Mit dem Rad sicher von Unterentersbach Richtung Biberach fahren können. Das wünscht sich der Ortschaftsrat Unterentersbach. In seiner Sitzung am Montag sprach er sich einstimmig erneut dafür aus, ein entsprechendes Bauvorhaben auf den Weg zu bringen.
Die präferierte Variante ist etwa 2,5 Meter breit, wird mit einem Grünstreifen von der Straße und von den anrainenden Feldern abgeteilt und verfügt über eine Beleuchtung, die zum Beispiel alle 40 Meter sowie an potenziellen Gefahrenstellen für mehr Sicherheit sorgt. Breitband und Stromleitungen sollen mitverlegt werden. Eine Ringleitung für Wasser ist nach Rücksprache mit dem Wassermeister jedoch vom Tisch. Da zeitnah ein Förderungsantrag gestellt werden soll, wird sich nun der Gemeinderat bald mit dem Vorhaben beschäftigen.
Vorgespräche mit Angrenzern haben bereits stattgefunden, informierte Ortsvorsteher Christian Dumin die Räte. Im Grundsatz bestehe Einigkeit über Abgabe der nötigen Flächen, so dass der Fuß- und Radweg durchgängig realisiert werden kann. „Vielen Dank dafür“, richtete Dumin herzliche Worte an die Angrenzer. Mit ins Buch schrieb der Ortschaftsrat denen, die letztendlich die konkrete Variante planen und beschließen müssen, einige Anmerkungen. Bürgermeister Pfundstein und Stadtbaumeister Tobias Hoffmann waren zugegen, so dass sie die Informationen flugs persönlich erhielten. So sollte etwa im Zuge der Planung ein Graben genauer untersucht werden, um entscheiden zu können, wie damit umgegangen werden soll. Auch nach den regenreichen Tagen am Anfang der Woche führte er zumindest im oberen Bereich kein Wasser. Gefahrenpotenzial sieht man in Unterentersbach in Hinblick auf die Verkehrssituation gleich nach der Unterführung. Dort kreuzen Wirtschaftswege, der Straßenverlauf von „In der Gaß“ in Richtung Biberach ist alles andere als übersichtlich. Hier sind Ideen gefragt, um die Situation zu entschärfen.
Finanzmittel sind bisher keine bereitgestellt, denn die Haushaltsberatungen laufen noch. Bereits im Oktober letzten Jahres hatte der Ortschaftsrat die Maßnahme im Rahmen der Mittelanmeldung für den Haushalt 2020 vorgeschlagen. Im Vermögenshaushalt 2017 waren schon einmal Mittel in Höhe von 160.000 Euro für einen Radweg vom Interkommualen Gewerbegebiet „Am Erlenbach“ zum Ortseingang Unterentersbach eingestellt. Als damals absehbar war, dass die Maßnahme 2017 nicht realisiert wird, wurden die frei gewordenen Mittel umgeschichtet und für den Ausbau der St.-Gallus-Straße verwendet.
Nur, wenn es Unterentersbach betrifft
Durch alle Gremien der Stadt geht aktuell ein Vorschlag zur Änderungen der Hauptsatzung der Stadt Zell am Harmersbach. Die letzte Aktualisierung stammt aus dem Jahr 2009. Sie soll aktuellen Bestimmungen angepasst werden und zudem schnellere Entscheidungen ermöglichen. Die Hauptsatzung regelt die Zuständigkeiten und Aufgaben des Gemeinderats, der beschließenden Ausschüsse, der Ortschaftsräte und des Bürgermeisters.
Der Ortschaftsrat war aufgefordert, einen Empfehlungsbeschluss über die Änderungen zu fassen, die den Ortsteil Unterentersbach betreffen. Ein kleines Wort könnte hier einen großen Unterschied machen. Zu entscheiden war unter anderem, ob der Ortschaftsrat künftig bei allen wichtigen Angelegenheiten zu hören sein will, die „den Stadteil“ oder „ausschließlich den Stadteil“ Unterentersbach betreffen. Bürgermeister Pfundstein erläuterte, dass die Verfahren ohne „ausschließlich“ komplizierter seien und Entscheidungen verlangsamt würden. Ziel der Änderung der Hauptsatzung sei es, die Zusammenarbeit zu erleichtern. Der Rat folgte mehrheitlich der Argumentation des Stadtoberhaupts und will folglich lediglich bei Angelegenheiten anzuhören sein, die ausschließlich den Ortsteil betreffen. Außerdem will sich der Ortschaftsrat unter anderem neu das Recht vorbehalten, über die Nutzung örtlicher land- und forstwirtschaftlichen Flächen und über Ausgestaltung und Nutzung des Dorfgemeinschaftshaus selbst zu entscheiden.