen außerplanmäßig dazu. Unabhängig von den Baumaßnahmen ist eine Steinwand an der Bachböschung abgebrochen. Dieser Bereich wurde wieder hergestellt. „Dennoch haben wir keinen Zeitverzug bei den Arbeiten und sind zur Hälfte fertig“, stellte Fritsch zufrieden fest. Die ausführende Firma Knäble ist im Insolvenzverfahren; aber die Bauarbeiten laufen wie geplant und auch das Material wird geliefert.
Wie geht es weiter?
Die Bordsteine sind gesetzt; dann wird die Bestandspflanzung von den Häusern fertiggestellt und der Rohrgraben auf der Bachseite verfüllt, damit die Böschung am Bach fertig wird, erklärte Fritsch. Anfang Juni werden die Asphaltarbeiten ausgeführt und dann ist der Pflasterstreifen dran. Danach erfolgt der zweite Bauabschnitt vom Anwesen Schultheiss bis zum Anwesen Gutmann in einem Rutsch durchgehend.
Entsorgung Erdaushub
Der Erdaushub ist mit Schadstoffen belastet und muss aufwändig entsorgt werden. Der Rohrgrabenaushub für die Wasserversorgung weist die erwarteten Belastungswerte auf, die Entsorgung kostet 170.000 Euro brutto. Die Werte für den Aushub bei der Straße liegen noch nicht vor, hier sind 300.000 Euro für die Entsorgung eingeplant. Die Kosten sind im Planungsrahmen drin, sagte Fritsch.
Abschließend zeigte er etliche Bilder von den Baumaßnahmen und erläuterte sie den interessierten Zuhörern.
Stellungnahme Ortsvorsteher Dumin
„Ich finde es super, wie alles läuft. Mit dem Planungsbüro Isenmann gelingt es, gute Lösungen für die Anwohner zu finden“, lobte Dumin die Akteure. Er dankte auch den Anwohnern für ihre Mitarbeit. Der Umgang mit den Bäumen erfolgt gewissenhaft, sagte Dumin. Durch die Neuanpflanzungen werden hinterher mehr Bäume dastehen als vorher. Dumin informierte, dass die Dorfmeisterschaften wie gewohnt stattfinden können. Das Bau-lager auf dem Platz wird vorher geräumt.
Wasserschutzrechtliche Genehmigung
Bauamtsleiter Tobias Hoffmann berichtete, dass zwei Maßnahmen beantragt wurden: Steine in den Bach legen, um die Fließrichtung zu bestimmen und eine Aufweitung des Bachs in einem Privatbereich, um eine Feuchtwiese anzulegen. Das Bauamt hat beim Wasserwirtschaftsamt die Anträge gestellt. Auch die Naturschutzbehörde muss die Maßnahmen genehmigen, dazu ist ein Gutachten notwendig, das zeitlich dauern kann.
Bekanntgaben
Ortsvorsteher Christian Dumin gab bekannt, dass das Abwasserprojekt Stöcken erfolgreich gestartet ist. Anfang April wurde angefangen und die Baumaßnahme läuft.
Auf der Gehrmatt wurde die Grillstelle wieder fertiggestellt und die Bänke erneuert. Mit dem Betriebshof wurden die Spielgeräte für den Spielplatz bestellt, die Installation ist für den September geplant.
Schlussworte
„Formell ist dies die letzte Sitzung in dieser Zusammensetzung der Ortschaftsräte“, sagte Dumin im Hinblick auf die Neuwahlen im Juni. Der Ortschaftsrat wird sich neu zusammensetzen. In der konstituierenden Sitzung des neuen Rats im Juli werden auch die alten Ortschaftsräte offiziell verabschiedet.
„Vielen Dank für die vergangenen fünf Jahre. Wir haben zusammen viel erreicht“, erklärte Dumin am Ende der Sitzung. Ausdrücklich dankte er auch den Zuhörern, die stets zahlreich zu den Sitzungen kommen und ihn und die Ortschaftsräte unterstützen.