Bei der Ortschaftsratssitzung am Montagabend im Dorfgemeinschaftshaus konnte Ortsvorsteher Christian Dumin viele Bürger begrüßen, darunter einige Hobbykicker. Diese haben sich im Vorfeld schon mit dem Thema »Toilette am Sportplatz« befasst.
Ortsvorsteher Dumin stellte den Sachverhalt vor: Der Toilettenwagen der Hobbykicker kann seit letztem Jahr nicht mehr bei Anwohnern an die Abwasserleitung angeschlossen werden. Deshalb wurde bei den letzten Dorfmeisterschaften eine Toitoi-Toilette aufgestellt. Diese Lösung kam bei den Besuchern nicht gut an. Die Hobbykicker schlagen vor, als Übergangslösung den Toilettenwagen neben dem Kunstrasenplatz hinter dem Häusle aufzustellen und mit einem Fäkalientank auszustatten. Der Toilettenwagen würde dabei fest installiert werden und als öffentliche Toilette auch für Wanderer nutzbar sein. Eine Realisierung würde 5.000 bis 6.000 Euro kosten.
Bei der Klärung der Fragen, wer für die Folgekosten aufkommt, die Reinigung übernimmt und für den Schlüssel verantwortlich ist wurde schnell deutlich: Die Betreibung solch eines Toilettenwagens ist kostenintensiv, da die Leerung des Tanks und die Reinigung der Toiletten permanente und nicht unerhebliche Kosten verursachen. Als Alternative wurde genannt, den Toilettenwagen mit einer neu zu installierenden Abwasserleitung an das öffentliche Netz und einer Leitung für Wasser auszustatten. Diese Variante würde Kosten von 10.000 bis 12.000 Euro verursachen. Bürgermeister Günter Pfundstein äußerte sich kritisch: »Zur Zeit sind fünf Standorte für Toilettenanlagen im Außenbereich im Gespräch. Am Waldkindergarten gibt es eine Komposttoilette, die 2.500 bis 3.000 Euro kostet. Wäre das eine Möglichkeit?« Für das Dorffest sei eine Toitoi-Toilette ausreichend, argumentierte Pfundstein. Die weitere Diskussion ergab keine Befürworter der Bio- oder Komposttoilette. Ortschaftsrat Armin Reber machte den Vorschlag, eine feste Zuleitung auf Kosten der Stadt zu installieren und den vorhandenen Toilettenwagen der Hobbykicker zu nutzen; Zuständigkeit und Wartung liegen in der Verantwortung der Hobbykicker.
Ortsvorsteher Christian Dumin formulierte den Empfehlungsbeschluss an den Stadtrat: Es soll ein Container oder Toilettenwagen aufgestellt werden, der einen festen Abwasseranschluss an das öffentliche Netz und einen Wasseranschluss erhält. Die Hobbykicker beteiligen sich mit Eigenleistung an der Maßnahme und übernehmen die generelle Verantwortung ab dem Anschluss für die Toilettenanlage. Die Abstimmung ergab sieben Ja- und eine Nein-Stimme.
Priorisierung der Themen für den Haushalt 2020
Der Ortschaftsrat beriet zudem über die Wichtigkeit einiger Projekte. Priorität 1 haben demnach Planung und Realisierung des Fuß- und Radweges von Unterentersbach bis zum Gewerbegebiet Erlenbach. An zweiter Stelle stehen Planung, Sanierung und Neugestaltung der Dorfstraße, gefolgt von der laufenden Sanierung und punktuellen Erweiterung sowie Unterhaltungsmaßnahmen am Dorfbach. Priorität 4 haben die die Prüfung und Sanierung der Ableitung des Regenwassers inklusive der Kanäle der Straße »In der Gaß«. Die Planung der Zukunft der Gehrmatt (Neugestaltung, Spielplatz etc.) steht an fünfter Stelle. Priorität 6 erhält die Sanierung der Zeller Straße, vorbehaltlich der Prüfung und Aussage der Stadt Zell, wie es um den Zustand sowie insbesondere der Kanalisation beschaffen ist. Hiervon abzuleiten ist der Umfang der Maßnahme. Ortsvorsteher Dumin formulierte die haushaltstechnische Priorisierung der Themen des Ortschaftsrates. Gleichzeitig wurde eine Empfehlung geäußert, dass ein Haushaltskontingent beziehungsweise ein Verfügungsrahmen für den Ortschaftsrat Unterentersbach zur Abwicklung kleinerer Anforderungen in begrenztem Umfang eingerichtet wird. Hierunter würden zum Beispiel Tablets für die neuen Ortschaftsräte fallen. Dem Beschlussentwurf stimmten alle Mitglieder des Gremiums zu.
Fuß- und Radweg nach Biberach
Im Rahmen der Ortschaftsratssitzung berichtete Ortsvorsteher Christian Dumin auch über die Ergebnisse der Vorort-Besichtigung bezüglich des Fuß- und Radwegs nach Biberach. Die einzelnen Punkte wurden im Gremium diskutiert und in einem Beschlussentwurf zusammengefasst. Der Ortschaftsrat empfiehlt demnach, den Fuß- und Radweg mit einer Breite von 2,50 Metern und einem bis zu einem Meter breiten Grünstreifen zwischen dem Weg und der bestehenden Straße zu realisieren. Im oberen Bereich ab dem Feldweg bis zur Unterführung wird ein zwei Meter breiter Weg empfohlen, der mit Hochboard zur Straße abgetrennt ist. Das Gespräch mit den Grundstückseigentümern soll hierzu nochmals gesucht werden. Die bestehende Straße soll zusätzlich im mittleren Bereich ausgebessert werden, da dort eine tiefe Mulde vorhanden ist. Es soll im Rahmen der Maßnahme eine Ringleitung für Wasser sowie Breitband und Strom verlegt werden; eine Beleuchtung sieht der Beschlussentwurf im Abstand von 40 Metern vor. Für diesen Vorschlag stimmte das Gremium einstimmig.
Mitfahren ist noch schwierig
Ortsvorsteher Christian Dumin informierte in der Sitzung über vorangegangene Empfehlungen an den Stadtrat. So ist das Mitfahrbänkle installiert. Das Pendant in Zell konnte noch nicht eingerichtet werden. Die Entscheidung des Straßenbauamts steht noch aus.
Für die Telefonzelle als Bücherregal ist der Standort am Dorfgemeinschaftshaus im Bereich des Parkplatzes festgelegt. Der private Ausbau der Telefonzelle dauert noch an.
Die Straßenmarkierungen in der Zeller Straße/Bushaltestelle sowie an der Straße nach Biberach bei der Kreuzung des Radweges nach der Unterführung sind bei der Stadt Zell zur Prüfung und Realisierung eingereicht.
Zum Thema Aufweitung des Dorfbach von »In der Gaß« bis zur Kreisstraße ist eine Vorort-Besprechung geplant mit der Fa. Wald und Corbe, den Anwohnern, dem Ortschaftsrat und dem Stadtbaumeister Tobias Hoffmann. Dabei soll eine mögliche Verbesserung der Gesamtsituation bei Hochwasser besprochen werden.