Ortschaftsrat schlägt Matilda Schmidt einstimmig für das Amt der Ortsvorsteherin von Prinzbach vor. Vor der Wahl gab es sehr emotionale Dankes- und Abschiedsworte für Klaus Beck. Das Gremium bekennt sich klar zum Fortbestand des Ortschaftsrats von Prinzbach.
Matilda Schmidt ist 24 Jahre jung, herzerfrischend offen und hat immer ein strahlendes Lächeln im Gesicht. Seit dem vergangenen Jahr gehört sie dem Ortschaftsrat von Prinzbach an. Bei den Kommunalwahlen am 9. Juni 2024 ist sie für die Freien Wähler angetreten und hat mit 241 Stimmen nach Pamela Beschnidt die zweithöchste Stimmenzahl erhalten.
Bei der Ortschaftsratssitzung am gestrigen Donnerstagabend ging es nach dem Rücktritt von Klaus Beck darum, für ihn eine Nachfolgerin oder einen Nachfolger zu wählen. Aus dem Gremium wurde Matilda Schmidt vorgeschlagen. Sie bestätigte mit einem entschlossenen „Ja“, dass sie sich für die Wahl zur Verfügung stellt.
Die Abstimmung wurde in offener Wahl per Handzeichen durchgeführt. Einstimmig – bei ihrer eigenen Enthaltung – sprach sich der Ortschaftsrat für Matilda Schmidt aus. Das letzte Wort hat am Montag der Biberacher Gemeinderat. Seine Zustimmung dürfte nach diesem überzeugenden Wahlvorschlag lediglich Formsache sein.
Intensive Vorberatungen
Vor der Abstimmung ergriff zunächst Ortschaftsrat Philipp Moser das Wort. Nach dem überraschenden Rücktritt von Klaus Beck habe es Stimmen gegeben, die sich für eine Auflösung des Ortschaftsrats ausgesprochen haben. Er berichtete, dass man sich mehrfach getroffen habe, um darüber zu beraten, wie und in welcher Form es nun weitergehen könne.
Ein Argument sei gewesen, dass mit Frank Becherer und Raimund Fritsch die Ortschaft Prinzbach im Gemeinderat gut vertreten ist. Dieser Umstand sei aber dem Wahlergebnis geschuldet und nicht auf Dauer gesichert. Letztlich habe man sich klar dagegen ausgesprochen, den Ortschaftsrat aufzulösen.
Die Aufgabe des Ortschaftsrats sei es auch in Zukunft, Prinzbacher Anliegen im Gemeinderat vorzubringen. Man sei sich dabei der finanziell schwierigen Lage der Gesamtgemeinde durchaus bewusst. Gleichzeitig wandte sich Philipp Moser an die Prinzbacher Bevölkerung und lenkte den Blick auf die Kommunalwahlen im Jahr 2029: „Der Fortbestand des Ortschaftsrats kann nur mit persönlichem Engagement und ehrenamtlichem Einsatz gesichert werden.“
Der Rhythmus des Lebens ändert sich
„Wir haben lange getagt“, bestätigte auch Ortschaftsrätin Pamela Beschnidt und erklärte in sehr bewegten Worten, dass sie vor ihrem persönlichen Hintergrund nicht an die Spitze treten könne. Das Amt als stellvertretende Ortsvorsteherin werde sie aber weiterhin ausüben.
Im Namen des gesamten Gremiums sprach sie Klaus Beck herzlich und ebenso emotionale Dankesworte aus. „Wir müssen dankbar sein und die Melodie des Lebens anerkennen, auch wenn sich der Rhythmus des Lebens unerwartet ändert“, stellte Pamela Beschnidt zu Tränen gerührt fest. Was Klaus Beck als Ortsvorsteher geleistet habe, könne man nicht so einfach ersetzen. 16 Jahre lang habe er sich mit Herzblut für Prinzbach eingesetzt. Er habe immer eine helfende Hand gehabt, habe im Hintergrund viel erledigt und sich ein umfangreiches Fachwissen angeeignet. Viele seiner Einsätze seien der Öffentlichkeit gar nicht bewusst geworden. „Danke für Deine Zeit“, rief Pamela Beschnidt dem scheidenden Ortsvorsteher zu, der noch bis zum Jahresende kommissarisch im Amt ist. Gleichzeitig sprach sie den Wunsch aus, dass man ihn um seinen Rat bitten könne, „wenn es mal schwierig wird.“
Ortschaftsrat Edgar Haas stellte seine Aussage von der vergangenen Ortschaftsratssitzung klar. Es sei keine Kritik gewesen, sondern nur eine Reaktion auf die unerwartete Rücktrittserklärung. Auch er dankte Klaus Beck für die gute Zusammenarbeit und bestätigte, dass er immer ein offenes Ohr für die Anliegen der Bevölkerung gehabt habe. „Dein Fachwissen wird uns definitiv fehlen“, stellte Edgar Haas fest. Bei der Teilnahme am Wettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“ habe Klaus Beck die Fäden in der Hand gehabt.
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