Am Mittwochabend traf sich der Unterentersbacher Ortschaftsrat zur ersten Sitzung im Jahr 2023. Auf der Tagesordnung stand die Statistik zum Jahresbeginn die Vorstellung des 2. Entwurfs zur Spielplatzgestaltung auf der Gehrmatt und zwei Bauleitplanungsanträge zur Änderung des Flächennutzungsplans.
Ortsvorsteher Christian Dumin begrüßte die Ortschaftsräte und Bürger/innen zu Beginn der Sitzung.
»Da ist Leben drin!«
Zu Statistik informierte er, dass zum Stichtag 31. Dezember 2022 in Unterentersbach 856 Personen wohnen (413 männlich, 443 weiblich), in 2021/2022 waren es 864 Personen, folglich ein leichter Rückgang.
Das Dorfgemeinschaftshaus war 16 Mal vermietet: Sechs Vereinsfeste, drei Feste im Hof, zwei private Feierlichkeiten und fünf sonstige Veranstaltungen.
Werktags abends ist das Haus belegt durch Sport und Musik: »Da ist Leben drin!« freute sich Ortsvorsteher Dumin.
Die Walderholungsanlage Gehrmatt wurde in 2022 41 Mal vermietet (2021 19 Mal). »Es ist wieder was los, das ist gut«, wertete Dumin die hohen Belegungszahlen positiv.
Maihock, Kilwi, Adventshock
Die traditionellen Veranstaltungen konnten stattfinden. Die Kilwi wurde in kleinerer Form gefeiert. In diesem Jahr wird die Kilwi wieder an alter Stätte stattfinden, informierte Dumin. Auch der Maihock auf der Gehrmatt wird dieses Jahr wieder veranstaltet, wahrscheinlich sogar zwei Tage lang. Da auch der Adventshock sehr gut angekommen ist, ist er auch dieses Jahr im Programm (wahrscheinlicher Termin: 17. Dezember 2023).
Sanierung der Dorfstraße
An baulichen Maßnahmen in 2022 nannte der Ortsvorsteher den Fuß- und Radweg Erlenbach. Die Sanierung und Neugestaltung der Dorfstraße ist auf den Weg gebracht; aktuell wird auf die Förderzusage gewartet. Bei der Abwassergemeinschaft Stöcken soll die Planung in 2023 finalisiert werden, um den Förderantrag stellen zu können. Die Umsetzung ist für 2024 geplant.
Abschließend erklärte Dumin: »Ich möchte mich bei euch herzlich bedanken für das gute Miteinander, ebenfalls bei der Stadt für die gute Zusammenarbeit und mit den Vereinen, besonders mit dem Förderverein.« Der historische Wanderweg sei ein tolles Projekt des Fördervereins gewesen, lobte Dumin.
Spielplatzgestaltung Gehrmatt
Von der Firma Baumann und Trapp, Bühl war Herr Lars Fecke in die Sitzung gekommen. Er hat sein bereits vorgestelltes Konzept mit den Wünschen und Vorgaben des Ortschaftsrats ergänzt und stellte am Montagabend den 2. Entwurf vor. Als Schwerpunkt waren vom Ortschaftsrat die Themen Wald und Wasser vorgegeben.
Der Entwurf sieht einen Wasserlauf in einer offenen Rinne vor, der in den vorhandenen Bach mündet. Eine Hangrutsche mit Baumhaus (im vorhandenen Baum integriert) ist als Röhrenrutsche gestaltet. Entlang der Grenze zum Wald gibt es eine Seilbahn. Eine Schaukel und ein Klettergerüst ergänzen das Spielangebot. Alle Elemente können nach und nach gebaut werden.
Christian Dumin äußerst sich positiv zum Entwurf: »Es wurden viele Punkte umgesetzt, die gewünscht wurden.« Ortschaftsrat Michael Wurtz bezeichnete das Konzept als sehr gelungen. Auf seine Frage, ob der Wasserlauf im Sommer austrocknen kann, antwortete Herr Fecke, dass das Wasser mit einer Pumpe ins Laufen gebracht werden muss – nur dann läuft Wasser. Es wird sich um Brunnenwasser handeln, das separat zugeführt wird.
Zum weiteren Verlauf erklärte Dumin, dass er mit dem Betriebshof die Priorisierung der Spielgeräte abklären werde. Dann gelte es bei der Stadt zu fragen wieviel Haushaltsmittel bereitstehen. Der Ortschaftsrat fasste einstimmig den Beschluss, die finale Planung fertig zu stellen.
Gewerbefläche Erle – Hammergarten
Der Gemeinderat hat in der Sitzung vom 23. Januar 2023 die Aufnahme der Gewerbeflächenausweisung von 8,7 ha zwischen Bahnlinie und Erlenbach unter der Bedingung befürwortet, dass der Ortschaftsrat Unterentersbach dem Vorhaben zustimmt. Die geplante Gewerbefläche schließt sich östlich an das Gebiet »Am Erlenbach« an das Betriebsgrundstück der Zimmerei Künzel und würde sich bis zum Gewerbegebiet Steinenfeld erstrecken.
Ortsvorsteher Dumin informierte, dass eine Änderung des Flächennutzungsplans nur eine Voraussetzung für eine zukünftige Nutzung bedeutet. Es sind noch keine Gespräche mit Grundstückseigentümern geführt worden.
Ortschaftsrat Armin Reber erklärte: »Mir wäre Gewerbe lieber bei der Zeller Keramik, das Areal gehört der Stadt. Am Erlenbach ist jetzt eine schöne Landschaft, Gewerbe gefällt mir da gar nicht. Ich lehne das ab.« Auch Michael Wurtz äußerste sich kritisch: »Gewerbe direkt am Bach entlang finde ich ökologisch schwierig. Das schlauchartige Gewerbegebiet verbraucht viel Fläche.«
Xaver Schwendemann wies auf die Hochwassergefahr in dem Gebiet hin. Bürgermeister Günter Pfundstein gab zu bedenken, dass es außer dem Keramikareal sonst keine Fläche für Gewerbe gebe. Die zukünftige Erschließungsstraße könnte auch eine Entlastungsstraße für den Ortseingang von Biberach kommend sein, argumentierte er für Ausweisung als Gewerbegebiet.
Auf Anregung von Hannes Grafmüller wurde in den Beschlussentwurf aufgenommen, dass im Bereich der Brücke die zukünftige Erschließungsstraße gebaut werden soll. Die abschließende Abstimmung ergab 4 Nein-Stimmen, 3 Ja-Stimmen und eine Enthaltung: Damit lehnt der Ortschaftsrat die Aufnahme der vorgeschlagenen Gewerbeflächenausweisung in den Flächennutzungsplan ab.
Wohnbaufläche im Bereich Hillig
Thema war die Anpassung der bestehenden Wohnbaufläche im Bereich Unterer und Oberer Hillig oder eine Erweiterung im Bereich Oberer Hillig als weitere Möglichkeit der Dorfentwicklung.
Ortsvorsteher Dumin informierte, dass die betreffende Fläche bereits seit 30 Jahren als Wohngebiet deklariert ist. In der Sitzung ging es um die generelle Frage, sich dort ein Wohngebiet vorstellen zu können und ob die Fläche in eine vertikale Richtung gedreht werden soll und damit entlang der bereits bestehenden Straße verlaufen würde. Voraussetzung ist das Einverständnis der Eigentümer.
Die Ortschaftsräte zeigten sich in ihren Wortbeträgen grundsätzlich einverstanden mit dem Wohngebiet in diesem Bereich. Nach der Beratung formulierte Ortsvorsteher Dumin den Beschluss, dass der Ortschaftsrat Unterentersbach befürwortet, dass die bestehende Wohnbaufläche flächengleich zu Straße Untere Hillig angelegt wird. Dies wurde mehrheitlich beschlossen.