Ein beeindruckendes Zeugnis haben die Gläubigen am Samstag bei der Gelöbniswallfahrt abgelegt.
Foto: Lehmann-Archiv
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Ein beeindruckendes Zeugnis haben die Gläubigen im 336. Jahr nach der ersten Gelöbniswallfahrt mit ihrer Feier des Gottesdienstes in der Wallfahrtskirche „Maria zu den Ketten“ abgelegt. Heuer war die Prinzbacher Pfarrgemeinde „St. Mauritius“ für die Ausrichtung der Gelöbniswallfahrt in der Seelsorgeeinheit Zell a. H. zuständig.
„Mit Mut und Hoffnung Zukunft gestalten“ lehnte das Prinzbacher Organisationsteam seinen Leitspruch für den traditionellen Gottesdienst an das Thema des Heiligen Jahres an. Die Auswahl der Lieder und Gebete, der Fürbitten und der musikalischen Begleitung erinnerte während der Heiligen Messe an dieses Anliegen.
Nachhaltiges Versprechen
Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr Zell a. H. gaben der Prozession sicheres Geleit, die vom Gasthaus „Sonne“ zur Wallfahrtskirche führte. Auch die „Politprominenz“ der Seelsorgeeinheit war gut vertreten. Da die Gelöbnisurkunde auch die weltliche Obrigkeit besiegelt hatten, standen die Bürgermeister Günter Pfundstein (Zell a. H.) und Richard Weith (Oberharmersbacher), die Bürgermeister-Stellvertreter Günter Eble (Nordrach) und Sigrid Ambruster (Biberach) sowie die Ortsvorsteher Klaus Beck (Prinzbach) und Jürgen Isenmann (Unterharmersbach) und der Vorsitzende des Pfarrgemeinderats der Seelsorgeeinheit Zell a. H. Ansgar Horsthemke zur Nachhaltigkeit dieses Versprechens.
Eveline Bohnert übergab für das Organisationsteam die vom Kloster Gengenbach gestaltete Votivkerze. „Wir erinnern uns, dass uns Gutes geschenkt und Unheil abgewendet wurde. Dieses Vertrauen soll uns weiter begleiten“, würdigte Pfarrer Bonaventura Gerner den Sinn des heutigen Tages. Das Licht gelte als Zeichen der Erinnerung und der Hoffnung.
Gemeinsam mit den Patres Christoph Robak und Irenäus Wojtko konzelebrierte er den Gottesdienst, in dem immer wieder das Themen der Erinnerung und Hoffnung Platz fanden.
Positiv nach vorne blicken
In seiner Predigt beschrieb Gerner kurz seine jüngst beendete Reise mit Firmlingen nach Assisi. Es sei manchmal gut, die Erinnerung nicht allzu festzuhalten. „Der Augenblick fordert uns, trotz der geschichtlichen Umbrüche und der persönlichen Unsicherheiten“, skizzierte er Beispiele. Es gelte aber auch positiv nach vorne zu blicken. „Haltung braucht jeder von uns“, mahnte er und das bedeute, immer wieder aufzustehen, egal in welcher Lebenslage und Umständen. Gerade die Religion könne hier nicht nur Liebe, Vertrauen und Geborgenheit vermitteln und mit der Verwirklichung des Aufstehens lasse sich das Leben und der Glaube gestalten.
Dies war auch in der Lesung angeklungen, die Lektorin Kristina Schäfer vortrug, und fand in den Fürbitten seine Fortsetzung. Fünf Prinzbacher Ministrantinnen baten unter anderem, die von Katastrophen heimgesuchten Menschen nicht zu vergessen, den sozial Benachteiligten und Arbeitslosen zu helfen, den Verfolgten beizustehen und immer wieder die Kirche als Heimat aller Menschen zu verstehen.
Musikalische Begleitung
Die musikalische Begleitung wertete den Festgottesdienst auf. Dieter Friede spielte die Orgel. Unter der Leitung ihres Chorleiters hatte Adrian Sieferle mit seinen Sängerinnen und Sängern des Prinzbacher Kirchenchores die „Turmbläsermesse“ von Fridolin Limbacher einstudiert. Die besondere Würdigung erhielten die einzelnen Vorträge (Kyrie, Gloria, Sanctus, Benedictus und Agnus Dei) mit dem Auftritt eines Bläserensembles (zwei Trompete, zwei Posaunen) von der Stadtkapelle Oberkirch. Die Wallfahrtsgemeinde bedankte sich nicht nur für dessen feierliches Solo „Trumpet Voluntary“ am Ende des Gottesdienstes mit einem herzlichen Applaus.
Zuvor hatte sich Nicole Fontheiner im Namen der Prinzbacher Pfarrgemeinde St. Mauritius bei allen Helferinnen und Helfern bedankt, die sich bei der Vorbereitung der Gelöbniswallahrt und der Feier des Gottesdienstes eingebracht hatten. Diesem Dank schloss sich Pfarrer Bonaventura Gerner im Namen der Seelsorgeeinheit Zell a. H. an.
Weltliche Stärkung
Im Original der Gelöbnisurkunde aus dem Jahre 1689 wurde auch der Armen gedacht, die „drey Viertel frucht“ als Almosen erhielten. In Anlehnung an diesen Brauch lädt die politische Gemeinde der jeweils ausrichtenden Pfarrgemeinde nach der religiösen Feier zu einer weltlichen Stärkung ein, die heuer in der Klosterhalle serviert wurde.
Die vormals betenden Hände des Prinzbacher Gemeindeteams und der Ministranten-Eltern wechselten flugs in den Servier-Modus, um die Gläubigen mit Speis und Trank für die unterschiedlich weite Heimkehr zu stärken –der Gemeinde Biberach sei Dank…





